Der Kitzinger Markus Hartsch ist mit seinen 60 Jahren ein gestandenes Mannsbild. Doch am Sonntag übermannten die Emotionen den Fußball-Trainer des TSV Mainbernheim nach dem Schlusspfiff und dem dadurch gültigen 2:0-Sieg über Einersheim/Nenzenheim.
Als ihm der TSV-Sportleiter Oliver Johe in die Arme fiel, musste Hartsch hemmungslos weinen, bescherten ihn die Mainbernheimer doch seinen ersten Meistertitel als Trainer im Aktivenbereich. Total nervös war der 60-Jährige, der seit 31 Jahren Fußball-Trainer ist, zuvor an der Seitenlinie ab- und abgelaufen, auch wenn die Seinen nach Toren von Nico Most und Marcel Lehnig endlich mit 2:0 auf die Siegerstraße eingebogen waren. "Jetzt ist meine Mission erfüllt", meinte Hartsch noch während des Spiels und gab seinen Mannen auf: Die Null muss stehen.
Nach dem Schlusspfiff brach es über Hartsch herein, erst die Emotionen und Tränen der Freude, dann die Glückwünsche und die obligatorischen Bierduschen. "Ich bin dankbar für die zwei Jahre hier in Mainbernheim", sagte der Trainer, dessen Vertrag bei den Bärenstädtern nicht verlängert worden war. Er wird zur nächsten Saison den TSV Frickenhausen in der A-Klasse trainieren, in Mainbernheim übernimmt Thomas Bergner, ein Mann mit "Stallgeruch".
Im Meistertrubel ließ Markus Hartsch erst die Bierdusche über sich ergehen. Inzwischen stemmten seine Jungs Getränkekästen, stimmten Meistergesänge an. Im ganzen Trubel erinnerte TSV-Sportleiter Oliver Johe an die bittere Niederlage im Vorjahr in der Relegation. "Nach diesem vergeigten Relegationsspiel wollten wir es jetzt wiedergutmachen", erklärte Nico Gaubitz, Johe meinte, dass die damalige Niederlage die Jungs noch mehr zusammengeschweißt habe.
Der TSV trat in dieser Runde als eine homogene Einheit auf, die ihr Ding durchzog. Nach den Jahren 2000 und 2016 ist Mainbernheim zum dritten Mal in die Kreisklasse aufgestiegen. Und die Perspektiven geben Anlass für Optimismus. "Ich will aus dem Team eine gute Kreisklassen-Mannschaft machen", erklärte Thomas Bergner auf Nachfrage.
Er möchte die individuelle Klasse der Spieler noch mehr in ein starkes Kollektiv überführen und die Jungs sollen noch abgeklärter werden. Bergner hatte den TSV Mainbernheim schon in den Jahren 2007 und 2008 sowie in den Corona-Jahren 2020 und 2021 gecoacht und hatte das Gefühl "noch nicht fertig gewesen zu sein". Der gebürtige Volkacher Bergner lebt seit rund drei Jahrzehnten in Mainbernheim und passt gut zur heutigen TSV-Philosophie, mit einheimischen Jungs und solchen, die engen Bezug zu Mainbernheim haben, zu arbeiten.