Mit der HSG Mainfranken und dem TV Marktsteft kämpfen in dieser Runde zwei Handball-Mannschaften aus dem Landkreis Kitzingen in der Frauen-Landesliga um Punkte. Die Runde beginnt an diesem Wochenende, allerdings starten beide Teams aus Kitzinger Raum erst Anfang Oktober. Und das mit unterschiedlichen Zielen. Während sich die Gemeinschaft aus Kitzingen und Mainbernheim zum Kreis der Titelanwärter zählt, möchten die Marktstefterinnen die Liga halten. Dabei erhofft sich Trainer Vilo Vitkovic einiges von der neu gekommenen Carolin Geißler, die zuvor bei der HG Ansbach spielte.
Bei der HSG Mainfranken steht nach wie vor mit Steffi Placht eine Persönlichkeit des unterfränkischen Handballs an der Seitenlinie. Die erfahrene Trainerin, die seit fünf Jahren wieder auf dem Trainerstuhl der Kitzinger Spielgemeinschaft sitzt, versprüht Zuversicht für die Spielzeit. "Ich freue mich auf jeden Fall, dass es wieder los geht. Es wäre schön, wenn alles wieder normal laufen würde."
Die Meyer-Schwestern bilden das Gerüst
Ihrer Mannschaft traut sie in der zwei geteilten Liga mit neun Teams einiges zu. "Wir wollen auf jeden Fall im ersten Drittel mitspielen." Das heißt, unter den ersten Drei. Das Potenzial dazu sieht Placht, zumal sie eine Mischung aus erfahrenen Kräften und einigen jungen Talenten hat. Das Gerüst bilden nach wie vor die Meyer-Schwestern Melanie (32 Jahre) und Julia (30), die beide bereits 2007 beim damals erstmaligen Aufstieg des TV Etwashausen in die Bayernliga dabei waren. Die Trainerin hieß damals wie heute Steff Placht.
Mit Julia Flohr zusammen stellen die Meyer-Schwestern den Rückraum. Flohr habe in der Vorbereitung einen sehr starken Eindruck hinterlassen, so die Trainerin. Verzichten muss sie auf Kreisläuferin Selina Golm, die es beruflich nach Wien zog. Ihre Stelle wird mit Lisa Ebner eine der jüngeren Spielerinnen einnehmen.
Im Tor stehen mit Lara Moser (Jahrgang 2003) und Sonja Szabo ebenfalls zwei junge Kräfte, hinzu kommen weitere Talente, wie vor allem die erst 17-jährige Außenspielerin Maja Wegner, aber auch erfahrenere Kräfte wie Selina Geißler und andere. Auch Lea Geuder blieb als Spielerin erhalten, obwohl sie ihr Referendariat in Erlangen absolviert.
An Spielerinnen dürfte es nicht mangeln. "Wir können auch auf die zweite Mannschaft zurück greifen, das ist ein Vorteil", sagt Steffi Placht. Der Start gegen den 1. FC Nürnberg hat sich etwas verschoben, weil der Gegner die Partie verlegen ließ, so dass die HSG am 9. Oktober bei der HG Zirndorf II ihr erstes Saisonspiel hat. Über die Verzögerung war Trainerin Steffi Placht nicht ganz unglücklich. Ihre Parade-Spielerin Melanie Meyer hatte somit mehr Zeit, eine Schulterblessur, die sie sich in einem Testspiel zugezogen hat, auszukurieren.
Talente beim TVM
In den letzten Jahren galt der TV Marktsteft gerade beim weiblichen Nachwuchs als Talentschmiede, die bis in Bayerns Spitze mitspielte. Das zahlte sich auch bei den Frauen aus, die seit 2019 wieder in der Landesliga sind. Das Gros der Handballerinnen von Trainer Vilo Vitkovic setzt sich aus recht jungen, talentierten Spielerinnen zusammen.
Bei all dem Talent zeigten die Markstefterinnen, die in der Abbruch-Saison 2019/20 auf Platz neun abschlossen, manchmal beinahe zu viel jugendlichen Elan. Hier setzt Vitkovic auf den Faktor Zeit. Man merke, dass seine Mannschaft auch vom Spiel her reifer werde. "Das ist kein Jugend-Handball mehr, man muss sich auch taktisch geschickt verhalten", sagt Trainer über die Landesliga.
Marktstefts Stützen sind mit Sophie Wendel, Anna Müller-Scholden oder Ina Hertlein recht jung an Jahren. Mit Neuzugang Carolin Geißler habe man einen Glücksgriff gelandet. Auf die groß gewachsene Rückraumspielerin hält Vitkovic einiges. "Sie ist genau das, was wir gebraucht haben. Eine erfahrene Spielerin mit viel Übersicht. Da können wir froh sein." Die frühere Ansbacherin, die alle Positionen im Rückraum spielen kann, habe nach einem neuen Verein gesucht und sei so zu den Marktstefter Frauen gestoßen.
Vitkovics Kader umfasst 17 Spielerinnen, zwei davon sind noch für die A-Jugend spielberechtigt. Er habe nun mehr Alternativen und könne mehr wechseln. "Wir sind breiter aufgestellt." Die Fehler minimieren, weniger einfache Tore bekommen, das will Trainer Vitkovic erreichen. Die Liga sei schwierig, bei insgesamt nur 16 Spielen dürfe man sich keine Schwächephase erlauben, meint der Slowake, der seit 2018 bei den Marktstefter Frauen ist. Ziel sei der Klassenerhalt. Los geht es gleich mit einem Heimspiel gegen die HSG Fichtelgebirge am Samstag, 2. Oktober.