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Erding
Vor der Leichtathletik-WM reißt die Absagen-Serie nicht ab
Nach Olympiasiegerin Mihambo und Läuferin Klosterhalfen muss auch ihre Kollegin Trost für die WM in Budapest passen. Wie es um die Stimmung im deutschen Team bestellt ist.
Reinhard Köchl
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:50 Uhr

Stell dir vor, es ist WM, und kaum jemand fährt hin. Im Fußball undenkbar, dass Hansi Flick auf das Gros seiner Leistungsträger wegen Verletzung oder Krankheit verzichten muss, in der Leichtathletik inzwischen traurige Realität und Aktualität. Die Liste der Abmeldungen für die am Samstag in Budapest beginnenden Weltmeisterschaften wird beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) immer länger. Nun erklärten auch 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen und die mehrfache deutsche Meisterin in 1500 Meter Katharina Trost ihren Startverzicht.

Kurioser Absagegrund bei Katharina Trost: Windpocken

Die Liste der Ausfälle im Lager des DLV wird damit immer länger: Nach Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, Speerwerfer Johannes Vetter, 3000-Meter-Hindernis-Spezialistin Gesa Felicitas Krause, die Vizeeuropameister Bo Kanda Lita Baehre (Stabhoch) und Lea Meyer (3000 Meter Hindernis), die Staffel-Europameisterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer, 3000-Meter-Hallen-Europameisterin Hanna Klein Robert Farken, Laura Müller oder Jennifer Montag leidet Klosterhalfen an „anhaltenden Fußproblemen“, wie ihr Management mitteilte, während Trost – im Hauptberuf Grundschullehrerin – wegen Windpocken passen muss. Das DLV-Aufgebot ist nun auf 71 Sportlerinnen und Sportler geschrumpft.

Gerade letzteres Beispiel steht für DLV-Mediendirektor Peter Schmitt exemplarisch. „Wenn sich Katharina Trost in der Schule mit Windpocken ansteckt, dann ist man machtlos“, sagte Schmitt gestern am Rande des Trainings im WM-Pre-Camp in Erding. Bei der in den USA lebenden und trainierenden Konstanze Klosterhalfen wusste man schon länger um deren Verletzung. Schon bei den deutschen Meisterschaften in Kassel sagte sie ihren Start kurzfristig ab. 

Dabei hatte die Leverkusenerin nach ihrem EM-Triumph von München auf ein Jahr des Aufbruchs gehofft, den Trainer (aktuell der Ire Alistair Cragg) sowie ihren Ausrüster (von Nike zu Puma) gewechselt. „Wir schauen immer nur auf uns“, versuchte Peter Schmitt zu relativieren. „Dabei haben auch andere Nationen vor Budapest gravierende Verletzungsprobleme. Bei der WM werden einige bekannte Namen fehlen, wie etwa die belgische Siebenkampf-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam sowie die Olympiasiegerin und Weltrekordlerin über 400 Meter Hürden, Sydney McLaughlin-Levrone aus den USA. Erhöht auch wieder die Chancen für unsere Leute.“

Sprinterin Gina Lückenkemper will ins Finale

Die Stimmung im Pre-Camp sei jedenfalls hervorragend, betonte der DLV-Mediendirektor. Jeder bereite sich unter besten Trainingsbedingungen auf seinen Einsatz vor, wobei Sprint-Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper schon mal selbstbewusst ihren Einzug ins 100-Meter-Finale versprach. Sie dürfe sich nur „keine Fehler erlauben, denn die werden sofort bestraft“. Bei ihren bisherigen WM-Teilnahmen 2017, 2019 und 2022 war für die Wahl-Bambergerin jeweils im Halbfinale Schluss gewesen. Das Finale sei in Budapest „definitiv drin. Weil ich fit und in Form bin“.

 
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