Jedes Jahr Anfang Januar wird die Maintalhalle in Dettelbach wieder zur großen Talentbühne für den deutschen Fußball-Nachwuchs. Auch diesmal messen sich am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Januar, bei der mittlerweile 23. Auflage des Norit-Cups wieder nahezu sämtliche Größen der Branche. Beim Turnier der U16-Junioren sind neben Vorjahressieger FC Bayern München und dem letztjährigen Finalisten RB Leipzig Nachwuchsmannschaften acht weiterer Bundesligisten am Start. Das illustre Feld komplettieren prominente Zweitligisten wie der VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, SpVgg Greuther Fürth sowie der FC Ingolstadt, Stammgast FC Schweinfurt 05 und das Team des Gastgebers.
"Von den deutschen Größen im Nachwuchs fehlen nur die TSG Hoffenheim und der Hamburger SV", sagt Christian Graber vom Ausrichter Dettelbach und Ortsteile. Graber organisiert das Mammut-Turnier, Süddeutschlands größtes bei den U16-Junioren, zusammen mit Lukas Schimmer. Sie bedauerten lediglich, dass mit dem FC Schalke 04 ein Großer nicht auf die Anfrage reagiert habe. Bei der Besetzung achten die Veranstalter einerseits auf Beständigkeit: ob die Vereine signalisierten, dass sie mitmachen wollen. Andererseits fließen Aspekte wie Ansprüche des Klubs und dessen Verhalten im Vorjahr ein. Dazu komme, dass man mit einigen Klubs wie dem FSV Mainz 05 oder Werder Bremen seit Jahren gute Beziehungen pflege. "Wir sind aber auch mal über frischen Wind froh", so Graber.
Für den FC St. Pauli wurde Ersatz gefunden
Für den soll in diesem Jahr Union Berlin sorgen. Der Kultklub aus dem Berliner Stadtteil Köpenick genießt nicht erst seit dem Bundesliga-Aufstieg große Sympathien und gilt als Farbtupfer in ganz Deutschland. Dessen Trainer sei bereits mit Tennis Borussia Berlin in Dettelbach gewesen und habe schon im Vorjahr angefragt wegen der Teilnahme, erläutert Graber. Etwas umplanen mussten die Organisatoren jedoch vor einigen Wochen. Als Ersatz für den FC St. Pauli, der frühzeitig signalisiert hatte, dass er nicht teilnehmen könne, bot sich zunächst Holstein Kiel an, die Reise an den Main zu machen. Die Norddeutschen mussten jedoch kurzfristig passen, so dass der FC Ingolstadt als Nachrücker ins Spiel kam.
Für die Dettelbacher, die mit ihren Fußballern in der Kreisliga um Punkte kämpfen, ist das Hallenturnier, bei dem am Samstag von 13.30 Uhr bis etwa 22 Uhr und am Sonntag von 9.30 Uhr bis etwa 17 Uhr der Ball rollt, in vielerlei Hinsicht eine gewaltige Aufgabe, vor allem was das Finanzielle angeht. Allein bei den Antrittsgeldern sei ein vierstelliger Betrag fällig. Dazu gilt es, für Sportler und Begleiter aus 14 Vereinen Unterkünfte zu finden und zu bezahlen. Die Hotels kämen den Dettelbachern zwar entgegen. Aber ohne die Sponsoren wie in erster Linie die in Dettelbach ansässige Firma Norit wäre das Ganze nicht zu schultern.
Kaum rentabel und dennoch lohnenswert
"Aus finanzieller Sicht rentiert es sich für uns kaum", gibt Christian Graber zu. Das Thema werde auch intern im Verein diskutiert. Das Turnier gehöre mittlerweile jedoch irgendwie zu Dettelbach, er sieht es als Aushängeschild. Man könne stolz darauf sein, so etwas überhaupt auf die Beine zu stellen. Dazu können sich die Organisatoren um Graber und Schimmer auf bewährte Kräfte stützen, etwa bei der Logistik. Hier nennt Graber vor allem Hermann Knötgen, ohne den das Ganze beinahe undenkbar wäre.
Junge Talente, die in Dettelbach kickten und später bei den Profis Kariere machten, gab es etliche. Kevin Volland, Maximilian Eggestein, Mitchell Weiser und viele andere gehören zu diesem Kreis. "Wir haben das leider nicht so konsequent verfolgt", sagt Christian Graber über den Werdegang der in Dettelbach angetretenen Fußball-Teens. Etliche der diesmal spielenden jungen Kicker haben im Nachwuchsbereich bereits den DFB-Adler getragen. Bei den Trainern trifft man in Dettelbach oft auch Ex-Profis oder Trainer, die mittlerweile im Profibereich tätig sind. Patrick Weiser, Harald Cerny, Heiko Gerber und andere waren schon da, auch Tim Walter, der bis vor kurzem den VfB Stuttgart trainierte.
Beim Tanz auf der Rathaustreppe verletzt
Über einiges rund um den Norit-Cup kann Christian Graber erzählen. Mit Werder Bremens damaligem Jugendtrainer und heutigen Chefcoach Florian Kohfeldt zogen die Dettelbacher einst abends durch Würzburger Discos. Einmal endete der traditionelle Trainertreff am Samstagabend in einer Dettelbacher Kneipe kurios. "Vor einigen Jahren haben wir zu später Stunde mit den Trainern mal eine Polonaise über die Dettelbacher Rathaustreppe getanzt." Einer der Trainer stürzte und verletzte sich am Knie. Wer das war, will Graber lieber nicht verraten. Einige Restkarten für den Norit-Cup sind übrigens noch zu haben. Die Veranstalter gehen wieder von vollem Haus aus. So wie in den letzten zehn Jahren.
wie Volleyball und Handball die Hallenzeiten wegnehmen!
Genauso geschehen in Volkach!
Da kommen die Sportler aus Leipzig, Köln, Bremen und sonstwoher, belasten mit Ihren Autos die Umwelt und genau die Jugendlichen demonstrieren dann am "Friday for future"!
So wird das nichts mit dem Klimawandel