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Budapest
Was Fredl Fesl mit Budapest zu tun hat
Taxifahren ist praktisch. Und in Ungarn gar nicht mal so teuer – wenn man denn nicht gerade während der Leichtathletik-WM die Hauptstadt Ungarns besucht.
Reinhard Köchl
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:45 Uhr

Eines vorweg: Taxler ist ein ehrbarer Beruf. Die Mär, dass Droschkenkutscher ihre Kundschaft nach Strich und Faden ausnehmen und bei Ortsunkundigen statt des direkten Weges gerne üppige Stadtrundfahrten inszenieren, hat der Bayernbarde Fredl Fesl erfunden. So was gibt's in Wirklichkeit nicht, in München und in Würzburg oder Augsburg schon gleich gar nicht! Aber vielleicht in Budapest.

Taxi-Preise sind in Ungarn gesetzlich vorgeschrieben

"Fahr Taxi!", rät ein Bekannter am ersten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. "Die sind echt billig. Und die Preise sind sogar dort gesetzlich vorgeschrieben. Super Sache!" So dürfen die Taxifahrer pro Kilometer nicht mehr als 400 Forint (etwa 1,05 Euro) verlangen, beim Halten zusätzlich 100 Forint (0,27 Euro).

Also am ersten Tag gleich einen gelben Wagen herbeigewinkt. Budapest bei Nacht ist schön. Von Közvágóhíd zum Fővám tér, die beiden Stadthälften Buda und Pest, die János-Burg, die Széchenyi-Kettenbrücke, die Arpad-Brücke und die Rákóczi-Brücke. Dort hinten kann man einen Blick auf das Parlament und die St.-Stephans-Basilika erhaschen. Aber eigentlich liegt das Ziel ja in der Nähe der Großen Synagoge? "Is coming soon", beruhigt der Taxifahrer.

Touristenpech: betrügerische Taxifahrer in Budapest

Doch jetzt sind wir schon wieder an der Donau, und da hinten ist auch schon wieder das Stadion, wo wir vor einer halben Ewigkeit losgefahren sind. Der Weg zur Ferienwohnung im Zentrum beträgt nur etwa viereinhalb Kilometer. Nach rund 30 interessanten Minuten sind wir da. Weil kein Taxameter mitgelaufen ist, verlangt der Chauffeur smart lächelnd 9900 Forint, etwa 26 Euro. Demnach sind wir über 16 Kilometer gefahren … Na ja, Touristenpech. 

Am nächsten Tag, als das große Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertages die ganze Innenstadt lahmlegt, dasselbe Drama. Nichts geht mehr, nur noch Taxis stehen da. "10.000 Forint Fixprice", radebrecht der Fahrer, und mir fällt nichts mehr ein, außer den ganzen Weg unter ohrenbetäubendem Geböller zu Fuß zu gehen. Dauert im Google Maps-Modus mit Verlaufen über eine Stunde. Am nächsten Tag schickt der Vermieter eine Warnung vor betrügerischen Taxifahrern während der WM, und ein Kollege erzählt, dass er für den Weg in die Innenstadt schlappe 60 Euro bezahlen habe dürfen. So lernt man Busse, S- und Trambahnen wieder richtig schätzen. Und das "Taxilied" von Fredl Fesl. Das ist wenigstens lustig. 

 
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