Auf der Facebook-Seite ihres Bobteams ballen Pilot Johannes Lochner, Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp die Fäuste und brüllen in die Kamera. „Emotionen pur! Wir sind mega zufrieden mit unseren Ergebnissen der letzten Wochen“, lautet der Text zum Bild. Dürfen die Vier auch sein. Als Wackelkandidat für den weiteren Saisonverlauf angereist, verließ das Team vom Königssee Lake Placid als erfolgreichste deutsche Bob-Besatzung wieder. Gold und Silber im Zweierbob, Rang vier und Silber im Viererbob – da konnte selbst der erfolgsgewohnte Francesco Friedrich mit seiner Crew nicht ganz mithalten.
Trotzdem müssen Lochner & Co. auch bei den anberaumten Ausscheidungsrennen zwischen Weihnachten und Neujahr auf der WM-Bahn in Altenberg (Sachsen) ähnlich stark fahren. Dann kehrt auch Nico Walther nach seiner Verletzung zurück.
Beim vierten und letzten Weltcup im Norden von New York war am Sonntag mit der Kälte auch der Erfolg zurückgekommen. Der Berchtesgadener Lochner, der am Vortag zeitgleich mit Friedrich als Vierter aufgrund falscher Kufenwahl bei zu warmen Temperaturen leer ausgegangen war, raste bei minus 1,6 Grad Celsius am Mount van Hoevenberg auf Platz zwei. 0,30 Sekunden hatte er Rückstand auf den Kanadier Justin Kripps, der auch schon das erste Vierer-Rennen am Vortag gewonnen hatte. Doppel-Olympiasieger Friedrich leistete sich im zweiten Lauf einige Patzer in der Bahn und fiel von Rang zwei auf drei zurück – drei Hundertstelsekunden hinter Lochner.
Beste Startzeit aufgestellt
„Justin Kripps fährt den gleichen Schlitten wie wir, da müssen wir uns etwas einfallen lassen für die WM nächstes Jahr hier“, meinte Lochner. Dabei stellte sein Team, wie stets mit dem Unterfranken Rasp (Mainbernheim) auf dem letzten Platz im Bob, mit 4,97 Sekunden sogar die beste Startzeit auf. „Kripps hat im Materialsektor gut gearbeitet, da waren wir heute chancenlos. Es gibt Arbeit für uns, das ist aber gut so, damit wir aufwachen und weiter akribisch arbeiten“, sagte Cheftrainer René Spies. (Mit Informationen von dpa)