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Fußball
Soldners Treffer öffnet das Tor für Bayern
Nach neun Jahren gibt es in der Region wieder einen Kreispokalsieger: Wie im Sommer 2000 der TSV Sulzfeld errang Bayern Kitzingen am Mittwochabend durch einen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den TSV Karlburg die symbolische Trophäe, statt derer es 700 Euro Prämie und die Aussicht auf ein attraktives Los in der ersten ...
Schuss ins Glück: Christopher Soldners Treffer öffnet Bayern Kitzingen das Tor in die erste BFV-Pokalhauptrunde.
Foto: FOTO Andreas Stöckinger | Schuss ins Glück: Christopher Soldners Treffer öffnet Bayern Kitzingen das Tor in die erste BFV-Pokalhauptrunde.
Von unserem Redaktionsmitglied Eike Lenz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:05 Uhr

Auf die Bayern wartet im weiteren Wettbewerb am 22. oder 23. September ein Gegner aus dem Topf der Landesliga, Bayernliga, Regionalliga oder gar dritten Bundesliga. Bezirksvorsitzender Rolf Eppelein wünschte dem „FC Bayern Kitzingen“ in seiner Laudatio nun einen „attraktiven Gegner aus dem bayerischen Land“. Neuling Christopher Soldner hatte durch seinen Treffer in der 32. Minute das Tor in die erste Hauptrunde aufgestoßen. „Ich denke, die Zuschauer waren wie-der zufrieden. Die junge Mannschaft hat bis zur 90. Minute gekämpft und nur versäumt, rechtzeitig ein zweites Tor zu machen“, bilanzierte Bayerns Trainer Thomas Latteier.

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Der Karlburger Coach Harald Funsch gratulierte dem Gegner fair zum Sieg, lobte aber auch sein Team für eine frappierende Leistungssteigerung im zweiten Teil. „Natürlich geht es nicht, dass man in einem Pokalendspiel erst zur zweiten Hälfte so auftritt“, sagte er dennoch milde. Funsch bedauerte nach einem „sehenswerten Spiel“ allein, dass ein solches Treffen abends unter der Woche ausgespielt werde, nicht am Wochenende.

Ein Festtag sollte es werden, dieses Endspiel um den Toto-Pokal. Aber so richtig Appetit hatten die Beteiligten nicht mitgebracht. Karlburgs Trainer Harald Funsch hatte bereits vor dem Treffen daran erinnert, dass sich sein von etlichen Ausfällen geschwächtes Ensemble den Auftritt besser erspart hätte. „Es ist schön, ein Finale zu erreichen. Aber wir hätten früher aussteigen sollen“, wurde Funsch zitiert. Auch sein Kitzinger Kollege Thomas Latteier sah den finalen Showact eher von der nüchternen Seite. Durch die Wettbewerbsreform vor dieser Saison seien die Attraktionen aus Landesliga und Bayernliga bislang noch nicht zu sehen gewesen. „Den hohen Stellenwert“, so Latteier, „hat der Pokal deswegen nicht.“ Das sah wohl auch das Publikum so. 300 Besucher verloren sich in der Kulisse – viel zu wenig für eine Partie dieser Kategorie, die es in diesen Breiten nicht so häufig geben dürfte.

Wer bei bestem Fußballwetter und angenehm spätsommerlicher Frische gekommen war, erlebte eine von Beginn an stürmische Brise der Bayern. Das von Trainer Thomas Latteier angekündigte Sturmduo, das im Gegensatz zum 1:1 zwischen beiden Teams dreieinhalb Wochen zuvor zur Eröffnung der Bezirksoberliga-Runde wirbeln sollte, entpuppte sich bei näherem Hinsehen zwar als Farce. Es war Tim Reiner, der – flankiert von Mario Schmidt zur Linken und Christopher Soldner zur Rechten – sich als Solist aufrieb. Aber deswegen war die Strategie nicht minder erfolgreich. So groß der Druck anfangs auch war, den die Kitzinger durch hohe Laufarbeit aufbauten, so gering war der Wirkungsgrad im Abschluss. Reiner scheiterte nach Schmidts schönem Zuspiel vor Torwart Legedza (11.), Soldner nahm aus ähnlich trefflicher Lage Maß und schoss am Ziel vorbei (15.). Der dritte Versuch brachte dann den ersehnten Erfolg. Oliver Stark hatte am rechten Strafraumeck mit feiner Finte gleich zwei Karlburger versetzt, nach innen gespielt, wo der Ball zunächst durch die Reihen tanzte, ehe Soldner kraftvoll abschloss: ein Volltreffer aus vier Metern.

Karlburg hatte im 19. Spiel binnen 56 Tagen auch weiterhin Mühe, dem Tempo und Rhythmus des früh attackierenden Gegners zu folgen. Einzige Chance blieb ein Schuss Sven Ludwigs nach einer Ecke, bei dem Stefan Röser im Bayern-Tor gerade noch die Hände hochriss (22.). Für die Kitzinger setzte Benedikt Jandl unmittelbar vor der Halbzeit noch einen Kopfstoß an, der aber direkt auf den Torhüter kam.

Mit Beginn der zweiten Hälfte war die Überlegenheit der Kitzinger nicht mehr ganz so evident. „Leute, wir lassen nach“, rief einer aus der Kulisse. Dass die Kräfteverhältnisse sich nun mehr und mehr verlagerten, war aber auch eine Folge dessen, dass Karlburg mehr Engagement zeigte und die Abstimmung zwischen Abwehr und Angriff besser klappte. In Michael Gehret war zur zweiten Hälfte zudem ein Stürmer gekommen, der schon kraft seiner Statur die pure Wucht verkörperte. Er leistete die Vorarbeit zu Burdiks Kopfstoß, der freilich viel zu wenig Kraft entwickelte (49.), und hatte selbst eine gute Schusschance, als er den Ball in lichte Höhen drosch (56.). Die Partie verlor nun mehr und mehr Linie und Struktur und lebte bald nur noch von der Spannung.

Die Bayern hätten dem Nervenkitzel früh ein Ende machen können, aber weder Tolga Arayici brachte, von Jandl optimal in Szene gesetzt, aus kurzer Distanz den Ball im Netz unter (55.) noch Mario Schmidt, der alleine aufs Tor drängte und wohl selbst überrascht war, dass er die Kugel rechts neben den Kasten zog (70). In der Szene unmittelbar zuvor hatte Bayern-Torwart Röser seine größte Tat vollbracht, als er Sven Ludwigs fulminant in Richtung Torwinkel getretenen Freistoß aus 20 Metern artistisch mit fliegenden Fäusten abwehrte. Eine der wenigen spektakulären Aktionen einer zusehends schwächeren zweiten Hälfte, die für die Kitzinger noch einmal zum Zitterspiel geriet.

Bayern Kitzingen: Stefan Röser; Benedikt Jandl, Soumah Aboubacar, Stefan Güntner, Lukas Golombek, Matthias Brunsch, Oliver Stark (59. Stefan Dörr), Mario Schmidt, Tolga Arayici, Christopher Soldner (59. Shawn Hilgert), Tim Reiner (73. Gregor Golombek).

Karlburg: Thorsten Legedza; Thorsten Konrad, Maximilian Schalling, Jaroslaw Krygowski (46. Michael Gehret), Simon Weißenberger (62. Christian Schmitt), Markus Köhler, Dominik Hammer, Jens Fromm, Tobias Burdik (75. David Schydlowski), Tobias Wießmann, Sven Ludwig.

Schiedsrichter: Michael Wander (FV Helmstadt).

Gelbe Karten: Reiner, Schmidt; Fromm. Gelb-Rote Karte: Arayici nach Unsportlichkeit (85.).

Zuschauer: 280 (geschätzt).

Tor: 1:0 Christopher Soldner (32., Vorlage Oliver Stark).

Online-Tipp

Eine umfangreiche Bildergalerie vom Pokalendspiel in Kitzingen finden Sie im Internet unter:

www.mainpost.de/sport/kitzingen

Der Lohn der Mühsal: 700 Euro von Lotto Bayern nahm Bayern Kitzingens Kapitän Stefan Güntner als Prämie für den Sieg im Kreispokalendspiel entgegen. Dazu gratulierten Würzburgs Kreisspielleiter Bernd Reitstetter und Bezirksvorsitzender Rolf Eppelein.
Foto: FOTO Andreas Stöckinger | Der Lohn der Mühsal: 700 Euro von Lotto Bayern nahm Bayern Kitzingens Kapitän Stefan Güntner als Prämie für den Sieg im Kreispokalendspiel entgegen.
 
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