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HALLENFUßBALL
Neue Auflagen für die reizvolle Talent-Schau
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 24.05.2022 10:14 Uhr

Das zweite Wochenende im Januar steht in Dettelbach auch 2019 wieder im Zeichen des Norit-Cups. Die Veranstaltung lockt als Süddeutschlands größtes U 16-Hallenfußballturnier. Kein Wunder, dass sich die Talente der Erst- und Zweitbundesligisten zum sportlichen Stelldichein in der Provinz treffen. Ob Bayern München, Borussia Dortmund, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart oder auch RB Leipzig – um nur einige zu nennen – werden am Samstag, 12., und Sonntag, 13. Januar in der Maintalhalle um den Pokal kämpfen. Der Pott ging im Vorjahr etwas überraschend an den FC Augsburg, der diesen natürlich verteidigen will.

Die mittlerweile 22. Auflage des renommierten Hallenspektakels lockt die Topklubs wieder, die nicht wegen des großen Geldes an den Main kommen, sondern wegen des Vergleichs mit den anderen Größen. Tom Stuckey, der Trainer des RB Leipzig, ordnete es so ein: „Es ist ein herausragendes Turnier mit großer Qualität. Du musst in jedem Spiel an deine Grenzen gehen.“ Die meisten der Teilnehmer beschränken sich im Winter auf ein, zwei Auftritte in der Halle, einer davon ist in Dettelbach.

Darauf ist Organisator Christian Graber stolz. Er brauchte diesmal nicht allzu viele Einladungen zu verschicken, um sein Teilnehmerfeld beisammen zu haben. „Es ist dieselbe Besetzung wie im Vorjahr. Die Vereine sagten alle zu und freuen sich, dass sie kommen dürfen.“ Im April schrieb das Organisationsteam um Lukas Schimmer, Fabian Kühnel und Simon Thomaier die Klubs an, binnen zwei, drei Wochen kam das Ja von den meisten.

Manche Teilnehmer werden bereits am Freitagabend mit der Bahn oder mit Kleinbussen anreisen. Die Busse lassen mehr Flexibilität zu, falls die Mannschaft früher als gedacht ausscheidet. Die Spieler und der Betreuerstab werden in Hotels untergebracht, die meisten in Dettelbach, aber auch in Biebelried, Nordheim, Schwarzach oder Wiesenbronn.

Allein um dieses eine von insgesamt drei Hallenturnier-Wochenenden zu stemmen, benötigt der Verein eine Menge Helfer, was nicht einfacher werde, diese zu finden, gibt Graber zu. Beim Norit-Cup werden helfende Hände als Mannschaftsbetreuer, in Küche, Verkauf, an der Eintrittskasse, für die Technik und so weiter gebraucht. Viele arbeiten im Hintergrund. Wie etwa Hermann Knötgen, der den Bereich Versorgung/Verpflegung koordiniert. „Das ist mit das Sensibelste. Es ist schon eine Herausforderung, dass die Spieler gleich am Anreisetag etwas zu essen bekommen“, sagt Graber. Am Samstag gilt es, die einzelnen Mannschaften zwischen deren zweitem und drittem Spiel zu verpflegen, das müsse gut getaktet sein. Was auf der Speisekarte steht? „Nudeln sind sehr wichtig, auch Salat, gesunde Sachen eben. Dazu gibt es häufig Geflügel.“

In Dettelbach wird nach wie vor Hallenfußball mit Bande gespielt, nicht die eher körperlose und vom Verband propagierte Futsal-Variante. „Das ist für uns kein Thema, da würden die großen Klubs nicht kommen“, winkt Christian Graber ab.

Der Aufwand sei schon enorm, stimmt er zu. So musste Veranstalter Dettelbach beim Austragungsort nachlegen, um die Maintalhalle nach neuesten Bestimmungen für das sportliche Großereignis fit zu machen. Das Gebäude entspricht nicht den neuesten Vorschriften. Statt neuer Brandschutztüren verlangten die Behörden, dass eine ständige Feuerwache vor Ort sein muss. So sind an beiden Turniertagen ständig vier Feuerwehrleute anwesend, um die Veranstaltung abzusichern.

Auch bei der sowieso schon geringen Zuschauer-Kapazität musste Dettelbach abspecken. „Es dürfen nur noch 200 Leute auf die Tribüne. Das ist bitter für uns. Zuvor waren es 300, nun fällt ein Drittel der Einnahmen weg“, moniert Organisator Graber. Weniger Besucher bedeute auch weniger Umsatz bei Essen und Trinken. Ob sich der enorme Aufwand für ein Wochenende überhaupt lohne, darüber habe man im Verein auch diskutiert, gibt er zu. Es gebe durchaus Stimmen, die meinen, man solle es etwas herunterfahren. Bei einem U13-Turnier mit Mannschaften aus der Region bleibe vielleicht mehr Geld übrig. „Ich wehre mich dagegen. Wir haben uns so viel erarbeitet. Wenn wir die Vereine kriegen, wären wir blöd, es nicht zu machen“, sagt Graber deutlich.

Zuletzt beim Testlauf am ersten DuO-Turnier-Wochenende traten kleinere Probleme auf, die bis zum Norit-Cup beseitigt werden. „Da wollen wir schon, dass alles perfekt läuft. Die Lautsprecherboxen und den Beamer müssen wir noch etwas richten. Sonst hat es gepasst“, schildert Organisator Graber. Neun Jugendturniere, eins für Herren und ein internes veranstaltet der Sportverein dieses Jahr wieder.

Der Hauch von großem Fußball lässt sich für die Zuschauer durchaus spüren. Tempo und Tricks werden von den Talenten mehr als sonst geboten. Eintrittskarten sind durchaus noch zu bekommen, auch wenn die Kapazität nicht so hoch ist. Gerade in den Tagen vor Beginn fragten viele aus dem Umfeld der Teilnehmer nach.„Wir haben Karten für Zuschauer aus der Region reserviert. Außerdem sind vor allem am Sonntag immer Kapazitäten frei, wenn die ersten Teams ausgeschieden sind.“ Ein Ausflug lohnt sich also für Fußballfans. Schließlich kickten bereits Spieler beim Norit-Cup, die es bis ganz nach oben schafften. Marco Reus, Nuri Sahin, Kevin Volland, Niclas Füllkrug und noch mancher mehr, zeigten ihr Können bereits in Dettelbach. Aus der Region sind die Teams des FC Schweinfurt 05, von Greuther Fürth, dem 1. FC Nürnberg und dem Ausrichter am Start.

Norit-Cup

Gruppeneinteilung

Gruppe A: FSV Mainz 05, 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Dettelbach und Ortsteile.

Gruppe B: Borussia Dortmund, FC Augsburg, FC Bayern München, SpVgg Greuther Fürth.

Gruppe C: VfB Stuttgart, FC Schweinfurt 05, RB Leipzig, FC St. Pauli.

Gruppe D: Werder Bremen, Bor. Mönchengladbach, 1. FC Nürnberg, FC Schalke 04.

Zeitplan

Samstag, Vorrunde: 13.30 bis 19.30 Uhr. Zwischenrunde: 19.30 bis 21.30 Uhr.

Sonntag, Fortsetzung Zwischenrunde: 9.30 bis 10.30 Uhr. Endrunde: 10.30 bis 15.30 Uhr. Halbfinalspiele: 16 bis 16.30 Uhr. Platzierungsspiele: 16.30 bis 17.15 Uhr. Finale: 17.15 Uhr.

 
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