SG Castell-Wiesenbronn – TSV Abtswind II 4:2 (2:1). Nach über einer Stunde schwanden die Chancen für die SG Castell-Wiesenbronn im Kreisligaderby gegen dem TSV Abtswind II. Die Gäste hatten soeben ausgeglichen und TSV-Spielertrainer Patrick Gnebner sah die Gastgeber stehend K.o., Castell-Wiesenbronn stand unter Dauerbeschuss. Aber: Die Abtswinder Reserve scheiterte in der Folge an sich selbst und dem überragenden Gastgeber-Torhüter Achim Scheufens. Der TSV ließ reihenweise beste Chancen ungenutzt, lief später in Konter und stand nach 90 Minuten mit leeren Händen da. Castell-Wiesenbronn siegte 4:2.
Der Casteller Knipser Tobias Gnebner bewies seine Torjäger-Qualitäten schon in der 10. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer. Die Abtswinder Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten, Jona Riedel glich zwei Minuten später zum 1:1 aus. Das Rezept des Abtswinder Spielertrainers Patrick Gnebner, viele lange Bälle nach vorne zu schlagen, fruchtete kaum. Vor der Pause war Castell-Wiesenbronn ebenbürtig.
Praktisch aus dem Nichts gingen die Gastgeber sogar noch in der ersten Halbzeit in Führung, als Tobias Gnebner einen Pass in die Tiefe von Marion Paul zum 2:1 verwertete (42.). Danach kam die große Drangphase der Abtswinder, die mit Robert Brenner, Jona Riedel und Leon Beßler beste Chancen versiebten. Erst als Robert Brenner nach 61 Minuten im Strafraum gefoult wurde, musste sich Achim Scheufens beim Foulelfmeter von Daniel Kaminski zum 2:2 geschlagen geben. Aber alles andere hexte Scheufens weg und war der Herr in seinem Strafraum.
TSV-Zuschauer sind enttäuscht
Zudem glänzte Stürmer Tobias Gnebner mit einer imposanten Bilanz. „Der hat aus vier Chancen drei Tore gemacht“, ärgerte sich ein Abtswinder Zuschauer, der alles andere als begeistert von der Vorstellung der favorisierten Mannschaft war. Denn wenn eine Bayernliga-Reserve als Tabellendritter mit dem besten Angriff der Liga zu einem Aufsteiger fährt, dann sollte etwas Zählbares zu erwarten sein. „Anfangs der zweiten Halbzeit haben wir nie mehr mit einem Sieg rechnen können“, fand der Wiesenbronner Spielertrainer Oliver Koch, doch die Abtswinder Rohrkrepierer vor dem Scheufens-Gehäuse und die Kontermöglichkeiten belehrten Koch eines Besseren.
Die Schlüsselszene gab es in der 79. Minute, als Scheufens erneut eine Parade zeigte, der nachsetzende Abtswinder Verteidiger Sandro Heidrich sich dabei verletzte und die Casteller sofort den Gegenangriff starteten. Da war die linke Abwehrseite der Gäste offen, Oliver Koch schlug eine Maßflanke nach innen und Tobias Gnebner versenkte das Leder zum 3:2. Was blieb den Gästen nun übrig? Sie machten total auf, doch die Gastgeber schafften es mit Mann und Maus, den Vorsprung trotz der Ampelkarte für Mario Paul (85.) zu verteidigen. Ein weiterer Konter in der Nachspielzeit zerstreute alle Hoffnungen, als Lukas Prechtel den 4:2-Endstand besorgte.
„Am Ende haben wir glücklich gewonnen“, fand Oliver Koch, der sich über den Sieg und jetzt 13 Punkte freute, mit denen die Casteller auf Rang acht klettern. Für die Abtswinder ist nichts passiert, sie stehen weiterhin auf Platz drei. Doch Spielertrainer Patrick Gnebner war hinterher richtig bedient: „Uns hat es an der Cleverness gefehlt“, kritisierte der Spielertrainer seine junge Mannschaft.
Castell-Wiesenbronn: Scheufens – Fuchs, Prechtel, Joachim Paul, Meyer, Vollhals, Mario Paul, Goller (58. Kreßmann), Tobias Gnebner (89. Scheller), Patrick Paul (70. Klein), Koch.
Abtswind: Wurlitzer – Kniewasser, Kaminski, Patrick Gnebner, Wendel (70. Rügamer), Riedel, Julian Beßler, Leon Beßler, Brenner, Heidrich (84. Eberhardt), Knorr (86. Hofmann)
Schiedsrichter: Lukas Müller. Zuschauer: 100. Gelb-Rot: Mario Paul (Castell-Wiesenbronn, 85.) – Michael Rügamer (Abtswind, 90.+2). Tore: 1:0 Tobias Gnebner (10.), 1:1 Jona Riedel (12.), 2:1 Tobias Gnebner (42.), 2:2 Daniel Kaminski (61., Foulelfmeter), 3:2 Tobias Gnebner (79.), 4:2 Lukas Prechtel (90.+2).