Kugelstoß-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss ist von Goldmedaillengewinnerin Yemisi Ogunleye begeistert. „Ich war bei meinem Olympiasieg 26 und kann aus eigener Erfahrung sagen: Da kommt noch ganz viel. Nächstes Jahr ist wieder eine WM und die nächsten Olympischen Spiele kommen schneller als man denkt. Sie ist noch jung”, sagte die frühere Weltklasse-Leichtathletin der Deutschen Presse-Agentur.
„Yemisi hat das bravourös gemacht. Es hat riesig Spaß gemacht, ihr zuzuschauen. Ein sensationeller Abend. Sie hat die Chance gehabt – und sie ergriffen”, sagte die 54-Jährige. Ogunleye ist die erste deutsche Kugelstoß-Olympiasiegerin seit Kumbernuss im Jahr 1996. „Sie hat eine tolle Ausstrahlung und sieht sympathisch aus. Etwas Besseres kann dem Kugelstoßen in Deutschland nicht passieren.”
Kumbernuss: „Halbe Nacht nicht geschlafen”
Die 25-jährige Ogunleye ist die fünfte deutsche Frau, der der Olympiasieg in dieser Leichtathletik-Disziplin gelingt. „Natürlich habe ich mir den Wettkampf im Fernsehen angeschaut, weil ich auch nach meiner Karriere beruflich, aber auch tief emotional mit dem Sport verbunden bin. Der Wettkampf stand seit Wochen und Monaten im Kalender. Das war völlig irre. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen”, sagte Kumbernuss, Geschäftsführerin der Vermarktungs GmbH des SC Neubrandenburg. „Ich habe es mit Mann, Kind und Hund geschaut. Die Aufregung am Fernseher war riesengroß.”
Vor allem der finale Versuch, bei dem Ogunleye die Siegesweite von 20,00 Metern stieß, beeindruckte Kumbernuss. „Ihr großer Vorteil wird ihre mentale Stärke gewesen sein. Wenn man in das Gesicht gesehen hat, diese Entschlossenheit und Konzentration”, sagte die Bundesstützpunktkoordinatorin in Neubrandenburg. „Was immer für Gedanken sie in ihrem Kopf hat, sie helfen ihr und geben ihr Kraft. Am Ende entscheidet im Wettkampf das, was zwischen den Ohren passiert.”