Vom 16. bis 18. Februar ermitteln Bayerns Tischtennissenioren zum vierten Mal in Folge ihre Meister beim TV Ochsenfurt. Rund 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Altersklassen zwischen 40 und 80+ werden die Titel im Einzel, Doppel und Mixed ausspielen.
Vom ausrichtenden TV Ochsenfurt gehen vier Lokalmatadoren an die Platten: Dietmar Weger (AK 50), Peter Herbst (AK 50), Paul Fechner (AK 60) und Reinhold Wagner (AK 80+). Sie wollen um die vorderen Plätze mitspielen.
Dass Tischtennis auch noch im hohen Alter ein gutes Niveau aufweist, Spaß macht und fit hält, beweist Reinhold Wagner, für den diese Disziplin mehr als nur ein Hobby ist. Kurz vor seinem 80. Geburtstag stand er uns Rede und Antwort.
Frage: Wann hast du mit Tischtennis angefangen?
Reinhold Wagner: Mit rund zehn Jahren in Hohenfeld. Früher kannten wir Tischtennis noch nicht, bis ein paar Flüchtlinge aus den Ostgebieten nach dem Krieg Tischtennisplatten mitgebracht haben. So konnten wir jeden Sonntag zweimal 15 Minuten trainieren. Jeder hatte damals seine ganz eigene Art zu spielen.
Wie motivierst du dich immer noch nach so vielen Jahren?
Wagner: Ich muss mich nicht motivieren, ich habe einfach Lust auf Tischtennis.
Was war dein größter Erfolg?
Wagner: Bayerischer Seniorenvizemeister im Einzel und erster Platz im Doppel mit Erich Goldau.
Was war dein schlimmstes TT-Erlebnis, das du nie vergessen wirst?
Wagner: Im Relegationsspiel letzten Jahres in Kürnach führte ich 2:0 und war haushoch überlegen bis mein Gegner sein Spiel umstellte. Als ich dies merkte, war das Spiel schon verloren. Es war deshalb so schlimm, weil ich es während des Spiels einfach nicht erkannt habe.
Was war dein schönster TT-Moment?
Wagner: Da gibt es unzählige.
Hast du schon mal einen Gegner beschimpft und wenn ja, wie?
Wagner: Noch nie. Mich selbst aber schon. Ich sage dann immer „Sch…“
Wie oft hast du bisher schon an den Bayerischen Seniorenmeisterschaften teilgenommen?
Wagner: Fünfmal insgesamt.
Wie findest Du den neuen Plastikball?
Wagner: Ich habe ihn noch nicht gespielt. Ich denke aber, wenn er kommt, wird sich kaum jemand aufregen und alles ist beim Alten. Das war schon immer so. Denn nach wie vor müssen die Bälle übers Netz gespielt werden.
Der größte Tischtennis-Unterschied von früher zu heute ist?
Wagner: Die Einführung des Topspin in den 60er Jahren, den ich bis heute immer noch nicht kann (lacht). Früher waren flache Bälle schwer zu spielen und man konnte nicht viel machen. Jetzt ist alles möglich.
Würdest du dich als tischtennis-verrückt bezeichnen?
Wagner: Ja, ohne weiteres.
Was möchtest du in deiner Sportart noch erreichen?
Wagner: Bayerischer Seniorenmeister werden und eventuell an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen.
Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Wagner: Da gibt es keins. Ich gebe im Training immer mein Bestes und hole mir dadurch Selbstbewusstsein. Wenn ich im Training gut bin, muss ich auch im Spiel gut sein.