Der TSV Abtswind hat sein Heimspiel in der Fußball-Bayernliga Nord gegen die DJK Don Bosco Bamberg durch ein Gegentor des eingewechselten Sayko Trawally in der Nachspielzeit mit 1:2 (0:0) verloren. Während die Bamberger den bereits fünfte Sieg in Serie einheimsten, kassierten die Abtswinder jahresübergreifend ihre dritte Niederlage in Folge.
Aus Sicht der Gastgeber wäre das in seiner Entstehung bittere Ergebnis durchaus zu verhindern gewesen: Denn die Abtswinder gingen auf ihrem Kunstrasenplatz sehr fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. "Wir waren über 90 Minuten die bestimmende Mannschaft auf dem Platz, wollten den Ball aber ins Tor tragen, anstatt zielstrebig den Abschluss zu suchen", sagte Abtswinds Trainer Claudiu Bozesan.
Schon in der Anfangsphase besaß seine Mannschaft die ersten großen Gelegenheiten der Partie. Roman Hartleb setzte auf Severo Sturms Freistoß am Fünfereck nach, doch scheiterte an Bambergs Torhüter Julian Glos (3.), ebenso Ferdinand Hansel nach Sturms Hereingabe von rechts aus kurzer Distanz (11.). "Wir haben in den ersten Minuten gleich zwei Hundertprozentige. Wenn wir eine davon machen, läuft das Spiel wohl anders", schätzte Bozesan.
Dußler erstmals seit einem halben Jahr wieder dabei
So blieb die erste Halbzeit torlos, obwohl Roman Hartleb den Ball einmal sogar ins Netz geschossen hatte, doch im Abseits gestanden war, als Hansel den Freistoß von Gutheil in Richtung des Mitspielers am langen Pfosten verlängert hatte (41.).
Als die Abtswinder nach dem Seitenwechsel mal nicht konsequent genug verteidigten und den Gegner einen schnellen Konter laufen ließen, nutzte der erst kurz zuvor eingewechselte Johannes Rosiwal diese Gelegenheit zur Bamberger Führung (58.). "In den entscheidenden Situationen nach vorne war der Gegner abgeklärter und zielstrebiger als wir", fand Bozesan.
Als das Gegentor fiel, war Adrian Dußler gerade mal drei Minuten auf dem Feld, hatte sofort die Abtswinder Standardsituationen übernommen, obwohl er nach seiner Verletzung im Spiel gegen Seligenporten Ende August ein halbes Jahr nicht mehr mitgespielt hatte.
Das Comeback des 26-Jährigen hätte die eine Geschichte dieser Partie werden können, die andere bereitete Neuzugang Artan Selmani vor, indem er im ersten Heimspiel mit seinem neuen Klub sogleich sein erstes Tor für diesen erzielte. Glos steckte sich vergeblich nach Selmanis noch abgefälschten Schuss von der Strafraumkante, der dem TSV den Ausgleich bescherte, auf den er in den vorherigen Minuten bereits gedrängt hatte (87.)
Bozesan hatte peu à peu sämtliche offensiv noch verfügbaren Spieler eingewechselt, erst Dußler und Selmani, dann Ceraj und Huscher, und defensiv auf eine Dreierkette umgestellt. "Mindestens das Unentschieden wäre auch verdient gewesen", meinte Bozesan.
Gegner bestraft Nachlässigkeit in der Nachspielzeit
Jedoch leisteten sich die Abtswinder in der Nachspielzeit noch eine letzte Nachlässigkeit in der Abwehr, setzten bei einem Angriff über ihre linke Seite nicht energisch genug nach, was der am langen Pfosten frei stehende Sayko Trawally nach der Hereingabe mit dem Gegentor zum 1:2 bestrafte (90.+2).
"Beim Fußball zählen die Tore, und da war der Gegner wesentlich effizienter als wir", versuchte Bozesan die Niederlage zu erklären, während Co-Trainer Klaus Grützke, der Andreas Baumer an der Seitenlinie vertrat, zu den späten Torerfolgen seiner Mannschaften resümierte: "Immer Glück ist auch Können."
In der Tabelle bleibt der TSV Abtswind mit zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsrang an neunter Stelle. Am nächsten Samstag treten die Abtswinder beim FC Sand an, der sich mit einem 2:1-Sieg in Großbardorf in der Abstiegszone um zwei Plätze verbesserte. Dort liefert dann vielleicht mal wieder ein Abtswinder die Geschichte zum Spiel.