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Handball, dritte Liga Ost Männer
Freche Rödelseer noch eingefangen
Willkommene Erfrischung: Der Rödelseer Bostjan Hribar lässt sich nach dem Schlusspfiff gegen Kirchzell gerne das Wasser reichen.
Foto: Hartmut Hess | Willkommene Erfrischung: Der Rödelseer Bostjan Hribar lässt sich nach dem Schlusspfiff gegen Kirchzell gerne das Wasser reichen.
Aus der Parzival-Halle Amorbach berichtet unser Mitarbeiter Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 30.08.2015 20:46 Uhr

Eine Dreiviertelstunde hatte der TSV Rödelsee zum Saisonauftakt der dritten Liga Ost beim TV Kirchzell vorne gelegen, dann setzte sich der Favorit doch noch mit 31:25 (13:16) durch. „Eine schwere Geburt mit allen Fehlern, die man machen kann“, sagte Kirchzells Trainer-Dino Gottfried Kunz, der die Odenwälder schon über 20 Jahre trainiert, hinterher erleichtert. Die Rödelseer waren gegenüber den Vorbereitungsspielen der letzten Wochen stark verbessert aufgetreten.

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Um 18.07 Uhr am Samstag eröffnete Marko Sokicic den Torreigen mit dem Rödelseer Treffer zum 1:0 – und auch im weiteren Spielverlauf bewies der Kroate, dass er die Fähigkeiten besitzt, den nach Slowenien zurückgekehrten Rok Ivancic zu ersetzen. Von den ersten fünf Rödelseer Toren gingen allein vier auf das Konto von Sokicic – und mit sechs Treffern war er bester Feldtorschütze der Gäste. Dass Rödelsee und Sokicic im Besonderen die Qualität für die dritte Liga haben, war eine Erkenntnis des Spiels.

Daneben erlebten 280 Zuschauer, dass es Trainer Radovan Suchy gelungen ist, mit der Mannschaft eine Antwort darauf zu finden, dass der Gegner den Rödelseer Torschützenkönig Bostjan Hribar über die gesamten 60 Minuten mehr oder minder in Manndeckung nahm.

Nicht nur Marko Sokicic nutzte die sich ergebenden Räume, auch Julius Weinhardt, Andreas Paul und Maximilian Häckner wirbelten ordentlich im Rückraum und stellten die Gastgeber vor Probleme. Leider humpelte Paul schon nach einer Viertelstunde mit einer Oberschenkelblessur vom Feld, was Rödelsee lange Zeit zu kompensieren wusste. Der TSV trumpfte spielte unerschrocken auf – und was bei ihm klappte, ging auf der Gegenseite schief. Deshalb sah sich Kirchzells Trainer Kunz im Spielverlauf genötigt, seine drei Torhüter insgesamt fünf Mal gegeneinander zu wechseln angesichts von 16 Rödelseer Treffern bis zu Pause.

Nicht nur wegen der Hitze in der Amorbacher Parival-Halle bereiteten die Gäste dem Fünften der vergangenen Saison einen heißen Tanz. In der Kirchzeller Zentrale waltete Andreas Kunz, und der langjährige Bundesliga-Profi musste mit seinen Kollegen schon alles aufbieten, um die frechen Rödelseer wieder einzufangen. Doch ab der 35. Minute schmolz Rödelsees Vorsprung. Nachdem Kirchzell beim 21:21 (46. Minute) erstmals ausgeglichen hatte, kippte die Partie – nicht zuletzt wegen vieler Kontertore von Andre Göpfert. Ursächlich dafür waren drei Komponenten. Erstens haderten die Rödelseer mit den Schiedsrichtern, weil sie vermehrt mit Zeitstrafen belegt wurden. Zweitens bekam Kirchzell konditionell Oberwasser, und drittens trieb der heimische Anhang die Kirchzeller nun lärmend nach vorne.

„Rödelsee ist doch schon halbtot“, sezierte Kirchzells Ex-Nationalspieler Bernd Roos auf der Zuschauerbank. Und er sollte Recht behalten, dass die Gastgeber das Spiel noch umbiegen würden. Roos sprach damit den unerschütterlichen Glauben der Kirchzeller an sich selbst aus, der den TVK so heimstark macht. Beim Stand von 25:22 steuerten die Gastgeber unbeirrt dem Sieg entgegen, und von Trainer Kunz fiel am Ende eine Last ab. „Wir haben zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten erlebt. Nach der Pause sind wir endlich zum Zugriff gekommen. Dadurch werden solche Spiele entschieden.“

Seinem Rödelseer Kollegen Radovan Suchy konnte die Partie nur zum Teil gefallen. „In der ersten Halbzeit hat bei uns fast alles geklappt. Da ha-ben wir konsequent abgeschlossen.“ Dagegen habe die häufige Unterzahl nach der Pause seinem Team arg zugesetzt. Dennoch könne man auf dieser Leistung aufbauen. Die Rödelseer hatten eine solide Partie gezeigt und waren engagiert beherzt aufgetreten. Auch die Jungfüchse mischten engagiert mit. So gab Marius Olbrich mit zwei blitzsauberen Toren von Rechtsaußen einen guten Drittligaeinstand. Für Rödelsee folgen zwei weitere Auswärtstermine in Auerbach und Gelnhausen, ehe es am 19. September zu Hause gegen den TV Großwallstadt geht.

Das Spiel in der Statistik

TV Kirchzell – TSV Rödelsee 31:25 (13:16)

Kirchzell: Tobias Jörg, Hanno Vöhringer, Sandro Friedrich; Nico Polixenidis (1), Max Gläser, Lucas Bauer (5), Philipp Klimmer (1), Felix Mann, Mario Stark (5), Samule Orlovsky (3), Andre Göpfert (9), Andreas Kunz (6/4), Dino Corak (1), Lukas Häufglöckner.

Rödelsee: Andreas Wieser, Thomas Paul; Marko Sokicic (6), Bostjan Hribar (7/2), Andreas Paul (3), Julius Weinhardt (1), Simon Weigand, Maximilian Häckner, Marius Olbrich (2), Stefan Bayer, Bastian Demel (3), Rok Setnikar (3), Moritz Reichhard. – Trainer: Radovan Suchy.

Schiedsrichter: Frank Kraaz und Matthias Rupp (Nürtingen/Weinstadt).

Zuschauer: 280.

Zeitstrafen: 2:12 Minuten (Kirchzell: Corka; Rö- delsee: 2x Häckner, 2x Demel, Weinhardt, Setni- kar).

Siebenmeter: 5:2 (4:2 verwandelt).

Spielfilm: 1:3 (5.), 5:5 (13.), 5:9 (15.), 6:11 (20.), 10:14 (26.), 13:16 (HZ) – 16:18 (35.), 18:20 (40.), 21:21 (46.), 25:22 (52.), 28:24 (56.), 30:27 (57.), 31:25 (Endstand).

 
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