Stefan Müller brachte die Sachlage für seinen Sohn Marco am Sonntag auf den Punkt: „Zwei Rennen, zwei Siege, besser geht's nicht.“ Denn der 14-Jährige fuhr auch auf dem Areal der Firma J.E. Schum in Dettelbach bei der Kartrennen-Großveranstaltung des Ortsclub Würzburg mit insgesamt 189 Teilnehmern die Konkurrenz in Grund und Boden.
„Heute gewinne ich“, lautete am Morgen die Kampfansage des Würzburgers Leon Volkmann an den Iphöfer im AMC Kitzingen. Doch Marco Müller bewies seine Nervenstärke, legte im Trainingslauf eine Bestzeit hin und setzte sich in Lauf eins an die Spitze des Klassements in der Klasse vier. Lag der Fan des mehrfachen italienischen Motorradweltmeisters Valentino Rossi nach Lauf eins noch winzige neun Hundertstelsekunden vorne, machte er in Lauf zwei sein Meisterstück. Während Leon Volkmann mit 28,46 Sekunden seine Leistung aus Lauf eins nicht wiederholte, gab Marco Müller alle Zurückhaltung auf. Er beherzigte den Ratschlag seines Vaters, auf Sieg zu fahren und „brannte“ mit 27,68 Sekunden die absolute Tagesbestzeit dieser Klasse in den Asphalt. So holte sich der Iphöer mit großem Vorsprung den zweiten Klassensieg binnen einer Woche nach dem Erfolg in Gerolzhofen. Damit machte er sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk, war er tags zuvor doch erst 14 Jahre alt geworden.
Der AMC-Fahrer peilt die nordbayerische Ausscheidung sowie die Qualifikation für den ADAC-Bundesendlauf an und wird dabei weiterhin Duelle mit Leon Volkmann zu besethen haben, der heuer ebenfalls national etwas reißen will.
Eine gute Figur gab Louisa Rüttinger ab, die sich in Marco Müllers Klasse als bestes Mädchen Rang zehn erkämpfte, während Christof Ruß nach einem Pylonenfehler mit Platz 18 vorlieb nehmen musste. Marcel Rüttinger schnitt als Elfter der Klasse drei ähnlich gut ab wie seine Schwester. Ihre Rennpremiere feierten heuer beim AMC Meo Winter und Kevin Friemelt. Neben ihnen mischten noch Christian Kahl, Nikolas Oesterer und Nicole Metzger in einem 270er-Kart in Dettelbach mit.
Mehr Sorgen als das sportliche Abschneiden bereitet AMC-Jugendleiter Berthold Ruß derzeit ein organisatorisches Problem. Seit Jahren trainieren die Jugendlichen Donnerstagabends auf dem hinteren Teil des Parkplatzes der Sickergrundhalle. Doch im Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt jenseits des Sickerbaches bekam Berthold Ruß einen Anruf aus dem Rathaus, dass die Stadt Kitzingen die Duldung mit sofortiger Wirkung wegen Lärmbelästigung widerruft. Dagegen intervenierte der Jugendleiter, weil nicht von heute auf Morgen Ersatz zu finden ist und die Stadt ja das Kartrennen am 25. Mai schriftlich genehmigt hatte. In der Folge erhielt der AMC Post von Oberbürgermeister Siegfried Müller, dass die Jugend-Kartgruppe noch bis zum 25. Mai im Sickergrund trainieren kann und nach dem Rennen Schluss ist. Jetzt ist guter Rat für den AMC Kitzingen teuer, denn die Suche nach einer Ersatzfläche blieb bislang erfolglos.
Kartrennen in Zahlen
270er-Karts, Klasse 2: 1. Florian Naser (OC Würzburg), 98,62 Sekunden, 2. Christian Beck (AC Erlangen) 98,71; 3. Christopher Naser (OC Würzburg) 98,94; Klasse 3: 1. Michael Luber (MC Nürnberg) 99,76; 2. Sebastian Bachmann (MSC Auerbach) 110,09; 3. Christian Pietsch (AC Hersbruck) 100,82; Klasse 4: 1. Heike Meier (AC Erlangen) 102,59; 2. Sigitas Smatavicius (AC Erlange) 102,77; 3. Volker Pickl (OC Würzburg) 103,54.
Jugendkarts, Klasse 1: 1. Fabian Floth/MC Bad Neustadt) 65,03; 2. Kolbe (MSC Röthenbach) 65,71; 3. Max Hagenauer (1. AC Erlangen) 66,37; Klasse 2: 1 Patrick Hofmann (MSC Knetzgau) 57,58; 2. Niklas Albert (MSC Knetzgau) 57,81; 3. David Flury (OC Würzburg) 58,56; Klasse 3: 1. Maximilian Thüring (MSC Knetzgau) 57,08; 2. Lars Hernek (ACV Nürnberg) 57,15; 3. Mario Popp (MSC Röthenbach) 57,40; Klasse 4: 1. Marco Müller (AMC Kitzingen) 56,02; 2. Leon Volkmann (OC Würzburg) 56,71; 3. Leon Zwickl (AMSC Hammelburg) 57,93.; Klasse 5: 1. Florian Naser (OC Würzburg) 55,37; 2. Philipp Lehmann (MSC Knetzgau) 56,30; 3. Tobias Lehmann (MSC Knetzgau) 56,50.
