Wie geht es weiter mit den Rödelseer Handballern? Das fragen sich nach dem Abstieg von der dritten Liga und dem Rückzug bis in die Bezirksoberliga so manche, nicht nur im Verein. Nachdem zehn Akteure den TSV verlassen haben, steht ein kompletter Neuaufbau an, der nicht so einfach zu schultern sein wird. Ob der bisherige Trainer Radovan Suchy weitermachen wird, ist anscheinend noch unsicher. Im Gespräch mit dieser Redaktion hat der Realschullehrer seine Bereitschaft dazu bekundet, jedoch nur, wenn der Verein eine wettbewerbsfähige Mannschaft stellt. Der 39-jährige Slowake hält sich mehrere Türen offen.
Radovan Suchy: Das ist noch nicht ganz klar. Es gab schon ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Dietmar Chrischilles, aber es sind noch einige Dinge zu klären.
Suchy: Was der Vorsitzende Dietmar Chrischilles und Geschäftsführer Tobias Demel kürzlich in dem Zeitungsartikel sagten, stimmt natürlich zum Großteil. Die beiden sind enttäuscht, wir sind nach fast ganz unten abgestiegen; so ist der TSV Rödelsee gerade nicht die prickelnde Adresse für neue Spieler.
Ein bisschen sind wir an dem Ganzen auch selbst schuld. Deshalb bin ich bereit zu helfen. Sollte nichts passieren, sollten keine neuen Spieler kommen, muss man sehen. Ich warte ab, sollten andere interessante Angebote kommen, bin ich bereit zu Gesprächen.
Suchy: Ich habe ja gesagt: Es gab ein Gespräch. Ich war zuletzt im Urlaub, und ehrlich gesagt: Ich habe mich daran gewöhnt, vor allem abends mehr Zeit zu haben. Ich muss nicht Trainer sein. Wenn jemand denkt, ich könne helfen, ist das für mich eine Ehre. Es gab auch Interesse anderer Vereine. Aber wenn, dann möchte ich schon höherklassig trainieren – Landesliga, Bayernliga, das wäre reizvoll. So viele Möglichkeiten gibt es da in der Nähe nicht.
Suchy: Natürlich. Ich hatte mich darauf gefreut, dachte: Nach dem Rückzug spielen wir eben Landesliga oder Bayernliga. Da sehe ich den TSV Rödelsee auch. Wenn die Jugend so weit ist, wird der Verein dort wieder sein. Leider sind wir ziemlich tief gefallen, daraus muss der Verein lernen. Aber noch einmal: Ich muss keine Mannschaft trainieren.
Suchy: Ich habe über die Schule die Möglichkeit, im Bereich Scheinfeld/Neustadt am Nachmittag etwas mit Handball aufzuziehen. Und dann besteht immer noch die Aussicht, dass der TSV was auf die Beine stellt. Der Verein arbeitet daran, und diese Zeit gebe ich ihm.
Suchy: Wir sparen uns einen Schritt, weil wir in der Bezirksoberliga anfangen und nicht ganz unten. In der Jugend haben wir gerade in der C- und B-Jugend viel Potenzial, es dauert also noch drei bis vier Jahre, bis etwas Vernünftiges von unten kommt. Für diese Zeit muss sich der Verein ein Konzept überlegen – mit einem anderen Verein zusammen. Es werden ja nicht mehr Jugendliche, sondern eher weniger. Zwei Ausländer dazu holen ja, sechs nein – das wäre mein Gedanke. Man sollte etwas aufbauen, das Sinn macht. Dann können auch mal zwei Leute gehen. Es darf aber nicht sein, dass zehn den Klub verlassen. Das ist enttäuschend.
Suchy: Der Abstieg ist enttäuschend. Aber realistisch betrachtet, waren wir dieses Jahr zu schwach für die Klasse. Am Schluss haben wir gesehen, was gelingen kann, wenn die Mannschaft als solche funktioniert. Da haben wir gute Spiele und auch gute Ergebnisse geliefert. Ich habe bereits gesagt, dass ich dem Verein dankbar bin, dass ich so hochklassig spielen und trainieren konnte. Das ist keineswegs selbstverständlich, es gibt Vereine, die nie den Schritt nach oben wagten. Dann ist klar, dass es irgendwann auseinander geht.
Suchy: Weitergehen wird es. Der Verein hat zwei Mannschaften gemeldet,
eine für die BOL, die zweite in der Bezirksliga.
Suchy: Eine Mannschaft kriegst du schon auf die Platte. Ich weiß nicht, ob es das Ziel ist, sich in der Bezirksoberliga zu blamieren oder eine Runde wie die letzte zu durchleben. Das ist das Problem, ich könnte sofort zusagen, einige Leute sind ja schon an Bord. Aber ich möchte was Sinnvolles machen, ich muss schon mindestens zweimal trainieren, die Mannschaft muss vernünftig spielen, sie muss für die nächsten zwei, drei Jahre konkurrenzfähig sein in der Bezirksoberliga.
Dafür brauchen wir noch zwei, drei Spieler.