
Die SG Volkach/Rimbach fing sich zwei kuriose Gegentore im Heimspiel gegen Aufsteiger SG Schleerieth und verlor nicht ganz unverdient mit 1:2 (1:2). Damit übernimmt der Aufsteiger aus dem Wernecker Gemeindeteil die Tabellenführung.
Der zur Halbzeit geäußerte Wunsch der Mädels um Daniela Kündiger erfüllte sich. "Wir wollen hier hinterher einen Sieger-Schoppen trinken, dann radeln wir wieder heim." Mit dem Fahrrad hatte sich die Gruppe auf die einfach rund 30 Kilometer lange Strecke von Schleerieth nach Volkach aufgemacht, um ihre Mannschaft beim Spiel an der Mainschleife zu unterstützen. Kurz vor dem Volkacher Sportplatz hätten sie an der Wallfahrtskirche eigens noch eine Kerze angezündet, wie sie verrieten.
Fan-Gruppe begleitet die Mannschaft mit dem Fahrrad
In den grünen SG-Trikots, wie ihre Fußballer, standen sie am Spielfeldrand. Hinterher durften die Mädels und Frauen ihre Stärkung zu sich nehmen – bevor es wieder auf die Heimfahrt ging.
Im Spiel der beiden überraschend vorne in der Tabelle stehenden Kontrahenten ging Volkach in Führung, nachdem der Gast anfangs eine dicke Gelegenheit ausließ. Nach einem mit dem Kopf verlängerten Eckball markierte Thomas Bernhardt am langen Pfosten das 1:0 (24.).
Volkacher Proteste nach dem Schleeriether Führungstreffer
Wenig später scheiterte Volkachs Julius Ströhlein frei stehend am gut parierenden Schleeriether Torwart Nico Treutlein (28.), ehe im Gegenzug die Volkacher Abwehr patzte. Jonas Kündiger nutzte die Fehlerkette des VfL und schob aus spitzem Winkel zum 1:1 ein (29.).
Drei Minuten später brachte ein umstrittener Treffer Schleerieth in Vorteil. Ob Volkachs Torwart Marco Bedacht die Hände bereits am Ball hatte, als Jan Ludwig energisch nachsetzte? Es schien so, doch Schiedsrichter Peter Meyer gab den Treffer zum 2:1 (33.) für Schleerieth trotz verständlicher Proteste Bedachts. Volkachs Defensive hatte sich mit einem unmöglichen Querpass allerdings selbst in die Bredouille gebracht. VfL-Spielertrainer Daniel Wagner wusste es nach dem Spiel. "Das haben wir selbst vergeigt durch zwei individuelle Fehler." Sein Gegenüber Thorsten Büttner ordnete das zweite Tor so ein: "Im Moment haben wir eben das Glück, dass so ein Tor zählt."
Schleerieth überzeugt sowohl vorne als auch hinten
Das Spiel gewann Schleerieth schließlich, weil sich die Volkacher an der Defensive der Gäste aufrieben, zudem hatte Schleerieth den besseren Angriff, der Volkachs teils schwerfällige Abwehr auf Trab hielt. Die Gäste verpassten bei Kontern mehrmals die Vorentscheidung. Volkach nutzte auch die in der Schlussphase ausgepackte Brechstange nichts mehr.
So durfte Gästetrainer Thorsten Büttner hinterher strahlen. Seine Elf habe die ausgegebene Marschroute gut und diszipliniert eingehalten. "Das war eine gute Defensivleistung von uns allen. Jeder kämpft für den anderen. Ich bin selbst etwas überrascht von unserem Höhenflug."
Die heile Welt in den drei Fußball-Dörfern
Im zweiten Jahr ist Büttner im Fußball-verrückten Dorf, wie er es sagt. In Schleerieth, herrsche noch so etwas wie die heile Fußballwelt. "Die Spieler kommen alle aus den drei Dörfern dort. Sie kennen sich und gehen auch zusammen feiern. Es ist schön, wie es aktuell läuft und macht Lust auf mehr."
Gegner Volkach ist dagegen wieder etwas näher am Boden der Kreisliga-Tatsachen. VfL-Urgestein Helmut Leibold wäre jedenfalls mit einer sorgenfreien Runde und einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden.