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FUSSBALL: KREISKLASSE 1 WÜ
Biebelried kann wieder auf Happy End hoffen
Alexander Rausch
 |  aktualisiert: 21.05.2018 02:14 Uhr

Mit dieser Entwicklung hätten vor drei Wochen wohl nur die wenigsten gerechnet. Nach einer unerwarteten Misserfolgsserie war der TSV Biebelried bis auf einen Abstiegsplatz gerutscht und hatte im Kampf um den Verbleib in der Kreisklasse 1 die schlechtesten Chancen. Doch die Kicker vom Autobahnkreuz bewiesen Moral, und nach drei Siegen in Folge können sie wieder aus eigener Kraft die Klasse halten.

Zur Winterpause war die Biebelrieder Welt noch halbwegs in Ordnung. Die Schützlinge von Trainer Jürgen Walter spielten zwar keine – wie im Vorjahr – überragende, aber eine solide erste Saisonhälfte, beendeten das Jahr 2017 im unteren Mittelfeld der Tabelle und hatten drei Punkte Vorsprung auf den unteren Relegationsplatz. Natürlich, gibt Spielführer Ruben Elker zu, seien die Erwartungen andere gewesen – vor allem mit Blick auf das erfolgreiche Abschneiden der vergangenen Saison. Denn da spielte der TSV ebenfalls lange um den Relegationsplatz mit, allerdings um den oberen. Das sei auch das Ziel für die neue Saison gewesen, so der Kapitän. Entsprechend wurde der Kader verstärkt, und der TSV startete ambitioniert.

Luxus nur auf dem Papier

Rasch sollte sich allerdings herausstellen, dass es nicht für ganz vorne reichen würde. Eher musste sich die Mannschaft nach unten orientieren, was vornehmlich dem ständig wechselnden Personal geschuldet war. Nur auf dem Papier hatte TSV-Coach Jürgen Walter mehr Spieler als die Runde vorher zur Verfügung. Immer wieder warfen kurzfristige Ausfälle seine Planung über den Haufen. Dennoch war bisweilen erstaunlich, dass sich die Blau-Weißen in dieser Saison so schwer taten. Schließlich sei es auch nicht einfach gewesen, den Schalter nach der erfolgreichen letzten Saison umzulegen, gibt Spielführer Ruben Elker zu.

Dieses Problem sollte Walter und sein Team auch noch in der Rückrunde verfolgen. Besserung war lange nicht in Sicht. Im Gegenteil: Aus den ersten acht Partien nach der Winterpause holten die Biebelrieder magere drei Punkte. Fast alle wegweisenden Spiele – mit Ausnahme des Nachbarschaftsduells in Bibergau – verloren sie. Zu Hause gegen Oberpleichfeld/Dipbach setzte es den ersten Nackenschlag. Der nächste folgte mit einem 0:3 in Grombühl. Dem SV Bergtheim unterlag Walters Mannschaft binnen vier Tagen sogar zweimal. Vom Spielwitz des Vorjahrs war nicht mehr viel übrig geblieben. Vielmehr schienen sich die Biebelrieder, die mittlerweile auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht waren, in ihr Schicksal zu ergeben.

Den Augen kaum getraut

Auch die Vereinsverantwortlichen um den Vorsitzenden Michael Matura trauten ihren Augen kaum. „Das war unglaublich und ist sehr schwer in Worte zu fassen, was da passierte.“ Auf direktem Weg schien der Klassenverbleib kaum mehr möglich, denn im Gegensatz zum TSV punktete die Konkurrenz kontinuierlich, das Restprogramm sprach zudem gegen Biebelried. Doch Matura hatte eigenen Angaben zufolge nie den Glauben an seine Mannschaft verloren.

Und tatsächlich: Der Tabellenvorletzte legte eine Trendwende hin. Dem knappen Erfolg gegen Lengfeld folgte ein noch knapperer gegen Höchberg und am Sonntag dann der überzeugende Sieg bei Rimpar II. Plötzlich sind die Blau-Weißen wieder mittendrin. Während Bibergau bereits abgestiegen ist und Grombühl fast – beide waren vor drei Wochen punktgleich mit den Biebelriedern –, hat der TSV alles wieder in eigener Hand.

„Das ist schon Wahnsinn“, meint Matura, „und mental kaum zu verarbeiten.“ Zumal die Mannschaft bei nur vier Punkten Rückstand nun sogar noch Sechster werden kann. Ein Szenario wie in der zweiten Bundesliga, die in dieser Spielzeit ähnlich unvorhersehbar verlief – und der kommende Spieltag könnte erneut alles durcheinanderwirbeln, treffen doch die Mannschaften von Platz 6 bis 13 in direkten Duellen aufeinander. Am besten natürlich zu Gunsten der Biebelrieder, die gegen die Reserve des TSV Unterpleichfeld den vierten Sieg nacheinander feiern wollen. „Wenn wir wieder unser Spiel auf den Platz bringen“, so Matura, „werden wir da hinten raus kommen. Davon bin ich überzeugt.“

 
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