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Fußball: Bezirksliga West
Absteiger gesucht: Neuhütten-Wiesthal, Mechenhard und der SSV Kitzingen im Saisonfinale in der Fußball-Bezirksliga
Neuhütten-Wiesthal und Mechenhard spielen gegeneinander, doch der SSV Kitzingen ist nur bei einem Sieg von deren Ergebnis unabhängig. Die Siedler treten in Lohr an.
Lucas Wirzberger (links) vom TSV Neuhütten-Wiesthal greift den ballführenden Fabian Lurz vom TSV Lohr an. Neuhütten-Wiesthal steht vor dem letzten Bezirksliga-Spieltag auf einem Abstiegsplatz, muss selbst gewinnen und auf einen Lohrer Sieg gegen den SSV Kitzingen hoffen, um die Bezirksliga zu halten.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Lucas Wirzberger (links) vom TSV Neuhütten-Wiesthal greift den ballführenden Fabian Lurz vom TSV Lohr an. Neuhütten-Wiesthal steht vor dem letzten Bezirksliga-Spieltag auf einem Abstiegsplatz, muss selbst gewinnen ...
Heidi Vogel
 und  Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 31.05.2023 02:34 Uhr

Während die Sportfreunde Sailauf und der TSV Kleinrinderfeld bereits seit mehreren Wochen als direkte Absteiger der Fußball-Bezirksliga West feststehen, kommt es für den SSV Kitzingen (12. Platz/32 Punkte), SV Mechenhard (13./30) und TSV Neuhütten-Wiesthal (14./29) an diesem Freitagabend des 26. Mai zum großen Showdown beim Kampf um den Klassenerhalt.

Diese drei Mannschaften machen unter sich aus, wer in der Liga bleibt, wer in der Relegation spielt und wer absteigen muss. "Wir müssen auf jeden Fall einen Dreier holen", ist sich Sebastian Aulenbach, Interimstrainer des TSV Neuhütten-Wiesthal, vor dem Saisonfinale gegen den Tabellen-Nachbarn und direkten Konkurrenten SV Mechenhard (18.30 Uhr, Sportgelände Neuhütten) bewusst.

Aulenbach übernimmt Neuhütten-Wiesthal für die letzten Spieltage

Die Ausgangslage ist klar: Der TSV rangiert seit vergangener Woche mit 29 Punkten auf Abstiegsplatz 14, Mechenhard hat 30 Punkte und steht auf dem Relegationsplatz. Aber auch der SSV Kitzingen, der als Tabellen-Zwölfter mit 32 Punkten auf dem Nichtabstiegsplatz steht und beim TSV Lohr spielt (18.30 Uhr, Sportgelände Jahnstraße), darf sich noch nicht in Sicherheit wiegen.

"Wir müssen alles in die Waagschale werfen", macht Aulenbach deutlich. Nachdem der TSV aus sechs Spielen nur einen einzigen Punkt geholt hatte, trennten sich die Verantwortlichen des Vereins drei Spieltage vor Saisonende vorzeitig von ihrem bisherigen Trainer Alexander Schubert, dessen Tätigkeit nach dieser Runde ohnehin beendet gewesen wäre. "Die Anfrage kam am Mittwoch, am Donnerstag habe ich das erste Training geleitet", berichtet Aulenbach von den Ereignissen aus seiner Sicht.

Da er dem Verein gegenüber – der TSV war Aulenbachs erste Station als Spielertrainer – noch immer eine enge Verbundenheit fühle, habe er das mit seiner Frau abgestimmt und bereits am nächsten Tag den Verantwortlichen zugesagt. Freilich wäre ihm am liebsten gewesen, er hätte mit der Mannschaft bereits in den zwei vorherigen Partien den Klassenerhalt perfekt gemacht, doch nach den jüngsten Ergebnissen kann der TSV den Abstieg wohl nur noch über die Relegation verhindern.

Neuhütten-Wiesthal muss selbst gewinnen und auf Lohr hoffen

Denn seine Mannschaft hat aus den beiden Spielen unter seiner Regie zwar vier Punkte geholt, darunter sogar einen beachtlichen Dreier gegen den Meister TuS Leider, doch die jüngsten Siege von Mechenhard und Kitzingen ließen den TSV trotzdem auf den Abstiegsrang abrutschen. "Das Schlimmste, was uns passieren konnte, war der Kitzinger Sieg", stellte Aulenbach vergangene Woche zum überraschenden Erfolg der Siedler gegen die favorisierte DJK Hain enttäuscht fest.

Nach eigenem Bekunden rechnet der 36-Jährige auch nicht damit, dass der SSV an diesem Freitag in Lohr verlieren werde. Sollte der in Lohr allerdings leer ausgehen und Neuhütten-Wiesthal gewinnen, wären die Konkurrenten punktgleich. Da beim direkten Vergleich (2:1, 1:2) zwischen beiden ebenfalls Gleichstand herrscht, würde das bessere Torverhältnis für Neuhütten-Wiesthal sprechen. Es ist der einzige Fall, der den TSV zum direkten Klassenerhalt führen würde.

Jakob Wehr (links) vom SSV Kitzingen ist einen Schritt schneller am Ball als Simon Franke vom SV Mechenhard. Um nach dem letzten Spieltag vor Mechenhard zu stehen, müssen die Siedler beim TSV Lohr gewinnen.
Foto: Hans Will | Jakob Wehr (links) vom SSV Kitzingen ist einen Schritt schneller am Ball als Simon Franke vom SV Mechenhard. Um nach dem letzten Spieltag vor Mechenhard zu stehen, müssen die Siedler beim TSV Lohr gewinnen.

Personell wird es beim TSV, dem vor neun Jahren mit Sebastian Aulenbach über die Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga gelungen war, kaum Veränderungen zur Vorwoche geben. Aulenbach hofft, dass der angeschlagene Lucas Wirzberger, den er zuletzt kurzfristig ersetzen musste, mit von der Partie sein kann. Erleichtert sei er außerdem, dass der spielende Co-Trainer Manuel Römlein seit langem wieder über die volle Distanz spielen konnte. Ein Einsatz von Christian Huth sei dagegen unwahrscheinlich, da er noch nicht beschwerdefrei trainieren könne.

Kitzingen ist die aktuell formstärkste Mannschaft in der Bezirksliga

Der formstarke Konkurrent SSV Kitzingen benötigt noch einen weiteren Sieg, um ganz sicher in der Bezirksliga bleiben. Nur dann kann den Siedlern das Ergebnis von Neuhütten egal sein. Ihre letzten vier Partien haben die Siedler nicht verloren und sind seit mehr als 400 Minuten zudem ohne Gegentor geblieben. Der Tabellen-Fünfte TSV Lohr hat dagegen zuletzt dreimal verloren.

Auch bei einem Unentschieden und natürlich bei einer Niederlage müssten die Siedler auf das Ergebnis der Parallel-Begegnung warten. Gewinnt Mechenhard dort, sind beide punktgleich, doch auch der direkte Vergleich (1:5, 3:1) geht an den SV, wodurch sich die Mannschaft aus dem Erlenbacher Ortsteil am SSV vorbei auf den Nichtabstiegsplatz und die Siedler in die Relegation schieben würde.

SSV-Trainer Thomas Beer, der die Kitzinger auch in der nächsten Saison, seiner dann sechsten, trainieren wird, lässt jedoch keinen Zweifel offen, dass die Siedler ihr drittes Bezirksliga-Jahr bereits am Freitag mit den Klassenerhalt beenden wollen. "Wir wollen unbedingt die Liga halten", sagt der 51-Jährige, der trotz der längeren Auswärtsfahrt darauf hofft, dass die Mannschaft in Lohr von zahlreichen Mitfahrenden unterstützt wird.

"Wir haben in den letzten Wochen eine hohe Frequenz gehabt, das hat uns Körner gekostet. Aber wir befinden uns in einer guten Phase, da steigt mit jedem Spiel auch das Selbstvertrauen", sagt Beer. Während der Partie werde er nicht auf den Zwischenstand in Neuhütten schauen, denn "wir gehen mit der besseren Position ins Spiel und müssen unsere Hausaufgaben machen". Er sei davon überzeugt, dass seine Jungs "noch mal 90 Minuten auf die Zähne beißen". Und dass keine Minuten mehr dazu kommen.

 
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