Läuferin Marika Heinlein hat ihre Erfolgsbilanz der vergangenen Jahre um einen weiteren Eintrag erweitert. Die Ultraläuferin, die in Wiesentheid eine Buchhandlung betreibt, kehrte dieser Tage mit einer für sie unerwarteten Silbermedaille von der Weltmeisterschaft im 100-Kilometer-Lauf zurück.
Heinlein musste sich in ihrer Altersklasse W 55 nur der Australierin Tia Jones geschlagen geben. Bei den Titelkämpfen im brandenburgischen Bernau bei Berlin landete die für den FC Geesdorf startende Sportlerin in 11 Stunden und 28 Minuten zwar ein gehöriges Stück hinter der Siegerin, die in knapp zehn Stunden das Ziel erreichte, sie blieb aber weit unter ihrer eigenen Vorgabe von zwölf Stunden.
Ersatz für abgesagten Lauf in Italien
"Voll zufrieden" sei sie mit der Zeit und dem Lauf insgesamt gewesen, blickte sie zu Hause auf das Rennen in Bernau zurück. Das hatte sie zunächst gar nicht in ihrem Wettkampfplan stehen, der auf den Spartathlon Ende September, ein Kultlauf, der von Athen nach Sparta führt, ausgerichtet ist. Diese Strecke über 246 Kilometer müssen die Teilnehmenden in mindestens 36 Stunden passieren, zwischendurch sind Zeitlimits einzuhalten.
Zur Vorbereitung darauf wollte Marika Heinlein im italienischen Foglizzo bei Turin beim Vier-Tage-Marathon, einem weiteren Ultralaufevent, teilnehmen. Weil dieses aber kurzfristig abgesagt wurde, entschloss sie sich auf die Schnelle noch zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft, wo sie ohne große Erwartungen startete. "Mein Metier sind eher die noch längeren Strecken. Den Plan, den ich mir vorgenommen hatte, habe ich damit voll erfüllt."
Das Rennen in der Nähe von Berlin hatte es in sich. Marika Heinlein lief im Deutschland-Trikot auf der Strecke, einem 7,5 Kilometer langen Rundkurs. Dieser begann in einer Bauhaus-Siedlung. Die Organisation sei nicht gerade ideal gewesen, schilderte ihr Mann Bruno, der als Betreuer mit dabei war. So musste die Strecke nach kurzfristigem Nachmessen sogar noch um ein kleines Stück verlängert werden. Marika Heinlein ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und nahm die Silbermedaille mit nach Hause.