Fußball, Bayernliga Nord, Männer
ATSV Erlangen – TSV Abtswind 1:2 (1:1).
Auswärts läuft es für den TSV Abtswind in der Fußball-Bayernliga derzeit besser als zu Hause. Während die Abtswinder noch keines ihrer drei Heimspiele in der Kräuter-Mix-Arena gewinnen konnten (bisherige Ausbeute ist ein Punkt im Lokalderby gegen Geesdorf), gingen sie auf des Gegners Platz schon zum dritten Mal in vier Spielen als Sieger runter.
Mann des Tages bei den im klassischen Grün angetretenen Abtswindern war Andreas Bauer. Der 31-Jährige erzielte beide Tore beim 2:1 (1:1) gegen den ATSV Erlangen. Es waren seine ersten beiden Tore in einem Ligaspiel für den TSV, für den der Abwehrspieler, der in seiner Karriere für die Würzburger Kickers, den FC 05 Schweinfurt und FV 04 Würzburg gespielt hatte, seit Juli 2020 aufläuft.
Zweimal die gleiche Situation: Ecke Lehrmann, Kopfball Bauer, Tor
Sein erstes Tor: Nach einem Eckball, getreten von Felix Lehrmann, löste sich auf der aufgerückte Andreas Bauer aus der Spielertraube im Sechzehner und hatte am Fünfer jenen Meter Platz, um zwischen zwei Gegenspielern den Ball per Kopf ins Tor zu lenken. Der Standardsituation war ein langer Ball aus der eigenen Hälfte von Bauer vorausgegangen, Kevin Steinmanns Pass auf Tom Bretorius hatte ein Erlanger Abwehrspieler ins Aus geschlagen.
"Eigentlich hätten wir schon früher in Führung gehen müssen", räumte TSV-Trainer Claudiu Bozesan ein. Zwei gute Möglichkeiten besaßen die Abtswinder zuvor, bei einer übte Bauer schon mal den später erfolgreichen Kopfball.
Unmittelbar vor der Halbzeit kamen die Gastgeber durch einen wunderschönen Schuss von Burak Ayvaz zum Ausgleich. Aus 22 Metern halbrechter Position knallte der Erlanger den Ball unhaltbar für TSV-Torhüter Felix Reusch ins linke Eck. Vorausgegangen war ein Freistoß von Erlangens Kapitän Patrick Görtler, welchen die Abtswinder Freistoßmauer zum Torschützen abgelenkt hatte.
Gegentor ärgert Bozesan, weil die Zuteilung im Raum nicht stimmt
Obwohl das Tor an sich den neutralen Beobachter mit der Zunge schnalzen ließ, ärgerte sich Bozesan darüber, wie es entstehen konnte: "Das war ein typische Situation. Wir lassen wenig zu, aber hier hatten wir Spieler eingeteilt, die genau diesen Raum besetzen sollten, so dass er gar nicht erst zum Schuss kommt."
Doch es folgte Bauers zweites Tor: Mitte der zweiten Halbzeit wiederholte sich jene Szene, welche die Abtswinder Führung gebracht hatte, auf der Gegenseite. Ecke Lehrmann, Bauer am Fünfer, Kopfball ins Tor. Nur spiegelverkehrt, diesmal kam der Ball von links statt rechts zu Bauer.
Was Bozesan zudem freute: "Gut, dass sich momentan unsere Tore auf viele Torschützen verteilen, da wir nicht mehr den einen Spieler vorne haben, der zehn oder fünfzehn Tore in der Saison schießt, wie Severo in der vergangenen Saison." Sechs Abtswinder erzielten zehn Tore.
Torschütze muss verletzt raus: Droht dem TSV noch ein Langzeitausfall?
Die Freude von Andreas Bauer und seinen Abtswindern über die beiden Tore wurde am Ende aber noch getrübt, da sich der zweifache Torschütze am Knie verletzte. "Er wird vermutlich für geraume Zeit ausfallen", teilte Abtswinds Manager Christoph Mix mit. Mit Max Hillenbrand und Nicolas John hatten die Abtswinder schon zuvor zwei Langzeitverletzte, die in diesem Jahr wohl nicht mehr für den TSV zum Einsatz kommen dürften.
Für den TSV Abtswind, der nach sieben Spielen nun wieder eine ausgeglichene Bilanz (drei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen) sowie eine zweistellige Punktzahl (deren zehn) hat, geht es am nächsten Samstag, 20. August, zu Hause weiter. Um 17 Uhr stellt sich die DJK Don Bosco Bamberg dort vor, der – anders als den Abtswindern – auswärts in dieser Saison noch kein Sieg gelungen ist.
Abtswind: Reusch – Herrmann, Wolf, Bauer (83. Beier), Steinmann – Groß, Dußler (65. Gutheil) – Staudt, Bozesan (75. Wächter), Lehrmann (85. Henninger) – Bretorius.
Schiedsrichter: Dinger (Bischofsgrün). Zuschauende: 111. Tore: 0:1 Andreas Bauer (37.), 1:1 Burak Ayvaz (45.), 1:2 Andreas Bauer (64.).