Filimon Habtemikael hat sich seine Sporen bei Volksläufen in der Region längst verdient. Doch 2019 war einfach nicht sein Jahr. Erstens erlebte er kaum das Siegergefühl, zweitens plagten ihn Verletzungen und drittens gelang es ihm heuer erneut nicht, den Sieg beim Ochsenfurter Nikolauslauf zu holen. Nachdem die vorherigen Sieger Peter Wernsdörfer sowie die Ochsenfurter Lokalmatadoren Dominik Karl und Patrick Karl verletzt passen mussten, schien der Weg für den Eritreer Habtemikael frei - doch dieses Mal machten ihm zwei Höchstädter einen Strich durch die Rechnung.
41 Sekunden Rückstand
Der 21-Jährige zählte zwar zum Favoritenkreis, konnte dieser Einstufung aber nicht gerecht werden, lag er doch schon nach der ersten von fünf Runden zu je 1,5 Kilometern um einige Sekunden zurück. Derweil landete Bernhard Weinländer einen Start-Ziel-Sieg. Er sprintete nach einer Runde noch ein paar Sekunden vor seinem Vereinskollegen von der LSC Höchstadt/Aisch, Theodor Schell, danach steigerte Weinländer seinen Vorsprung permanent. "Ich wusste nicht genau, wo ich heute stehe, doch mir war bald klar, dass ich hier erstmals gewinnen kann", sagte der Mittelfranke hinterher. Er kam zwar nicht an den Nikolauslauf-Rekord heran, landete aber einen souveränen Sieg vor seinem Klubkameraden Theodor Schell. Mit 41 Sekunden Rückstand auf den Sieger musste Filimon Habtemikael mit Rang drei vorlieb nehmen.
Delia Schmitt gewinnt souverän
Bei den Damen stellte sich die Frage nach der Siegerin überhaupt nicht, denn die favorisierte Delia Schmitt aus Würzburg hätte sich eigentlich nur selbst schlagen können. Im Ziel hatte die 25-Jährige einen Vorsprung von 1:20 Minuten auf ihre Kollegin Julia Sommer vom Laufwerk Würzburg. Schmitt feierte damit einen weiteren Volkslauf-Sieg nach ihrem größten Erfolg: der Halbmarathon-Sieg in Aschaffenburg. Die große Dame des Laufsport in Ochsenfurt, Christine Karl, rettete die Ehre der regionalen Läuferinnen mit Rang acht im Hauptlauf.
Die 38. Auflage des Nikolauslaufs war angesichts der über 700 Teilnehmer wiederum ein voller Erfolg. Im Bambini-Lauf mischten zwei Zweijährige mit und in allen Alterklassen passte die Beteiligung - auch im Hobby- und Firmenlauf. Auf dem Sprecherwagen feuerte Joachim Eck die Läufer an, während die Vizebürgermeisterin und Sportreferentin Rosa Behon den Läufern ebenfalls vor Ort die Daumen drückte.
Das Teilnehmerfeld gab einen Abriss von Jugendlichen bis zu den Senioren und von Leistungssportlern bis zu blutigen Anfängern. Beim Nikolauslauf gingen reine Läufer, Hobbysportler aus anderen Sportarten bis zu Hopferstädter Fußballerinnen an den Start. Der Tauberbischofsheimer Paul Treu lief mit seinen 79 Jahren immer noch problemlos mit und auch Ochsenfurts ehemalige Berglauf-Weltmeisterin Gerlinde Schmittner hatte wieder ihre Laufschuhe geschnürt.
Mitte des Hauptlaufs setzte der Regen ein, doch davon ließen sich die Läufer nicht abschrecken. Manche wurden dank ihrer Nikolausmützen kaum nass, andere liefen wie im Sommer mit kurzer Laufkleidung. Das wichtigste: Am Ende sahen alle das Ziel. Auch deshalb fiel das Fazit von Klaus Karl vom TV Ochsenfurt durchweg positiv aus.