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Leichtathletik
Jürgen Wittmanns dritter Streich
Dritter Sieg in Altenschönbach: Jürgen Wittmann
Foto: Hartmut Hess | Dritter Sieg in Altenschönbach: Jürgen Wittmann
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:53 Uhr
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Ein neuer Stern ist am hiesigen Läuferhimmel aufgegangen. Hatte die Kitzingerin Alma Goller vor Wochenfrist für eine dicke Überraschung als Zweite des Schwanberglaufs gesorgt, bestätigte sie am Samstag ihre Qualitäten als Siegerin der Frauenkonkurrenz beim Altenschönbacher Schlossberglauf.

Die Gymnasiastin ist 15 Jahre jung und zierlich und darf als Rohdiamant gelten. Denn sie hatte nach den 8,9 Kilometern über sieben Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Anja Baumann. „Ich traue mich noch nicht so recht, wenn es bergabwärts geht“, bekannte Goller, die gerne Steigungen läuft. „Ja, da haben schon mehrere angeklopft“, meinte sie auf die Frage, wie es mit dem Laufteam der Turngemeinde Kitzingen aussieht. Doch bislang fühlt sie sich beim Laufen mit dem Vater und dem Hund pudelwohl. Egal welchem Verein oder welcher Trainingsgruppe sich die 15-Jährige einmal anschließt, für sie hängt der Läuferhimmel voller Geigen bei einem derartigen Leistungsvermögen in so jungen Jahren.

Bei den Männern lief es anders herum. Da wurden die Stufen des Siegerpodestes vom Alter abwärts vergeben. Der mehrmalige Schwanberglaufsieger Philipp Zabel feierte in diesem Jahr seine Schlossberglauf-Premiere. Cheforganisator Bernd Dornberger vermutete im Vorfeld, dass der Schweinfurter Michael Wetteskind ganz vorne landen könnte. Doch der 29-Jährige klagte hinterher über schwere Beine und musste vorzeitig abreißen lassen. Der 32-jährige Chirurg Zabel sorgte mit Jürgen Wittmann für das Tempo, ehe sich der 37-Jährige Burghaslacher nach sechs Kilometern bei einer Bergab-Passage einen vorentscheidenden Vorsprung verschaffte. „Es hat Mega-Spaß gemacht“, gab sich Philipp Zabel als fairer Sportsmann, nachdem er fünf Meter hinter Wittmann das Ziel erreicht hatte. Damit wiederholte Jürgen Wittmann seinen Vorjahressieg und trug sich inzwischen zum dritten Mal in die Siegerliste ein. Bernd Dornberger lief mit, sah es aber als Familienangelegenheit und passierte nach 45:20 Minuten die Ziellinie gemeinsam mit Tochter Amelie und Sohn Jonas.

Für die Ultraläuferinnen Marika Heinlein und Alexandra Martin war der Schlossberglauf nicht mehr als ein Aufwärmtraining, das sich rentierte. „Ich wollte gar nicht gewinnen“, sagte Alexandra Martin nach ihrem Sieg im Hobbylauf, „doch von der Fahlbusch wollte ich mich nicht überholen lassen“, schilderte sie ihre plötzliche Motivation, aufs Tempo zu drücken. Martin und Heinlein holten sich schöne Sachpreise vor Fahlbusch, um eine halbe Stunde später den Hauptlauf mitzumachen.

Auf ein halbes Schlachtschwein darf sich die TG Kitzingen als größte Gruppe freuen, gefolgt von den Großlangheimern mit einem Spanferkel. Den Preis des jüngsten Teilnehmers durfte der achtjährige Casteller Samuel Hartmann entgegen nehmen, als ältester wurde Willi Schubert (vereinslos) ausgezeichnet.

Obwohl der Schlossberglauf perfekt organisiert war, fand sich trotzdem ein Haar in der Suppe. Denn der veranstaltende SV Altenschönbach mit seinem Vorsitzenden Hans-Dieter Kern registrierte in den drei Konkurrenzen zusammen nur 205 Teilnehmer. „Was sollen wir denn noch machen“, rätselte der enttäuschte Bernd Dornberger angesichts des Abwärtstrends. Die Läufer sprechen von einer schönen Strecke.

Von Wasserstellen bis zur Massage hinterher steht in der Steigerwaldgemeinde alles parat. Die Veranstalter bieten eine Dotierung an, die in unseren Gefilden ihresgleichen sucht. Ein 25 Euro-Gutschein für einen Lebensmittelhändler kann sich für den Hobbylaufsieger sehen lassen. Auf die weiblichen und männlichen Hauptlaufsieger warteten jeweils 80 Euro. Selbst Drittplatzierte bekamen attraktive Sachpreise. Deswegen ist für die Altenschönbacher guter Rat teuer, wie der negative Teilnehmerzahlen-Trend gestoppt werden kann.

Ergebnisse (Auszug)

Hauptlauf

Männer: 1. Jürgen Wittmann (LAC Quelle Fürth) 30,29 Minuten; 2. Philipp Zabel (Reitclub am Schwanberg) 30,30; 3. Michael Wetteskind (DJK Schweinfurt (31,55); Frauen: 1. Alma Goller (TG Kitzingen) 35,34; 2. Anja Baumann (TG Kitzingen); 3. Friederike Kraus (Betriebssportgruppe Sparkasse) 43,40.

Hobbylauf

Männer: 1. Paul Hakc (SV Altenschönbach) 17,10; 2. Martin Pique (TV Großlangheim) 17,12; 3. Josef Rössner (1. FC Geesdorf) 17,28. Frauen: 1. Alexandra Martin (Prichsenstadt) 20,04; 2. Marika Heinlein (FC Geesdorf) 20,40; 3. Sonja Fahlbusch (TV Großlangheim) 21,29.

ONLINE-TIPP

Alle Ergebnisse finden Sie im Internet www.sv-altenschoenbach.de

 
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