Mit 1:2 (0:1) hat der bislang so souveräne Tabellenführer FC Geesdorf in seinem letzten Vorrundenspiel in der Fußball-Landesliga Nordwest gegen den SV Friesen den Kürzeren gezogen. Bereits das Hinspiel im Kronacher Ortsteil hatte Geesdorf mit 0:1 verloren.
Spielertrainer Jannik Feidel nahm nach der Niederlage kein Blatt vor den Mund und kritisierte die Vorstellung seiner Mannschaft an diesem nasskalten November-Nachmittag: "Die erste Halbzeit war bodenlos, das war gar nichts." Er hatte diesmal auch dem einen oder anderen Reservisten die Chance gegeben, von Beginn an aufzulaufen. Das war mitunter sogar notwendig, da Geesdorfs Torjäger Vincent Held ausfiel. Ebenso nahm auch Niclas Staudt zunächst auf der Bank Platz.
Erste Niederlage seit dem Hinspiel
"Wir haben viel durchgetauscht, das hat uns den Spielfluss gekostet", erkannte Feidel. Nichtsdestotrotz erhebe jeder Spieler im Kader den Anspruch auf einen Platz in der Startelf, da müsse man eben auch die entsprechende Leistung zeigen, wenn sich einem diese Chance biete, meinte der 26-jährige Spielertrainer. Allerdings müsse man auch sehen, dass es die erste Niederlage nach zuletzt sieben Siegen in Folge – seit dem Hinspiel in Friesen – gewesen sei. Und die war vielleicht sogar unerheblich, wenn es der Gegner nicht in die Aufstiegsrunde schaffe.
Der Gast begann auswärts forsch und störte den Geesdorfer Spielaufbau recht effektiv. Vorne blieb Friesen gefährlich, Lukas Mosert hatte die Führung auf dem Fuß (22.), die dann Torjäger Rico Nassel erzielte (27.). In der Folge verhinderte FC-Torwart Pascal Krämer einen höheren Rückstand, als er gegen den frei stehenden Mosert rettete (34.).
Zur zweiten Hälfte wechselte Geesdorf dreimal, Felix Lehrmann und vor allem Niclas Staudt auf der Außenbahn brachten mehr Schwung in den bis dahin flauen Angriff. Der Ausgleich ließ so nicht lange auf sich warten. Nach einem Zusammenspiel von Paul Häfner und Niclas Staudt traf Häfner per Flachschuss ins lange Eck (53.). Aus Friesener Sicht war das Tor umstritten, weil das Spiel weitergelaufen war, obwohl ihr Spieler Lukas Riedel verletzt am Boden lag.
Niclas Staudt trifft das Lattenkreuz
Wenig später half Krämer den Gästen. Einen von Lukas Mosert mit Schnitt aufs Tor getretenen Eckball bekam Geesdorfs Torhüter nicht zu fassen und lenkte ihn unglücklich ins eigene Tor zum 1:2 (66.) aus Sicht seiner Mannschaft. Das bremste den Geesdorfer Schwung wieder, zwar drängte die Heimelf, jedoch vergebens. Staudts fulminanter Schuss traf nur das Lattenkreuz (78.) und war blieb trotz einiger Freistöße und Eckbälle die beste Gelegenheit der Gastgeber.
Zum Thema Bayernliga will man im Wiesentheider Ortsteil in der Winterpause positionieren. Spielertrainer Feidel äußerte sich deshalb noch vorsichtig. Zunächst möchte er "abzuwarten, welche Gegner mit in die Aufstiegsrunde einziehen. Wenn es gut aussieht, werden wir die Ziele so stecken, dass auch die Bayernliga eine Rolle spielt".
Wer mit Geesdorf in die Aufstiegsrunde einzieht, ist vor dem letzten Spieltag noch weitgehend offen. Klar ist nur, dass die FT Schweinfurt als Tabellenzweiter auf jeden Fall dabei ist. Coburg und Lichtenfels als Dritter und Vierter bangen, Euerbach/Kützberg, Memmelsdorf und Friesen (im direkten Duell gegen Coburg) hoffen noch auf den Sprung.