Handball, dritte Liga Ost Männer
Rödelsee leistet sich ein Debakel
Der Rödelsee-Fraktion unter den etwa 600 Zuschauern stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Ein solcher Auftritt war nicht zu erwarten gewesen von ihrer Mannschaft. Wer gedacht hatte, sie hätte eine Woche zuvor beim 26:29 gegen Großwallstadt ihre Leistungstiefen ausgelotet, wurde am Samstagabend in Bad Neustadt eines Besseren belehrt: Es geht immer noch ein bisschen schlechter, wie das desaströse 29:39 (14:21) gezeigt hat. Die Rödelseer stehen nach dem fünften Spieltag und der vierten Niederlage dort, wo sie mit dieser Leistung hingehören: auf einem Abstiegsplatz.
„Wir haben heute nur in den ersten 15 Minuten Handball gespielt. Der Rest hatte mit Handball teilweise nichts zu tun“, stellte Rödelsees Trainer Radovan Suchy nachher auf der Pressekonferenz fest, und keiner im gut besuchten Foyer der Turnhalle mochte ihm widersprechen. Die Meinung, dass die (zugegeben überzogene) Rote Karte gegen Dennis Orf nach zwanzig Minuten der „Knackpunkt“ der Partie gewesen sei, dürfte Suchy aber ziemlich exklusiv besessen haben. Schon zum Zeitpunkt der Disqualifikation von Orf wegen groben Foulspiels waren die Bad Neustädter beim Stande von 16:12 dabei, ein Handball-Feuerwerk abzubrennen, wie es selbst Trainer Margots Valkovskis nicht so oft erlebt in der heimischen Festung. „So ein Tempo, so ein Torfestival habe ich lange nicht gesehen“, sagte Valkovskis.
Die Bemerkung des Bad Neustädter Torjägers Maximilian Schmitt unmittelbar nach Spielschluss, beim HSC sei in dieser Woche „nicht alles so gut gelaufen“, bekam angesichts des Ergebnisses an diesem Abend eine fast ironische Note. Schmitt hatte bei der Niederlage vor Wochenfrist gegen Gelnhausen mit neun Treffern eine Klassepartie hingelegt, saß diesmal aber wegen einer Armverletzung fünfzig Minuten auf der Bank. Sein Einsatz war gar nicht nötig, weil Falk Kolodzej oder Lukas Böhm gegen Rödelsees Pappkameraden in der Abwehr immer wieder ungehindert zum Wurf kamen. Es war die hilfreiche Harmlosigkeit gegen eine Bad Neustädter Gala, bei dem den Gastgebern am Ende alles gelang, selbst der obligatorische Kempa-Trick durch den eigentlich verletzten Schmitt.
Rödelsees Deckung zerbröselte unter dem Ansturm des HSC wie antikes Gemäuer, doch im Angriff sah es kaum besser aus. Die offensive Abwehr der Gastgeber drängte die Rödelseer in der ersten Hälfte weit vom Kreis zurück und zwang sie immer wieder ins Zeitspiel. Bis zum 10:10 war die Partie dennoch offen, weil der TSV da noch Mittel und Wege im Abschluss fand. Dann steigerte sich Bad Neustadt in dem Maß, wie Rödelsee nachließ. Mit den einzigen zwei Siebenmetern, die es in der ersten Halbzeit gab, scheiterten Bostjan Hribar und Julius Weinhardt am Torwart.
Doch während Weinhardt sonst eine gute Partie bot und noch bester Rödelseer war, leistete sich Hribar erneut einen Auftritt zum Vergessen. Seine sieben Tore kaschierten eine Leistung, die irgendwo zwischen mutlos und ambitionslos schwankte. Der 37-jährige Slowene, dem Abwanderungsgelüste nachgesagt werden, ging auch diesmal mit dem Team unter. Weil sich Maximilian Häckner am Mittwoch am Auge verletzt hatte und deshalb nicht zum Aufgebot gehörte, spielte Radovan Suchy am Samstag durch. An seiner Leistung gab es wenig zu mäkeln, aber als Trainer konzentrierte er sich in seiner Kritik (auch in den Auszeiten) zu sehr auf die jungen Spieler, statt die älteren, erfahrenen in die Pflicht zu nehmen.
Am Ende dieses gebrauchten Tages ging es für die Rödelseer nur noch darum, den symbolischen 40. Treffer des Gegners zu verhindern. Dass wenigstens dies gelang, war allerdings eher dem Unvermögen Bad Neustadts geschuldet als großer Abwehrkunst.
Das Positive an diesem Abend? Es kann nur besser werden: vielleicht schon nächsten Sonntag beim Auswärtsspiel in Groß-Umstadt. „Wir müssen das Spiel abhaken und nach vorne denken“, sagte Suchy. „Mit einem guten Tag kann man jeden schlagen.“ Wohlgemerkt: mit einem guten.
„Wir haben heute nur in den ersten 15 Minuten Handball gespielt. Der Rest hatte mit Handball teilweise nichts zu tun“, stellte Rödelsees Trainer Radovan Suchy nachher auf der Pressekonferenz fest, und keiner im gut besuchten Foyer der Turnhalle mochte ihm widersprechen. Die Meinung, dass die (zugegeben überzogene) Rote Karte gegen Dennis Orf nach zwanzig Minuten der „Knackpunkt“ der Partie gewesen sei, dürfte Suchy aber ziemlich exklusiv besessen haben. Schon zum Zeitpunkt der Disqualifikation von Orf wegen groben Foulspiels waren die Bad Neustädter beim Stande von 16:12 dabei, ein Handball-Feuerwerk abzubrennen, wie es selbst Trainer Margots Valkovskis nicht so oft erlebt in der heimischen Festung. „So ein Tempo, so ein Torfestival habe ich lange nicht gesehen“, sagte Valkovskis.
Die Bemerkung des Bad Neustädter Torjägers Maximilian Schmitt unmittelbar nach Spielschluss, beim HSC sei in dieser Woche „nicht alles so gut gelaufen“, bekam angesichts des Ergebnisses an diesem Abend eine fast ironische Note. Schmitt hatte bei der Niederlage vor Wochenfrist gegen Gelnhausen mit neun Treffern eine Klassepartie hingelegt, saß diesmal aber wegen einer Armverletzung fünfzig Minuten auf der Bank. Sein Einsatz war gar nicht nötig, weil Falk Kolodzej oder Lukas Böhm gegen Rödelsees Pappkameraden in der Abwehr immer wieder ungehindert zum Wurf kamen. Es war die hilfreiche Harmlosigkeit gegen eine Bad Neustädter Gala, bei dem den Gastgebern am Ende alles gelang, selbst der obligatorische Kempa-Trick durch den eigentlich verletzten Schmitt.
Rödelsees Deckung zerbröselte unter dem Ansturm des HSC wie antikes Gemäuer, doch im Angriff sah es kaum besser aus. Die offensive Abwehr der Gastgeber drängte die Rödelseer in der ersten Hälfte weit vom Kreis zurück und zwang sie immer wieder ins Zeitspiel. Bis zum 10:10 war die Partie dennoch offen, weil der TSV da noch Mittel und Wege im Abschluss fand. Dann steigerte sich Bad Neustadt in dem Maß, wie Rödelsee nachließ. Mit den einzigen zwei Siebenmetern, die es in der ersten Halbzeit gab, scheiterten Bostjan Hribar und Julius Weinhardt am Torwart.
Doch während Weinhardt sonst eine gute Partie bot und noch bester Rödelseer war, leistete sich Hribar erneut einen Auftritt zum Vergessen. Seine sieben Tore kaschierten eine Leistung, die irgendwo zwischen mutlos und ambitionslos schwankte. Der 37-jährige Slowene, dem Abwanderungsgelüste nachgesagt werden, ging auch diesmal mit dem Team unter. Weil sich Maximilian Häckner am Mittwoch am Auge verletzt hatte und deshalb nicht zum Aufgebot gehörte, spielte Radovan Suchy am Samstag durch. An seiner Leistung gab es wenig zu mäkeln, aber als Trainer konzentrierte er sich in seiner Kritik (auch in den Auszeiten) zu sehr auf die jungen Spieler, statt die älteren, erfahrenen in die Pflicht zu nehmen.
Am Ende dieses gebrauchten Tages ging es für die Rödelseer nur noch darum, den symbolischen 40. Treffer des Gegners zu verhindern. Dass wenigstens dies gelang, war allerdings eher dem Unvermögen Bad Neustadts geschuldet als großer Abwehrkunst.
Das Positive an diesem Abend? Es kann nur besser werden: vielleicht schon nächsten Sonntag beim Auswärtsspiel in Groß-Umstadt. „Wir müssen das Spiel abhaken und nach vorne denken“, sagte Suchy. „Mit einem guten Tag kann man jeden schlagen.“ Wohlgemerkt: mit einem guten.
Themen & Autoren / Autorinnen