Am letzten Spieltag der Saison ist den Handballerinnen der HSG Volkach der erforderliche Sieg zur erneuten Meisterschaft in der Bezirksoberliga gelungen: Mit 26:19 (14:13) bezwangen sie den TV Großlangheim. Doch wie bereits im Vorjahr werden die Volkacherinnen wohl auf ihr Aufstiegsrecht in die Landesliga verzichten. Das ließ Trainer Marcus Thalhäuser nach Spielschluss durchblicken: "Tendenz ist eher nein, wir werden nicht aufsteigen", sagte er gegenüber dieser Redaktion. Der Bayerische Handball-Verband möchte so schnell wie möglich eine klare Entscheidung, teilte der Stellvertretende Bezirksvorsitzende Spielbetrieb Gerd Schäfer auf Anfrage mit.
So oder so feierte die Mannschaft den Titel nach dem Abpfiff in der Halle. Thalhäuser durfte sich eine Sektdusche von seinen Spielerinnen abholen. Im ersten Jahr betreut der vom MHV Schweinfurt gekommene Coach zusammen mit seiner Frau Nicole, eine lizensierte Athletik-Trainerin, die Handballerinnen der HSG. "Wir sind neu dazu gekommen, die Meisterschaft war nicht zwingend das Ziel", erklärte er.
Nach zwei Start-Niederlagen nicht mehr verloren
Anfangs der Runde war es für die Volkacherinnen noch nicht rund gelaufen, die ersten beiden Spiele im September gingen verloren – danach allerdings keine Partie mehr. Insgesamt, so Thalhäuser, habe das Team von einem relativ großen und breiten Kader profitiert. Warum es zum zweiten Mal wohl trotzdem nicht aufsteigen werde, begründete der Trainer so: Zum einen sehe man am letztjährigen Aufsteiger, der TG Heidingsfeld, wie schwierig es sei, sich eine Klasse höher zu behaupten; zum anderen wolle die eine oder andere HSG-Spielerin kürzertreten.
Mit Antonia Hirt wird eine junge Leistungsträgerin die HSG unabhängig von Volkachs mutmaßlichem Verzicht auf den Aufstieg auf jeden Fall in Richtung Bayernliga verlassen: "Ich wäre trotzdem gewechselt, ich möchte es einfach mal höherklassig probieren", erklärte Hirt. Für sie sei die Meisterschaft ein schönes Abschiedsgeschenk, sie gehe "mit einem lachendem, aber auch einem weinendem Auge".
Vier HSG-Spielerinnen fehlen wegen einer Hochzeit
Das Spiel gegen Großlangheim schien zunächst eine klare Angelegenheit zu werden. Obwohl die Gastgeberinnen auf Hochzeiterin Linda Wirsching und drei zum Fest eingeladene Spielerinnen verzichten musste, legte Volkach mit mächtig Dampf los. Die mit nur zwei Wechselspielerinnen angetretenen Gäste mussten nach dem 6:1 und 8:2 fast befürchten, dass sie untergehen. Der HSG-Rückraum um die routinierte Sandra Hämmerlein, Hannah Baumann und Antonia Hirt machte zunächst Betrieb.
Das änderte sich jedoch, denn ins Tempo schlich sich immer mehr der Fehlerteufel ein. Die Großlangheimerinnen bestraften die zu zögerlich agierende, lückenhafte HSG-Abwehr immer mehr. Pauline Olbrich glich mit dem vierten TV-Treffer in Folge zum 11:11 (23.) aus.
Erst in der zweiten Halbzeit fanden die Volkacherinnen ihren Rhythmus wieder. Nach fünf Toren in Serie führten sie mit 19:13 (38.), auch, weil die Gäste in dieser Phase zwei Zeitstrafen absitzen mussten. Die TVGlerinnen von Trainer Dirk Böhm verkauften sich gut, gegen Ende fehlte ihnen aber auch etwas die Kraft.
Handball: Bezirksoberliga, Frauen
HSG Volkach – TV Großlangheim 26:19 (14:13)
Volkach: Klöckner – Höhn, Liebenstein 3, Sophia Wagner, Baumann 4, Hirt 5/2, Hämmerlein 4, Julia Wagner 1, Werner 2, Zängler 1, Jäcklein, Müller 1, Schuster 5.
Großlangheim: Sonja Szabo – Krißmer 4, Böhm, Bergmann 5, Roder 2, Lenzer, Olbrich 1, Dürr 3, Julia Szabo 4/3.
Spielfilm: 6:1 (8.), 9:5 (15.), 11:11 (23.), 13:13 (28.), 14:13 - 19:13 (38.), 23:16 (50.), 26:19.
Siebenmeter: 2/2 : 4/3. Zeitstrafen: 1:2. Zuschauende: 60.