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Augsburg
WM-Titel bringen nicht in jeder Sportart Ruhm und Geld
Weltmeisterschaften sind die Höhepunkte in jedem Sportlerleben. Die Außenwirkung und der Lohn für diesen Erfolg hängen jedoch ganz entscheidend von der Sportart ab.
Andrea Bogenreuther
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:27 Uhr

Es sind diese wichtigen Momente alle zwei Jahre, denen Spitzensportlerinnen und -sportler entgegen fiebern. Die großen internationalen Wettkämpfe, an deren Ende ein Weltmeister-Titel steht. Tage, die Legenden hervorbringen. Deshalb können deutsche Fußballfans ohne nachzudenken, die Zauberformel 54, 74, 90, 2014 herunterbeten. Jene Jahre, in denen die Nationalmannschaft den WM-Pokal in die Höhe recken durfte. Solche Daten sind für ewig ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. 

Ein Weltmeister-Titel zeigt nicht nur, wer sich in der Vergangenheit optimal vorbereitet hat, sondern auch, wem die Zukunft offen steht. Es ist die Zeit des Cash-Back. WM-Titel bringen Prämien, Sponsoren, Fördergelder und Planungssicherheit. Bedauerlicherweise nicht mit der gleichen Intensität in allen Sportarten. 

Formidabel zu sehen an jenen drei Team-Weltmeisterschaften, die in den vergangenen Monaten ausgetragen wurden: Fußball in Katar, Handball in Schweden und Polen, Hockey in Indien. Allein von ihrer Außenwirkung hätten sie unterschiedlicher nicht sein können. 

Eine Fußball-WM wie die in Katar ist trotz Fan-Boykotts omnipräsent

Die Fußballer: trotz Fan-Boykotts omnipräsent! Diskussionen um Menschenrechte, Alkoholverbote, Regenbogen- oder One Love-Binde, Freie Meinungsäußerung, Political Correctness. Erst wollte niemand die Spiele der DFB-Elf anschauen, dann haben doch alle das enttäuschende Aus nach der Gruppenphase gesehen. Höchste Aufmerksamkeit also für magere sportliche Kost. 

Anders die Handballer: mitreißend! Eine Truppe, die sich auf dem WM-Parkett zwar immer erst die Gunst des Publikums erarbeiten muss, was ihnen aber dank öffentlich-rechtlicher Medienpräsenz perfekt gelingt. Zumal das Team bodenständig bleibt und Begeisterung entfacht. Der Sport steht im Mittelpunkt, mit Wohlwollen hat die Nation WM-Platz fünf zur Kenntnis genommen. 

Deutschland wird in Indien Hockey-Weltmeister

Und die Hockeyspieler? Hat eigentlich jemand mitbekommen, dass in Indien die WM stattgefunden hat? Medial ist Hockey ohnehin kein Primetime-Produkt, dazu die Zeitverschiebung. Eine WM nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bis am Sonntagabend die Meldung eintrudelte: Deutschland ist Hockey-Weltmeister! Still und leise haben die deutschen Hockeyspieler das geschafft, woran die gehypten Kollegen gescheitert sind. 

Im Fußball bekämen sie Legenden-Status für die Ewigkeit. Im Hockey? Da wären sie schon happy, wenn bei der EM Ende August in Mönchengladbach die Hallen ausverkauft sind. 

 
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