Der vorletzte Auftritt des TSV Rödelsee in Deutschlands dritthöchster Handball-Spielklasse führt die Mannschaft zu einem wahrlich alten Bekannten. Schließlich gehörte der TuS Fürstenfeldbruck bereits einige Jahre in der Bayernliga zu den Rivalen, die der TSV hinter sich ließ. Diesmal sieht die Sache ganz anders aus.
In Rödelsee beschäftigen sich die Klubmitglieder und das Umfeld dieser Tage mehr mit der ungewissen sportlichen Situation als mit den beiden ausstehenden Spielen. Während die Verantwortlichen fieberhaft an einer Mannschaft für die neue Runde in der Bezirksoberliga basteln, weiß Trainer Radovan Suchy noch nicht so genau, ob es beim TSV überhaupt mit ihm weitergehen werde.
Grundsätzlich, beteuert der 38-jährige Slowake, wäre er bereit, dem Klub in seinem Wohnort weiter als Trainer zur Verfügung zu stehen. Auch wenn es dann drei Klassen tiefer wäre. „Ich habe ja schon gesagt, dass ich weitermachen würde – sofern eine wettkampffähige Mannschaft bereitsteht. Das dürfen aber nicht nur sechs Spieler sein und ich bin der Siebte. Sonst macht das keinen Sinn, da ist mir die Zeit zu schade.“
Für ein vernünftiges Training während der Woche müssten genügend Spieler da sein. Im Moment, so sagt Suchy, sei in Rödelsee alles offen. Für den Verein sei es existenziell, dass er eine Handball-Mannschaft stellen könne. Die Verantwortlichen bemühen sich um Spieler für die nächste Runde, weiß er. Der Sportlehrer hat kein Datum genannt, bis wann der TSV eine schlagkräftige Mannschaft nennen solle und er sich dann entscheide, ob er Trainer bleibe. „Ich würde den Verein nicht unter Druck setzen. Wenn es nichts wird, lege ich wahrscheinlich eine Pause ein. Oder ziehe mich zurück, kein Problem“, sagt er offen.
Mit Blick auf die anstehende Aufgabe in Fürstenfeldbruck macht sich Suchy nichts vor. Eine Überraschung wie zuletzt beim Sieg in Rodgau hält er für kaum machbar. „Da muss man realistisch bleiben, Fürstenfeldbruck spielt eine Wahnsinnssaison, ist wieder Zweiter und hat zuletzt in Dresden gewonnen, das heißt schon etwas.“ Die Spieler aus dem Münchner Vorort, aktueller Tabellenzweiter der Liga, werden Rödelsee jetzt erst recht nicht mehr unterschätzen. „Es ist ein Spiel, bei dem wir uns nicht blamieren wollen“.