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Fußball
Dustin Höppner: Vom Bad Boy zum Leitwolf
Am Ball eine Wucht, aber nicht immer pflegeleicht: der Abtswinder Dustin Höppner.
Foto: Michael Kämmerer | Am Ball eine Wucht, aber nicht immer pflegeleicht: der Abtswinder Dustin Höppner.
Von unserem Mitarbeiter Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 07.09.2017 21:41 Uhr

Seine sportliche Klasse steht außer Frage, doch für manchen seiner Gegenspieler ist Dustin Höppner eine Reizfigur, weil er auf dem Rasen schon mal provokativ oder extrovertiert auftritt. Der neue Kapitän des TSV Abtswind hat sich eine Tätowierung auf den Oberkörper stechen lassen. „Love your enemies“, übersetzt: Liebe deine Feinde. Als bunten Vogel, als schrillen Typen, der auffallen will um jeden Preis, sieht Höppner sich keineswegs. „Viele reden vielleicht so über mich, obwohl sie mich gar nicht kennen“, sagt der Würzburger zu seiner Rolle. Und weiter: „Ich bin kein Bad Boy. Wer mich kennt, weiß, dass man mit mir viel Spaß haben kann.“ Der Spaß, die Lockerheit ist für ihn auf dem Fußballplatz aber spätestens zu Ende, wenn der Schiedsrichter anpfeift.

Seit dieser Saison hat Dustin Höppner von Abtswinds neuem Trainer Jochen Seuling und seinen Mitspielern eine neue Aufgabe, einen Vertrauensbeweis erhalten – die Kapitänsbinde. Er ist quasi Anführer der Abtswinder auf dem Feld. „So ganz neu ist das für mich nicht. Ich gehörte vergangene Saison auch zu den drei Spielführern. Da haben wir öfters mal was intern besprochen“, sagt er. Zudem zähle er mit seinen 25 Jahren bereits zu den ältesten der jungen Abtswinder Himmels- oder Landesliga-Stürmer. „Ich kenne den Klub von den Spielern mit am Längsten, und ich habe mit allen, auch mit den Leuten des Umfelds ein gutes Verhältnis“, sagt Höppner. Ein weiterer Grund für seine Berufung als Kapitän.

So hoch hängen möchte er seine Position aber gar nicht. Er versuche natürlich auch ein wenig Vorbild für die jüngeren Akteure zu sein, ihnen auch mal den einen oder anderen Rat zu geben. Oder mit manchem zu reden, der den Sprung in die erste Elf eben nicht geschafft hat. „Wir haben 24 Mann, die gern erste Mannschaft spielen würden, da gibt es schon mal hängende Köpfe. Wie das ist, habe ich bei den Würzburger Kickers auch erlebt“, erinnert er sich an seine erste Zeit bei den Herren. Von den Kickers hat der TSV Abtswind übrigens erst dieser Tage ein weiteres junges Talent verpflichtet: den 18 Jahre alten Nino Bozesan.

Fast fünf Jahre ist Höppner, der aus dem Nachwuchs der Würzburger Kickers stammt, nun schon beim TSV Abtswind. Unterbrochen wurde die Zeit zwischen 2008 und 2010, wo er in der damaligen Landesliga für den Abtswinder Gegner dieses Samstags, die TG Höchberg, kickte. Gemeinsam mit Sven Gibfried, seinem derzeitigen Partner auf der Innenverteidiger-Position. Auch das ist neu für Höppner, der sich sonst eher im Mittelfeld aufhielt. „Anfangs war das schon ein bisschen ungewohnt, aber jetzt komme ich da hinten ganz gut zurecht“, sagt der beidfüßig schussstarke Fußballer.

Am liebsten spiele er zwar auf der Sechserposition, aber Trainer Jochen Seuling gewann ihn im Sommer für den Posten in der Abwehrzentrale. Anscheinend mit Erfolg – das beweisen die erst fünf Gegentore, die Abts-winds neu formierte Defensive in bisher sechs Landesliga-Spielen kassiert hat. Dass der Liganeuling gleich auf Platz eins durchgestartet ist, will dessen Spielführer nicht überbewerten. „Das waren großteils Gegner, die wir wohl im unteren Tabellendrittel sehen werden. Bei Rimpar läuft es bisher nicht, und Erlenbach war spielerisch sogar besser als wir“, gibt Höppner zu bedenken.

Ob die Abtswinder bis zum Schluss ganz vorne mitmischen werden, wie mancher Kontrahent erwartet? „Erst mal abwarten, es wird auch schlechte Tage geben. Es sind erst sechs Spiele vorbei, mancher Verein ist noch gar nicht in Fahrt“, sagt Höppner diplomatisch. In der Region um Platz fünf will er mit dem TSV landen. Laufe es besser, habe er natürlich nichts dagegen.

So weit nach vorne blickt man bei der TG Höchberg derzeit nicht. Gerade hat Höppners Ex-Klub den ersten Saisonsieg gelandet, aber es klemmt nach wie vor am Personal. In Philipp Hügelschäffer und Matthias Weißenseel fehlt die Innenverteidigung, Kapitän Johannes Stumpf hat sich im Juli einen Kreuzbandriss zugezogen, außerdem fehlen noch einige Urlauber. Bei Abtswind fällt Oliver Döring mit Mittelfußbruch aus, Simon Wolf muss nach der Roten Karte zuletzt in Unterspiesheim für vier Pflichtspiele aussetzen.

 
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