
Die Faustballerinnen des TV Segnitz geben ihrem Trainer Uli Lauck bisweilen Rätsel auf. Beim wichtigen Heimspieltag in der Ersten Bundesliga Süd, zu dem die favorisierten TSV Calw und TSV Dennach in der Sporthalle in Randersacker zu Gast waren, präsentierten sich die Gastgeberinnen mit zwei Gesichtern. Zuerst verloren sie mit 1:3 gegen Calw, um nur zwei Stunden später überraschend gegen den deutschen Meister TSV Dennach mit 3:0 zu gewinnen.
"Wir haben in allen Sätzen geführt, aber jedes Mal auf halber Strecke das Laufen aufgehört", monierte Uli Lauck nach der Partie gegen die Calwerinnen. Nach einem holprigen Start entschied Segnitz den ersten Satz mit 12:10 für sich. Im zweiten Durchgang schien es mit einer 6:2-Führung zunächst besser zu laufen. Jedoch gaben die Segnitzerinnen diesen Satz mit 9:11 ab. Auch im dritten Abschnitt griffen die TV-Rädchen nicht richtig ineinander, so dass auch dieser mit 7:11 verloren ging.
Im zweiten Spiel gegen Dennach ist Segnitz konsequenter
Während bei Calw die Nationalspielerin Henriette Schell als Schlagfrau offensive Alleinunterhalterin war, servierte Luisa Kaemmer in den ersten drei Sätze die Segnitzer Aufschläge. Im vierten wechselte Uli Lauck und ließ Svenja Schröder auch aufschlagen. Die taktischen Wechsel wirkten allerdings nicht wie erhofft aus, da die Calwerinnen auch diesen Satz mit 11:8 gewannen.
"Jetzt waren wir konsequenter", kommentierte Uli Lauck die zweite Partie der Segnitzer Frauen an diesem Nachmittag. Auch Welt- und Europameisterin Svenja Schröder sei an diesem Tag bislang nicht mit ihrer Faustball-Welt zufrieden gewesen. "Gegen Dennach hat sie ihre Portion Wut in starke Punkte umgewandelt", meinte der Faustball-Lehrer.
Der aus Nürnberg kommenden Schlagfrau wurden nun auch die Bälle besser aufgelegt, Schröder verwandelte sie verlässlich. "Wir haben auch das Blockduell gewonnen", erkannte Lauck. Nach einem 11:9 im ersten Satz setzten sich die Segnitzerinnen in der Verlängerung des zweiten mit 13:11 durch und führten nach Sätzen mit 2:0.
Segnitz würde aktuell Platz drei für die Endrunde reichen
Die Mannschaft um Spielführerin Luisa Kaemmer blieb konzentriert, obwohl sie im dritten Abschnitt zunächst eine 7:4-Führung abgegeben hatte. Mit 15:13 ging auch der dritte Satz in den Extrapunkten an die Gastgeberinnen. Entsprechend groß war Jubel unter dem heimischen Anhang auf der Tribüne, denn den Segnitzer Frauen war somit in der Halle der erste Sieg gegen den mehrfachen deutschen Meister aus Dennach gelungen.
"Das ein wichtiger Sieg", maß Uli Lauck diesem einen hohen Stellenwert bei. Zwar führt Calw die Tabelle der Faustball-Bundesliga weiterhin verlustpunktfrei an, auf Platz zwei folgen aber bereits die Segnitzerinnen mit einem deutlichen Abstand auf den Dritten Unterhaugstett. Dadurch hat sich Segnitz eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen, um an der Endrunde um die deutschen Faustball-Meisterschaft. Dafür würde dem TV Segnitz auch der dritte Platz genügen, sofern Calw als gesetzter Ausrichter in der Abschlusstabelle vor Segnitz bliebe.