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FUSSBALL: KREISKLASSE
SV Gelchsheim will raus aus dem Mittelmaß
Forsch voran geht Joachim Barthel als neuer Spielertrainer des SV Gelchsheim.
Foto: Foto (MP-Archiv): Hans Will | Forsch voran geht Joachim Barthel als neuer Spielertrainer des SV Gelchsheim.
Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 17.08.2019 02:11 Uhr

Im vierten Jahr in Folge spielt der SV Gelchsheim schon in der Kreisklasse. Souverän gelang der Klassenverbleib – blickt man auf die vergangenen drei Jahre zurück – nur im Vorjahr. Ansonsten hatte der Verein aus dem Ochsenfurter Gau stets mächtig zu kämpfen, um in der Liga zu bleiben. Von der neuen Saison an, die für den SV am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Giebelstadt beginnt, soll der jährliche Klassenkampf endlich der Vergangenheit angehören.

Um sich höhere Ziele stecken zu können, hat der Verein im Sommer durchaus schwungvoll am Personalkarussell gedreht. Die wichtigste Personalie: In Joachim Barthel konnten die Gelchsheimer ein Eigengewächs als Spielertrainer zurück in die Heimat lotsen. Barthel kickte die vergangenen fünf Jahre für die FG Marktbreit/Martinsheim in der Bezirksliga. Die dort gesammelten Erfahrungen will er nun gewinnbringend bei seinem Stammverein einbringen. „Es gibt nichts Schöneres, als mit den Kumpels zusammenzuspielen“, sagt der offensive Mittelfeldspieler über sein Wiedersehen mit alten Freunden.

Diese hätten ihm den Einstand als Trainer einfach gemacht. Akzeptanz-oder Autoritätsprobleme gebe es keine. Er habe sich vor seiner Zusage in Gelchsheim Gedanken darüber gemacht, wie es sich anfühle, plötzlich vor einer Mannschaft zu stehen, aus der man mit vielen Spielern befreundet sei, erzählt der neue Spielertrainer. „Es ist schon ein bisschen komisch, wenn man abseits des Rasens mit seinen Kumpels weggeht, Gaudi macht und dann beim Fußball vor ihnen steht und Anweisungen gibt“, sagt Barthel. Er wird sich also noch etwas an seine neue Rolle gewöhnen müssen.

Doch die Mannschaft habe in der Vorbereitung gut mitgezogen – und half Barthel damit, in das Trainerdasein hineinzuwachsen. Schon in den Jahren zuvor habe sein Heimatverein immer mal wieder an ihm gebaggert, verrät der Trainernovize. Jetzt habe das Gesamtpaket für ihn perfekt gepasst. Vieles sei als Coach noch neu für ihn, speziell was organisatorische Dinge und Trainingsgestaltung angehe, um die sich Barthel nun selbst kümmern muss. Umso besser für ihn, dass er dabei Unterstützung von seinem jüngeren Bruder Steffen erhält.

Der spielt beim Würzburger FV in der Bayernliga, greift seinem Bruder in der Trainingsvorbereitung allerdings helfend unter die Arme. Auch bei den Spielen selbst soll er, wenn es die Zeit zulässt, das Team von der Seitenlinie aus mit betreuen. Eine Rückkehr als Spieler nach Gelchsheim kommt für den jüngeren Barthel zunächst nicht infrage. „Das halte ich auch in den nächsten Jahren für unwahrscheinlich“, sagt Joachim Barthel. Dazu seien die höherklassigen Ambitionen des kleinen Bruders schlicht noch zu groß.

Was die Ambitionen angeht: Davon hat sich Joachim Barthel, auch wenn es für ihn als Spieler noch eine Klasse weiter nach unten ging, als es mit Marktbreit der Fall gewesen wäre, längst nicht verabschiedet. Mit Sicherheit sei es nicht sein Anspruch, weiter gegen den Abstieg zu spielen, erklärt der Übungsleiter. Man müsse zwar zunächst sehen, „wie wir in die Runde reinkommen. Aber wir wollen besser abschneiden als in den letzten Jahren“, sagt Barthel, ohne sich dabei auf eine konkrete Platzierung festlegen zu wollen.

Damit dies gelingt, hat auch der Kader personell Zuwachs erfahren. Neben Barthel schlossen sich sechs weitere Spieler dem SV Gelchsheim an, unter ihnen so manches Eigengewächs. Einer dieser Rückkehrer, Jonas Hoos, hat sich während der Saisonvorbereitung das Kreuzband gerissen und wird lange ausfallen. Trotzdem sieht Barthel seinen Klub, der in der Reserve eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Aub bildet, in den nächsten Jahren gut aufgestellt. Der eigenständige Spielbetrieb der ersten Mannschaft ist fürs Erste gesichert. „Natürlich ist das ein Problem für die kleinen Orte. Man weiß zwar nie, was kommt. Aber für die nächsten drei, vier, fünf Jahre sollten wir gewappnet sein.“

 
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