
Wenn sich die Fußball-Mannschaften vom FC Iphofen und SV Willanzheim auf dem Sportplatz begegnen, herrscht dort knisternde Derbyatmosphäre.
Zwar gebe es auch gegen Hüttenheim oder Mainbernheim Nachbarschaftsduelle, doch "das Derby" gebe es gegen Iphofen, bekennt Willanzheims Sportleiter Manuel Stöcker – und diese Begegnung steht an diesem Sonntag (15 Uhr) auf dem Iphöfer Sportgelände wieder mal an.
Ihr Reiz ist über all die Jahre nicht geringer geworden – auch die Corona-Pause schadete dem nicht, im Gegenteil. FC und SV treten leidenschaftlich gerne gegeneinander an und besiegen den benachbarten Rivalen dabei noch lieber. Genau das ist den Willanzheimern in den vergangenen Jahren oft gelungen: "Wir haben in unserer Mannschaft ja einige jüngere Spieler, die haben noch nie gegen Iphofen verloren", sagt Stöcker. Die letzte Niederlage liegt mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern", so Stöcker.
In Erinnerung geblieben ist ihm dagegen der beherzte Einsatz beider Rivalen: "In den Derbys geht's immer zur Sache. 90 Minuten lang, dann ist wieder gut. Nach dem Spiel sitzt man zusammen und trinkt was." Sebastian Klinger, Iphofens Trainer, sei oft sein Gegenspieler gewesen.
Sowohl bei Willanzheim – Matthias Schmitt folgte auf Christian Volkamer – als auch bei Iphofen – Klinger übernahm die Mannschaft von Elmar Most – steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie.
Iphofen startete mit einem Unentschieden (1:1) in Aub verspätet in die Saison. Die Vorbereitung habe Mut gemacht, sagt Klinger, die Jungs würden gut mitziehen, er sei zufrieden, wie es bislang gelaufen sein. Das Derby-Thema habe er bewusst klein gehalten: "Wir haben versucht, eine recht normale Woche hinzukriegen."
Willanzheim begann mit zwei Niederlagen, eine dritte wollen sie nicht zuletzt ob des Gegners vermeiden. "Wir sind momentan personell gebeutelt", sagt ihr Sportleiter. Bis zu zehn Spieler seien zuletzt ausgefallen, wodurch sich dieses "Handball-Ergebnis" gegen Aufsteiger Kirchheim (5:7) ergeben habe.
Eigentlich wollten die Himmelblauweißen wie in der vergangenen Saison oben dabei sein. Da wurden sie Zweiter, doch auch durch den Saisonabbruch um die Chance gebracht, sich in der Aufstiegsrelegation zu beweisen. "Die nächsten paar Wochen müssen wir auch noch überstehen, dann können wir das Feld hoffentlich etwas von hinten aufrollen", meint Stöcker.
Klinger dagegen hofft, die Serie des Gegners schon an diesem Sonntag reißen lassen zu können: "Als Trainer habe ich schließlich noch nie gegen Willanzheim verloren."