
Der 92-jährige Leonhard Weth von der TSG Sommerhausen wurde für seine 60-jährige Tätigkeit als Schiedsrichter im Rahmen der Jahresabschlussfeier der Schiedsrichtergruppe Kitzingen/Ochsenfurt besonders gewürdigt. Kreis- und Gruppenobmann Helmut Wittiger informierte die rund 120 Schiedsrichter samt Partnerinnen darüber, dass dies eine bisher einmalige Auszeichnung in der Gruppe sei. Deshalb musste der Sachpreis extra angefertigt werden, ein Glasquader mit eingravierter Würdigung. Der Ausnahmeschiedsrichter sei nach wie vor „fit wie ein Turnschuh und fahre immer noch mit dem Rad zu Einkäufen durch seinen Winzerort“, berichtete Wittiger.
Doch bevor es zur Ehrung verdienter Schiedsrichter kam, gedachten die Festgäste des verstorbenen ehemaligen Bezirksvorsitzenden Edgar Ammersbach. Helmut Wittiger ließ das abgelaufene Jahr 2016 Revue passieren und bemängelte dabei, dass den Schiedsrichtern immer weniger Respekt entgegengebracht würde. Anfeindungen und Beschimpfungen hätten neue Ausmaße angenommen, die sich von der untersten Spielklasse bis zur Bundesliga durchzögen.
Der Obmann stellte aber auch fest, dass gerade hinsichtlich der Ausbildung junger Sportkameraden im Schiedsrichteramt neue Wege gegangen würden und den Neulingen sehr viel Zeit gewidmet werde, um sie adäquat auszubilden. Dass dabei der Weg in die Höhen des Schiri-Daseins nur über die Tätigkeit als Assistent führe, betonte Wittiger ausdrücklich. „Das ist nicht langweilig, und man lernt über den Kollegen auf dem Platz Erfahrungen zu sammeln“, belegte der Obmann seine Aussage.
Berufsbedingt mussten in diesem Jahr qualifizierte Schiedsrichter die Region verlassen, sodass die entgegengebrachte Ausbildung für die Gruppe nicht genutzt werden könne. Er appellierte an die Jungschiedsrichter sich hier ins „Zeug“ zu legen, um diese Scharte der Fehlbesetzung wieder auszumerzen.
Nach der Begrüßung der Obmänner aus anderen Gruppen, auch aus dem „bayerischen Ausland“, sowie der Ehrenmitglieder Heinz Neeser und Leonhard Weth dankte Helmut Wittiger Helmut Demel für die musikalische Umrahmung des Abends.
Nach dem Abendessen erfolgten die Ehrungen. Für zehnjährige Tätigkeit als Schiedsrichter wurden Peter und Manuel Meyer (FG Marktbreit/Martinsheim) sowie Anton Schneider (FC Iphofen) ausgezeichnet. Für die 15-jährige Tätigkeit erhielten Otto Förth (SV Hüttenheim), Heiko Hörber (Post SV Sieboldshöhe), Hans Schuster (TSV Mainbernheim) und Ismail Citaku (SpVgg Giebelstadt) eine Würdigung. Stefan Schiebel (Spfr. Holzhausen) wurde für 20 Jahre ebenso geehrt wie Matthias Raps (TSV Essfeld) und Rainer Schimmer (SC Dettelbach).
Ehrungen durch den Bezirk für 25 Jahre erhielten Klaus Bäuerlein (SV Willanzheim), Andreas Karl (FC Hopferstadt), Jürgen Knorr (ASV Ippesheim) und Bernd Kraus (VfL Volkach). Besondere Auszeichnungen gab es für Manfred Kemmer (SV Bütthard), Manfred Meister (FV Uffenheim), Werner Biebelriether (TSV Gnodstadt) und Rolf Mitzler (SpVgg Gülchsheim) für 30 Jahre an der Pfeife. Bereits 40 Jahre ist Alfred Schulze (TSV Unterpleichfeld) im Einsatz, und der eingangs erwähnte Leonhard Weth (TSG Sommerhausen) dient dem Fußball seit 60 Jahren als Schiedsrichter.