Jochen Schweitzer, vier Leichtathletik-Medaillen bei den Olympischen Spielen in Paris – das sind vier mehr als bei der WM in Budapest 2023. Sind Sie zufrieden?JOCHEN SCHWEITZER: Ja. Schon im Frühjahr habe ich gesagt, dass wir vier bis fünf Medaillen holen können. Leistung ist bis zu einem gewissen Punkt planbar, aber am Schluss braucht es immer das berühmte Quäntchen Glück, das diesmal Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye auf ihrer Seite hatte, weil eine Favoritin aus den Niederlanden in der Qualifikation scheiterte und eine starke Amerikanerin dann im Finale nicht ihr Potenzial abrufen konnte. Die Türe zum Gold war dann einen Spalt offen, und Yemisi ist eben durchgegangen. So ist das beim Sport: Glück und Pech liegt ganz nah beieinander. So blieb unser Speerwerfer Julian Weber leider bei starker Konkurrenz ohne Medaille, genauso wie Diskuswerferin Marike Steinacker, die Vierte wurde, oder Hochspringerin Christina Honsel, der ein einziger Fehlversuch mehr den Weg auf das Treppchen verbaut hat. Das macht den Reiz dieser Sportart aus. Außerdem sollte man nicht vergessen: 2024 hat das 100. Land bei den Olympischen Spielen eine leichtathletische Medaille gewonnen. Der Anteil derer, die etwas vom Kuchen wollen, wird immer größer, weil man überall auf der Welt laufen, springen oder werfen kann.
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