Die FG Marktbreit-Martinsheim II kehrt nach nur einer Runde in die Kreisklasse zurück. Der A-Klassen-Zweite setzte sich auf dem Sportgelände des SSV Kitzingen in der Relegation gegen den SC Mainsondheim mit 2:1 (1:0) durch.
Mit dem Sieg in der Kreisklassen-Relegation bügelte die FG jene Falte, die sich durch den Abstieg in der letztlich abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 in die sportliche Bilanz der Kreisliga-Reserve geknittert hatte, aus.
Mainsondheim war die Saison über von personellen Problemen geplagt
Dagegen müssen die Mainsondheimer nach acht Spielzeiten aus der Kreisklasse weichen. Die Zukunft des Teams ist ungewiss. "Die personellen Probleme ziehen sich schon das ganze Jahr durch", berichtete SCM-Trainer Wolfgang Frisch, der die Mannschaft Mitte 2020 ein zweites Mal übernommen hatte und nach dieser Saison aufhört. "Einige sind zwar da, aber nicht fit. So kannst du in der Kreisklasse nicht mithalten."
In die Relegation geraten waren die "Sundamer", da sie einen Punkt mehr geholt hatten als ihr Konkurrent TSV Biebelried, der direkt absteigen musste. An den letzten vier Spieltagen holten beide allerdings keine Punkte mehr.
Marktbreit-Martinsheim II beendete die Runde letztlich nur einen Zähler hinter Meister SV Tückelhausen/Hohestadt, der allerdings schon am vorletzten Spieltag festgestanden war. Seit Ende Oktober vergangenen Jahres war die Mannschaft um den ehemaligen Landesliga-Spieler Joachim Hupp ungeschlagen geblieben.
Marktbreit II bietet zwei Verstärkungen aus der Kreisliga-Mannschaft auf
Mit Torhüter Benjamin Stör und Stürmer Daniel Endres zauberte Hupp den Regeln entsprechend zwei Kreisliga-Spieler aus dem Hut, die in der abgelaufenen Saison erst drei- beziehungsweise viermal in der Reserve aufgelaufen waren.
Nach einer Viertelstunde ging die klar überlegene FG durch Hupp mit 1:0 in Führung (15.), nachdem sich Endres auf links durchgesetzt hatte. "Ich stoppe den Ball, treffe ihn einigermaßen mit links und er geht rein", beschrieb der Torschütze die Entstehung.
Bereits zuvor hatte Milas Ramsteiner den Außenpfosten getroffen (8.), danach scheiterte Daniel Mertins zweimal alleine an Mainsondheims starkem Torhüter Daniel Mathan (16., 23.). "Wir hätten es auch einfacher haben können, wenn wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit genutzt hätten", fand Hupp.
Daniel Endres scheidet bei Marktbreit noch vor der Halbzeit verletzt aus
Mainsondheims hatte seine einzige Gelegenheit vor dem Seitenwechsel, als sich Marcel Schiffler energisch auf rechts durchgesetzt und quer auf den mittig zum Tor mitgelaufenen Leon Mathan gepasst hatte, der aber frei vor Stör den Abschluss verpasste (38.).
Für Daniel Endres war die Partie kurz vor der Halbzeit schon wieder beendet (40.). "Wahnsinn, dass so etwas passiert", fand Hupp. "Menschlich ist das ganz, ganz bitter", kommentierte er die womöglich schwerere Verletzung des 29-Jährigen, die den sportlichen Erfolg trübte.
Als Christian Moser gut eine Viertelstunde vor Schluss den Vorsprung der FG mit einem direkt verwandelten Freistoß erhöhte (73.), den der ansonsten tadellose Mathan im Mainsondheimer Tor nicht festhalten konnte (Frisch: "Darüber ärgert er sich selbst am meisten"), war die Partie entschieden, obwohl der SCM in der Schlussphase nach einem nachlässigen Marktbreiter Fehlpass durch Sebastian Hehn noch mal auf 1:2 verkürzte (89.).
Bei Mainsondheim ist es offen, ob die Mannschaft wieder gemeldet wird
Dennoch trennte nur noch der kurz darauf erfolgte Abpfiff die FG von der Feier. "Es war ein hochverdienter Sieg", fand Hupp. Frisch pflichtete ihm bei: "Sie haben verdient gewonnen, weil wir nach vorne zu wenig gemacht haben. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen."
Er sei enttäuscht, aber auch erleichtert, da er nun als Trainer aufhöre. "Natürlich wollte ich nicht mit dem Abstieg gehen. Einige Spieler hören auf, die nächste Saison steht noch auf der Kippe. Es entscheidet sich demnächst, wie es weitergeht."
Wie es zumindest an diesem Abend weiterging, stand bei den Siegern bereits fest: "Ich bin jetzt ziemlich am Ende meiner Karriere", meinte der 38-jährige Hupp, der inzwischen auch dem Verein vorsteht. "In 20 Jahren bin ich viermal aufgestiegen, dreimal mit Marktbreit, einmal mit Sulzfeld. Das passiert nur alle fünf, sechs Jahre, bei manchem vielleicht etwas öfter, bei anderen aber auch viel seltener. Das muss man jetzt einfach feiern."
