Der vom Abstieg gefährdete Fußball-Landesligist Bayern Kitzingen stellt sich im sportlichen Bereich neu auf. Den bisher kommissarisch besetzten Posten als Sportleiter übernimmt ab 1. Januar Kabil Jabiri. Als Co-Trainer soll der 35-Jährige zudem Trainer Björn Auer unterstützen. Der Schwierigkeit seiner Aufgabe ist sich der ehemalige Spieler Bayern Kitzingens bewusst, er bringt aber eine klare Vorstellung seiner Ziele an den Bleichwasen mit.
Als Spieler war Jabiri für den Verein etwa zehn Jahre aktiv. „Meine längste Zeit verbrachte ich bei den Bayern“, sagt er zu seiner Verbundenheit. Von Stefan Schöderlein sei Jabiri als früherer Spieler, der den Verein, dessen Umfeld und Strukturen kennt, für die nicht einfache Aufgabe ins Spiel gebracht worden. Kabil Jabiri zog einst als Fußballer von Kitzingen aus, verbrachte ein halbes Jahr in Iphofen, danach drei Jahre in Sulzfeld, ehe er vor zwei Jahren in Mainbernheim als Trainer im Duo mit Kai Siemers begann. Mit dem TSV stieg er im Sommer nach sechzehn Jahren A-Klasse als Meister wieder in die Kreisklasse auf, wo Mainbernheim derzeit Platz 13 belegt.
Zum einen werde Jabiri den Trainings- und Spielbetrieb unterstützen, zum anderen die Aufgabe als sportlicher Leiter bei den Aktiven übernehmen und eine Verbindung zwischen Klubspitze sowie erster und zweiter Mannschaft darstellen, teilte Stefan Güntner am Donnerstag mit. Mit der Verpflichtung Jabiris sei es gelungen, einen „hochmotivierten Mitstreiter“ zu gewinnen. Genau dieser Typ ist am Bleichwasen mit den Jahren seltener und deshalb umso wichtiger geworden. Dadurch können Zuständigkeiten auf mehrere Schultern verteilt werden.
Obwohl der Rückkehrer schon Pläne für die Zukunft schmiedet, richtet er den Fokus derzeit auf die Gespräche mit den Spielern der aktuellen Mannschaft. Dies soll Weggänge im Winter verhindern, die den kleinen Kader zusätzlich schmälern würden. Zudem bringt er aus Mainbernheim drei Spieler mit. Neben seinem jüngeren Bruder Jossef Jabiri schließen sich Giovanni Scarriglia und Ibrahim Kadouni den Bayern an.
„Wir müssen mehr Breite in den Kader bringen, auch um die zweite Mannschaft in der Kreisklasse ab sofort mehr zu unterstützen“, so Jabiri. Daran habe es – und das schon zu seiner aktiven Zeit – bisweilen gefehlt. Dazu müsse sich der Klub auch im Jugendbereich besser aufstellen, um eigene Spieler zu fördern.
Offene Worte zur aktuell schwierigen Situation scheut Jabiri nicht: „Es muss wieder ein Wir-Gefühl entstehen. Im Abstiegskampf müssen alle kämpfen für das gemeinsame Ziel“, erklärt Jabiri, der als Vertriebsrepräsentant für ein globales Rottendorfer Modeunternehmen arbeitet. Er werde sich nicht zu schade sein, lauter zu werden oder den einen oder anderen härter anzupacken. „Unsere Aufgabe ist es, die Mannschaft von unten rauszubringen. Jedem muss klar sein, in welcher Lage wir uns befinden. Wenn einer nicht mitzieht, werden wir zwei ein Problem haben.“
Seine Position sieht Kabil Jabiri nicht bloß am Schreibtisch. Björn Auer, der nach dem Rücktritt Frank Wettengels Anfang November den Posten des Trainers übernommen hat, bekommt in Jabiri wieder einen Unterstützer an die Seite. „Neben allem Organisatorischen möchte ich auch im Sportlichen nahe an der Mannschaft sein“, sagt Jabiri. Er wünscht sich, „dass wir den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen“. Dabei nimmt er sei-ne Mitstreiter in die Pflicht: „Ich bin guter Dinge, dass wir es gemeinsam packen können.“