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Leichtathletik
Wittmann gewinnt auch den Schlossberglauf
Von unserem Mitarbeiter Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 07.09.2017 21:37 Uhr

Nach einem Auf und Ab bei den Teilnehmerzahlen ist der Altenschönbacher Schlossberglauf in diesem Jahr ganz oben angekommen: Cheforganisator Bernd Dornberger und sein Team wurden am Samstag für ihren Einsatz mit einem Rekord von 370 Athleten belohnt. Dafür war der TSV Burghaslach prominent mitverantwortlich, brachten die Mittelfranken doch mit 60 Läufern Masse und auch Klasse an den Start: in Person von Jürgen Wittmann und Kerstin Lutz, die bei den Männern und Frauen den Hauptlauf gewannen sowie Hobbylaufsieger Simon Kessler.

Jürgen Wittmann ist aktuell in der Form seines Lebens. Nach seiner persönlichen Bestzeit vom Schwanberglauf trumpfte er auch im Prichsenstädter Stadtteil auf. Zusammen mit Sebastian Apfelbacher von der TG Kitzingen und dem weiteren Burghaslacher Thomas Zeh bildete Wittmann das Führungstrio, das der Sieger beim Anstieg im Wald sprengte. Zeh und Apfelbacher konnten Wittmann nicht folgen und mussten abreißen lassen – und der Führende lief seine Spitzenposition souverän nach Hause.

Wie sehr die Burghaslacher dominierten, wies die Ergebnisliste aus: Günter Wittmann, der ältere Bruder des Siegers, errang den fünften Platz, und damit stellten die Burghaslacher drei Mann unter den besten Fünf. Kerstin Lutz durfte sich nach 8,8 Kilometern durch Wald und Flur als klare Frauensiegerin feiern lassen. Sie setzte sich mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Susanne Fleck von der LG Heidenfeld/Gernach und Gabi Bastian aus Vorra durch.

Gewinnen wollte Marika Heinlein den Hauptlauf nicht unbedingt, denn die Extremläuferin aus Geesdorf absolvierte den Schlossberglauf als Tempolauf und damit willkommene Trainingseinheit. Die 49-Jährige gewann zuerst die Frauenwertung des Hobbylaufs mit 4,2 Kilometern und lief nach einem Päuschen gleich noch den Hauptlauf und kam dort als Achte der Frauen ins Ziel.

„Die Altenschönbacher organisieren ihren Lauf liebevoll und haben eine schöne Strecke“, lobte die Geesdorferin, die als Ultraläuferin national und international eine Kapazität ist. Sie gewann in diesem Jahr schon den deutschen Meistertitel in ihrer Altersklasse im 24-Stunden-Lauf und wurde bei den Aktiven noch Vizemeisterin. Nach noch höheren Weihen strebt sie beim Saisonhöhepunkt am 8. September, wenn sie in Polen die Welt- und Europameisterschaft in Angriff nimmt.

Unangefochten lief der Burghaslacher Simon Keßler auf den ersten Platz des Hobbyrennens. Der 25-Jährige hatte einst als talentierter Jugendlicher für Schlagzeilen gesorgt, ehe er im Jahr 2008 die Lust am Laufen verloren hatte. Jetzt startet er sein Comeback und pirscht sich langsam an alte Dimensionen heran. Er holte sich den Sieg vor Nico Rotsch (LG Karlstadt) und Hauke Kenzler (ohne Verein).

Der SV Altenschönbach mit seinem Vorsitzenden Hans-Dieter Kern nimmt sich mit seiner Dotierung im Konzert der Volkslauf-Veranstalter positiv aus. Im Hobbylauf wurden alle weiblichen und männlichen Teilnehmer auf den Plätzen eins bis fünf prämiert, und im Hauptlauf bekamen die jeweils drei Schnellsten einen Preis. Die Sieger konnten sich über Sachpreise im Wert von 100 Euro freuen und auch die weiteren Preise entpuppten sich als attraktiv. Spendabel zeigte sich der SV Altenschönbach bei der 15. Auflage besonders bei den Kindern: Alle 54 Teilnehmer des Kinderlaufs gingen stolz mit einem Schlossberglauf-T-Shirt nach Hause. In diesem Rennen gebührte der Siegerapplaus dem Prichsenstädter Quirin Schwanfelder, als schnellstes Mädchen profilierte sich Anna-Lena Lips vom SV Altenschönbach.

Die Burghaslacher nahmen als größte Läufergruppe noch ein halbes Schlachtschwein mit nach Hause. Derweil verdiente sich die Riege des TV Großlangheim ein Spanferkel, und die TG Kitzingen erhielt einen Karton Frankensekt. An wen sonst sollte der Preis für den ältesten Teilnehmer gehen als an den 76-Jährigen Klaus Hornig aus Schwarzach? Der achtjährige Elias Zapf aus Prichsenstadt war Jüngster des Hauptlaufs, Sven Rauch wurde als bester Läufer des Ausrichters SV Altenschönbach prämiert.

Schlossberglauf in Zahlen

Ergebnisse, Hauptlauf: 1. Jürgen Wittmann (TSV Burghaslach) 31:22 Minuten, 2. Sebastian Apfelbacher (TG Kitzingen) 31:45, 3. Thomas Zeh (TSV Burghaslach) 31:58, 4. Ulli Pfullmann (LG Haßberge) 32:26, 5. Günter Wittmann (TSV Burghaslach) 32:46, 6. Ingo Beuerlein (TSV Burgebrach) 33:08, 7. Ruppert Hopp (Green M) 33:10, 8. Christian Kirch (TV Großlangheim) 33:15, 9. Christian Schulz (ohne Verein) 33:17, 10. Peter Röder (TV Großlangheim) 34:01, 11. Matthias Mann (LT Wiesentheid) 34:32, 12. Konni Feghelm (TSV Burghaslach) 34:35, 13. Gunnar Goldfuß (TSV Castell) 35:09, 14. Bernd Dornberger (SV Altenschönbach) 35:12, 15. Pascal Dütsch (SC Kemmern) 35:50, 16. Thomas Rückel (TSV Geiselwind) 35:53, 17. Bernd Geißel (SC Brünnau) 35:59, 18. Richard Banner (Stadtlauf Eltmann) 36:09, 19. Stefan Preller (TV Großlangheim) 36:25, 20. Günter Rob (TSV Burghaslach) 36:45.

Einsam auf der Zielgeraden: Jürgen Wittmann distanzierte die Konkurrenz beim Schlossberglauf um mehr als 20 Sekunden.
Foto: Hartmut Hess | Einsam auf der Zielgeraden: Jürgen Wittmann distanzierte die Konkurrenz beim Schlossberglauf um mehr als 20 Sekunden.
 
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  • W. B.
    grinsen Was gibt es da mehr zu sagen: Der beste Sportreporter der MP kommentiert Schloßberglauf - Super.
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