Jeder, der am Samstagnachmittag den Weg an den Sonderhöfer Sportplatz gefunden hatte, sollte sein Kommen nicht bereuen. Denn der heimische SV und die Gäste aus Bütthard lieferten sich von der erste Minute an ein rassiges, aufregendes Derby, das mit acht, teils tollen Treffern und vielen intensiven Zweikämpfen garniert wurde. Gefordert waren besonders die Defensivreihen, wobei die des Aufsteigers oftmals überfordert war, so dass der 5:3 (3:2)-Sieg der Heimelf auch vollends in Ordnung ging.
Dabei sah es vor allem in den ersten zehn Minuten nicht nach einem Erfolg des Tabellendritten aus, der zuletzt zweimal in Folge gewonnen hatte. Denn der Aufsteiger nutzte gleich seine erste Gelegenheit – Peter Deißenbergers Freistoß aus dem Halbfeld verwertete Christian Steinmetz eiskalt – zur Führung und war voll im Spiel. Sonderhofen hingegen wirkte etwas überrascht von Bütthards forschem Auftreten und lag prompt sogar 0:2 zurück. Markus Körner hatte Lorenz Brell im Strafraum ungestüm abgeräumt und Peter Deißenberger den fälligen Elfmeter souverän verwandelt. „Wir waren überlegen und liegen verdient vorne“, zeigte sich Steinmetz zufrieden – bis dahin. Denn plötzlich riss der blau-weiße Faden, und Philipp Dopf verkürzte umgehend nach feiner Pregitzer-Hereingabe.
Es war der Startschuss für fulminante zehn Minuten, in denen die Gastgeber die Partie drehten – auch mit gütiger Mithilfe des Aufsteigers. Denn der klärte eine Pregitzer-Ecke nicht konsequent, und Alexander Kreusser hämmerte das Leder aus neun Metern in die Maschen. Kurz darauf hatte Kreusser nach eine langen Abschlag Markus Körners sogar das 3:2 auf dem Fuß, doch Steffen Hofmann hielt, musste aber nur eine Minute später erneut hinter sich greifen. Wieder hatte Pregitzer geflankt und Jochen Kreutzer eingeköpft. An diesem Spielverlauf hatten die Gäste merklich zu knabbern. Sonderhofen kontrollierte nun die Begegnung.
Erst nach rund einer halben Stunde hatte sich die Steinmetz-Elf erholt, und Deißenbergers Freistoß nahe der Eckfahne zwang Körner zu einer Parade (37.). Die Blau-Weißen gestalteten die Partie wieder ausgeglichener, doch die Hausherren hätten ihnen noch vor der Pause den Garaus machen müssen. Pregitzer verzog knapp (42.), Kreusser scheiterte am erneut starken Hoffmann (43.), und Felix Dopfs Schuss klärte Karl auf der Linie (44.). „Eigentlich müssen wir den Sack in dieser Phase schon zumachen“, bemängelte Sonderhofens Trainer Christian Hofrichter.
Gerade so hatte der Neuling das 2:3 in die Pause gerettet, als Max Endres den Seinen nach dem Seitenwechsel einen Bärendienst erwies und Pregitzer unnötigerweise beim Lauf aus dem Strafraum foulte. Philipp Dopf war es egal. Er traf vom Punkt zum 4:2. Aber auch Matthias Busch machte es gegen Christian Steinmetz auf der anderen Seite nicht besser. Nur diesmal jagte Deißenberger das Leder in den Fangzaun. „Er weiß, dass er den machen muss. Vielleicht wären wir so nochmal ins Spiel gekommen“, resümierte Steinmetz hinterher. Stattdessen behielt Sonderhofen alles im Griff und erhöhte durch Jochen Kreutzers Flugkopfball auf 5:2. Damit war die das Spiel entschieden. Den defensiv anfälligen Bütthardern fehlte der Glaube, und Sonderhofen spielte den Sieg souverän nach Hause. Selbst Christian Steinmetz' verwandelter Strafstoß zum 3:5 – Christoph Hofmann hatte den Spielertrainer gefoult – gefährdete den verdienten Erfolg der Schützlinge von Christian Hofrichter nicht mehr. „Nach dem 0:2 sind wir ruhig geblieben, haben unser Ding durchgezogen und verdient gewonnen“, so der Übungsleiter, dessen Team weiterhin auf Platz drei bleibt. Der Aufsteiger hingegen rutscht immer weiter gen Tabellenkeller. Von der Anfangseuphorie ist aktuell kaum mehr etwas zu spüren.
Die Statistik des Spiels
Fußball: Kreisliga Würzburg 1 SV Sonderhofen – SV Bütthard 5:3 (3:2)
Sonderhofen: Körner – Bauer, Müller, Deppisch, Hofmann – Felix Dopf – Pregitzer, Kremer, Philipp Dopf, Kreusser – Kreutzer. Eingewechselt: Busch (22.), Karl (64.).
Bütthard: Hofmann – Pregitzer, Karl, Endres, Mark – Fuchs, Steinmetz, Deißenberger, Brell – Gutknecht, Rauh. Eingewechselt: Schiller (26.), Erhardt (46.).
Schiedsrichter: Niklas Bornhorst.
Zuschauer: 240.
Gelbe Karten: Bauer, Felix Dopf – Rauh, Endres, Pregitzer, Karl, Schiller.
Tore: 0:1 Christian Steinmetz (3.), 0:2 Peter Deißenberger (9., Foulelfmeter), 1:2 Philipp Dopf (12.), 2:2 Alexander Kreusser (14.), 3:2 Jochen Kreutzer (17.), 4:2 Philipp Dopf (49., Foulelfmeter), 5:2 Jochen Kreutzer (66.), 5:3 Christian Steinmetz (85., Foulelfmeter).
Besonderheit: Peter Deißenberger schießt Foulelfmeter über das Tor (52.).