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RADSPORT: BMX
Neues Leben auf der Esselbacher BMX-Bahn
Training auf der neuen BMX-Bahn in Esselbach.
Foto: Heidi Vogel | Training auf der neuen BMX-Bahn in Esselbach.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:26 Uhr

Vor diesem Wochenende steigt in Esselbach die Vorfreude auf die süddeutsche Meisterschaft im BMX-Radsport, die am Samstag und Sonntag auf der Anlage „Am Trieb“ stattfindet. War die im Jahr 1987 errichtete Bahn in der Vergangenheit bereits Austragungsort für bayerische und deutsche Meisterschaften sowie für Europameisterschaftsläufe und EM-Endläufe, ist es in den letzten Jahren still geworden auf dem Gelände des Rad- und Sportvereins (RSV) Heimatlust Esselbach. Vor mittlerweile zehn Jahren wurde hier das letzte offizielle Rennen ausgetragen.

Veraltete Anlage

„Das Startgatter und die gesamte Bahn waren veraltetet“, erklärt Pascal Blumhagen, BMX-Spartenleiter des RSV. Der 34-Jährige hat das Amt vor rund 15 Jahren von seinem Vater übernommen und ist selbst aktiver Fahrer. „Mit sechs Jahren habe ich hier oben das Radfahren gelernt“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Ob er am Wochenende selbst an den Start gehen wird, ist noch unsicher. „Ich bin nicht wirklich fit, weil ich fast keine Zeit fürs Training hatte“, erklärt er und blickt auf die nagelneue, 385 Meter lange Bahn.

In dieser liegt der Grund, weshalb Blumhagen in letzter Zeit kaum trainieren konnte. Seit nunmehr fünfeinhalb Jahren bauen die Verantwortlichen des RSV an der neuen BMX-Bahn, die internationalen Standards entspricht und kürzlich von Bundestrainer Florian Ludewig abgenommen wurde. „Laut Bundestrainer haben wir eine der Top-Fünf-Bahnen in Deutschland“, berichtet der BMX-Sportleiter voller Stolz. Während der langen Bauphase wurde nicht nur die alte Bahn mit den vier Geraden komplett abgetragen, sondern der Start von der rechten auf die linke Seite verlegt. Außerdem wurden die Kurven gepflastert.

„Früher hatten die Kurven den gleichen Belag wie die Bahn, der jedoch bei einem Unwetter weggeschwemmt wurde“, erklärt Blumhagen die Vorteile des Pflasterns. Insgesamt 140 Paletten mit Pflastersteinen wurden auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern von Hand verlegt und mit Beton befestigt. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Arbeiten so lange hinziehen“, gibt der 34-Jährige offen zu. Jeden Samstag und oftmals auch während der Woche standen in den letzten Jahren Arbeitseinsätze auf dem Gelände an, so dass etwa 10 000 Stunden an Eigenleistung von den Mitgliedern erbracht wurden.

Unterstützung durch Vereinskollegen

Unterstützung fand der Verein aber auch durch Marco Väth, gemeinsam mit seinen Söhnen ebenfalls aktiver BMX-Fahrer und Inhaber der gleichnamigen Firma für Bau- und Erdarbeiten. „Baggerarbeiten oder den Transport von Erde und Schotter hat er größtenteils kostenlos durchgeführt“, zeigt sich Blumhagen über das Engagement seines Vereinskollegen dankbar. Während sich die Kosten für den Umbau der Bahn aktuell auf rund 80 000 Euro belaufen, wäre es ohne Väths Unterstützung etwa dreimal so teuer geworden.

Aber auch seitens der Gemeinde Esselbach hat der RSV einen finanziellen Zuschuss erhalten. Nachdem der Verein kürzlich vom Bundestrainer das Bahnbauzertifikat erhalten hat, welches zur Austragung von Bundesligarennen und der deutschen Meisterschaft berechtigt, steht dem Startschuss für die süddeutsche Meisterschaft nichts mehr im Weg. Und auch wenn eine Menge Arbeit und Geld in dem Projekt stecken, so war die Investition ein wichtiger Schritt für die Zukunft. „Auf der alten Bahn hätten wir keine größeren Rennen mehr bekommen. Das hätte ich auch nicht verantworten können“, erklärt Blumhagen einen Aspekt und verweist darauf, dass man schon jetzt Zusagen für weitere Großereignisse bekommen hat.

Wie in der Leichtathletik

Doch auch für den eigenen Nachwuchs war es wohl das richtige Signal. Denn hatte der RSV in der Vergangenheit etwa 15 Fahrer am Start, so haben sich für das kommende Rennen 29 Fahrer angemeldet, wodurch der RSV den Verein mit der größten Teilnehmerzahl stellt. Ab etwa vier Jahren bis zu einem Alter von über 50 Jahren kann man den BMX-Sport ausüben, bei dem eine Rennrunde von der Anstrengung her mit einem 400-Meter-Hürdenlauf in der Leichtathletik zu vergleichen sei. „Der Start ist brutal wichtig. Wenn du in der Eliteklasse beim Start einen kleinen Fehler machst, ist das Rennen gelaufen“, betont der Spartenleiter und fügt an, dass es für die Fahrer gelte, in den Kurven ordentlich reinzutreten, weil auf der Geraden hauptsächlich Technik gefragt sei.

Pascal Blumhagen ist die Begeisterung für den BMX-Sport und auch für die neue Bahn deutlich anzumerken – da müsste es doch schon mit dem Teufel zugehen, wenn er bei der Premierenveranstaltung nicht am neuen Startblock stehen könnte.

Das Programm am Wochenende

BMX-Radsport, süddeutsche Meisterschaft in Esselbach

Samstag: 9 Uhr Training: 13 Uhr Rennen.

Sonntag: 8.30 Uhr Training; 10.45 Uhr Rennen.

 
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