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Fußball: B-Klasse
Mannschaft als Star und Kameradschaft als Trumpf beim B-Klassen-Meister SV Hüttenheim
Die Meister-Mannschaft des SV Hüttenheim. Hintere Reihe (von links): Johannes Stadtelmeyer, Dominik Stich, Thorsten Gräf, Erik Emeneth, Marco Fleischer, Jan Willfarth, Holger Götzelmann, Noah Helbig, Pascal Meyer, Maximilian Lang, Patrick Hertel, Andreas Schlegel, Jonas Köller, Betreuer Dietmar Stich, Vorsitzender Wolfgang Stadtelmeyer, Trainer Siegfried Arlt. Vorne: Fabian Köller, Sven Preu, Maximilian Schunke, Steffen Götzelmann, Florian Därr, Markus Hillabrand, Ben Mantlik, Michael Stich und Felix Stein.
Foto: Anna-Lena Götzelmann | Die Meister-Mannschaft des SV Hüttenheim. Hintere Reihe (von links): Johannes Stadtelmeyer, Dominik Stich, Thorsten Gräf, Erik Emeneth, Marco Fleischer, Jan Willfarth, Holger Götzelmann, Noah Helbig, Pascal Meyer, ...
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 08.06.2023 02:32 Uhr

Meister in der B-Klasse. Es ist nicht die höchste Ehre im Fußball hierzulande. Der SV Hüttenheim darf stolz auf diesen Titel sein, denn dass der Verein aus dem Weindorf im Markt Willanzheim (Lkr. Kitzingen) überhaupt noch eine Fußball-Mannschaft stellen kann, ist heutzutage eher Ausnahme als Regel. Gerade mal 600 Menschen leben in Hüttenheim. "Bei uns ist der Zusammenhalt einmalig", nennt der Vereinsvorsitzende Wolfgang Stadtelmeyer einen der Gründe.

Für Hüttenheims Trainer Siegfried Arlt ist die ausgeprägte Kameradschaft der größte Trumpf und die Mannschaft der einzige Star. Dabei hätte er guten Grund, dies für sich zu beanspruchen. Arlt kommt aus dem benachbarten Württemberg, trainierte dort einige Landesligisten, war Co-Trainer beim SV Sandhausen und der SG Sonnenhof Großaspach.

Hüttenheim steigt zum fünften Mal in 15 Jahren auf

Vor ein paar Jahren zog Arlt mit seiner Frau in deren Heimatort Waldbüttelbrunn. Über die Trainerbörse, die der Bayerische Fußball-Verband anbietet, kam ein Kontakt zu den Hüttenheimer Fußballern zustande. "Das erste Gespräch war sofort sehr positiv", erinnert sich Arlt, der vor zwei Jahren den Verantwortlichen rasch zusagte und bis heute froh darüber ist. Der SV Hüttenheim sei "vom Vorsitzenden ganz oben bis nach ganz unten sehr gut geführt", stellte er fest.

Sportleiter Jonas Köller und Wolfgang Stadtelmeyer waren ebenfalls sofort davon überzeugt, mit Arlt eine gute Wahl getroffen zu haben. Nun bestätigt sie auch der aktuelle Erfolg. Nach dem dritten Platz in der vergangenen Saison konnten die Hüttenheimer nun die Meisterschaft in der B-Klasse Würzburg 3 feiern. Damit sie nicht aus der Übung kommen: Es ist ihr fünfter Aufstieg in den vergangenen 15 Jahren, genauso oft waren sie allerdings aus der A-Klasse abgestiegen.

"Die Jungs sind sich für keine Schinderei zu schade und haben als Mannschaft einen stabilen Charakter", sagt der 66-Jährige. Sportleiter Köller vermutet, dass die Verringerung der A-Klassen im Fußball-Kreis Würzburg von sechs auf fünf Staffeln den Hüttenheimern gelegen komme. Auch geht er davon aus, dass sich die Mannschaft in der A-Klasse leichter tue, weil sie in dieser Liga nicht immer selbst das Spiel machen müsse.

Mit Euphorie und Eingespieltheit in der A-Klasse gut starten

Arlt ist da schon einen Schritt weiter: "Die Mannschaft ist absolut eingespielt. Wir werden unsere Taktik durchziehen. Ich hoffe, dass wir mit der Aufstiegseuphorie im August einen guten Saisonstart hinlegen können", sagt der Trainer und fliegt erst mal mit der Mannschaft für vier Tage zum Feiern nach Mallorca.

Trainer Siegfried Arlt hat in Württemberg bereits höherklassig Mannschaften trainiert. Vor zwei Jahren kam er beim SV Hüttenheim und fühlt sich im Weinparadies pudelwohl.
Foto: Hartmut Hess | Trainer Siegfried Arlt hat in Württemberg bereits höherklassig Mannschaften trainiert. Vor zwei Jahren kam er beim SV Hüttenheim und fühlt sich im Weinparadies pudelwohl.

"Die Mannschaft besteht hauptsächlich aus Einheimischen plus ein paar Jungs aus umliegenden Orten, die schon lange hier spielen", skizziert Jonas Köller, wie sich der Hüttenheimer Kader zusammensetzt. "Der Verein tut das Möglichste, um den Zusammenhalt zu fördern", betont Wolfgang Stadtelmeyer. Da würden auch die Familien und das Umfeld der Fußballer mitziehen. So schauten im Schnitt 85 Menschen bei den Heimspielen zu – das klingt erst mal nicht nach besonders viel, es sind aber fast doppelt so viele wie bei einem beliebigen B-Klassen-Kick.

Heimspiele am Sportplatz als Fest für Familien und Freunde

Zum Spitzenspiel gegen den TSV Albertshofen und zum Derby gegen die (SG) Markt Einersheim II kamen sogar 130. Mit diesen Zahlen wäre der SVH beim Zuschauerzuspruch selbst zwei Ligen höher noch vorne mit dabei. So seien die Heimspiele oft mehr ein Familien- und Freundesfest, das sich über mehrere Stunden am Sportplatz hinzieht.

"Das sind alles Kumpels, die viel gemeinsam unternehmen", sagt Köller. Ein Beispiel: Rückkehrer Johannes Stadtelmeyer, der zwischendurch mal "drüben" in Markt Einersheim spielte, habe Patrick Hertel mit nach Hüttenheim gebracht. Auch rückten Jungs aus der Jugend nach, bei der Hüttenheim in einer Spielgemeinschaft mit mehreren Orten im südlichen Landkreis unter Führung der FG Marktbreit-Martinsheim organisiert ist.

Der Würzburger Kreisvorsitzende Marco Göbet kam zum Gratulieren nicht mit leeren Händen nach Hüttenheim: Mit der Meisterurkunde für den B-Klassen-Titel und mit zwei Kleinfeld-Toren, die der Verband unter jenen Vereinen verlost hatte, die sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich lizenzierte Trainerinnen und Trainer haben.

 
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