Wehmut lag beim Saisonfinale der Deutschen Automobil-Bergrennmeisterschaft in Mickhausen bei Augsburg in der Luft: Das Traditionsrennen wird in dieser Form vermutlich nicht mehr stattfinden. Für Norbert Handa vom AMC Kitzingen war Wehmut dagegen kein Thema, denn er war mit großen Ambitionen in schwäbische Gefilde gereist. Er musste zwar in der Tourenwagen-Division einige Konkurrenten aus mehreren europäischen Ländern ziehen lassen, doch sein vorrangiges Ziel hat der Markt Einersheimer erreicht.
Auf der Zielgeraden der Saison fing er im Automobil-Berg-Cup für Tourenwagen des Deutschen Motorsportbundes (DMSB) den deutschen Bergmeister Björn Wiebe (Monzingen) noch ab. Während Wiebe im Renault Laguna den wichtigsten Bergrenntitel auf nationaler Ebene verteidigte, errang Handa im Lancia Delta Integrale HF den zweithöchsten Titel im Bergrennsport. Lag Wiebe vor Mickhausen noch vorne, gewann Handa dort erneut die Tourenwagen-Division und hat jetzt in der Endabrechnung des DMSB-Berg-Cups für Tourenwagen mit 163 Punkten zwei Zähler mehr auf dem Konto als Wiebe.
Neue Reifen spuren nicht
Im KW-Berg-Cup darf sich der Markt Einersheimer erneut als Jahresklassensieger feiern lassen. Dabei hatte er das Pech, dass sich seine neuen Michelin-Reifen mit 18-Zoll-Felge in den Rennläufen als nicht so praktikabel erwiesen und er auf 17 Zoll zurück gehen musste. Das hatte eine weniger gute Übersetzung zur Folge.
In Mickhausen duellierte sich der 67-jährige Routinier mit den Österreichern Herbert Pregartner aus Premstätten im GT2 Porsche 911 und dem Innsbrucker Herbert Stolz im Porsche 935 DP II. Nach zwei Läufen hatte Stolz die besten Karten in dem Dreikampf, und Handa schlug dann im dritten Rennlauf zurück. Auf feuchter Strecke fuhr er den Allrad-Vorteil seines weiß-blauen Knauf-Renners voll aus. Handa nahm den beiden Österreichern im dritten Lauf jeweils drei Sekunden ab und setzte dabei seine Ambitionen in die Tat um.
In der Tourenwagen-Division beendete er das Rennen in Mickhausen auf Rang sieben, nachdem er im dritten Lauf die viertbeste Tourenwagenzeit hingelegt hatte. In der Tageswertung musste er aber Pregartner den Vortritt lassen, da Mickhausen den internationalen Status eines FIA-Hill-Climb-Rennens hatte. Nach den internationalen Bestimmungen gelangen dort nur zwei statt drei Rennläufe in die Wertung, weshalb er sich auf dem Papier vor Pregartner behaupten konnte.
„Das war ein schöner Jahresabschluss“, kommentierte Handa sein Abschneiden und gab sich stolz auf den Titel des DMSB-Automobil-Berg-Cup-Gewinners für Tourenwagen. Nachdem sein Lancia in der zweiten Saisonhälfte immer zuverlässiger funktioniert hat, will es der Routinier kommendes Jahr noch einmal wissen und auf allen Bergstrecken im DMSB-Kalender und Veranstaltungen im KW-Berg-Cup um die Tourenwagen-Krone fahren.