(oli) Vor wenigen Monaten stand Fußball-Bezirksoberligist FC Haßfurt vor dem Aus. Nach dem Abstieg aus der Landesliga musste Trainer Martin Müller eine neue Mannschaft aufbauen, hohe Schulden drückten den Verein, eine Insolvenz nach einer Dekade finanzieller Fehlentwicklung stand im Raum.
Doch die Initiativgruppe um die früheren Vorsitzenden Armin Lang und Manfred Stühler sowie Urgestein Ludwig Müller, die sich der Probleme annahm, verzeichnet Erfolge. Allerdings war es ein harter Weg, so Armin Lang in einer Pressemitteilung: „Scheibchenweise haben wir alles erfahren. Aber das ist abgehakt.“ Zunächst wurden Gespräche mit Schuldnern geführt, die auf Forderungen verzichteten. Des Weiteren habe man bisher 80 000 Euro gesammelt und ist zuversichtlich, bis zur Jahreshauptversammlung Ende des Jahres noch mehr zu bekommen. „Wir kommen durch die Spenden und Darlehen den kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nach“, erklärt Manfred Stühler, der für die Unterstützung der Stadt aber auch der finanzierenden Banken dankbar ist.
„Ich bin fest überzeugt, dass der Verein keine Insolvenz mehr beantragen muss“, versichert Stühler. Im Finanzplan sind zwei Freundschaftsspiele gegen die Bundesligisten Eintracht Frankfurt und 1. FC Nürnberg geplant, die bisher aber nicht terminiert sind. Stühler steht bei der Neuwahl als Vorsitzender zur Verfügung – der jetzige Vorsitzende Christian Schneider kandidiert nicht mehr, als Stellvertreter kandidiert Armin Lang. Ein neuer Hauptsponsor ist derweil nicht in Sicht, der Verein wird von den bestehenden Sponsoren weiter unterstützt. Wie die aktuellen Funktionäre sich einbringen, ist noch unklar. Luggi Müller wird Sportvorstand, der Fußball-Abteilungsleiter Rudolf Oedamer will sich künftig mehr um das Marketing kümmern.
Der Verein setzt auch deutlich mehr auf Jugendarbeit und bessere Kommunikation zwischen den Abteilungen. Der sportliche Erfolg der ersten Mannschaft soll sich langfristig wieder einstellen. „Wir werden alles tun, um den Abstieg zu verhindern. Wenn doch, werden wir das zähneknirschend hinnehmen“, so Armin Lang. Denn viel wichtiger ist die finanzielle Konsolidierung.