Die Handballerinnen der HSG Mainfranken scheinen Appetit auf mehr zu haben. Nach der starken Rückrunde der vergangenen Saison, als sie bis auf Platz vier der Landesliga stürmten, sind sie nun hungrig auf weiteren Erfolg. Die Trainerin Steffi Placht sagt: „Wir wollen oben mitspielen. Das gibt unser Kader auf jeden Fall her.“
Der Saisonauftakt hält an diesem Samstag gleich einen Knaller parat. Denn die erste Reise führt die Mannschaft aus Kitzingen, Mainbernheim und Etwashausen zum 1. FC Nürnberg. Die Club-Damen sind vergangene Saison aus der Bayernliga abgestiegen und gehören zu den Titelfavoriten. „Das ist ein dicker Brocken. Gleich das erste Spiel wird zeigen, wo wir stehen und wie gut wir in der Vorbereitung gearbeitet haben“, sagt Placht.
Mehr als Respekt müssen die HSG-Damen aber vor dem Absteiger nicht haben: Sie besiegten den FCN beim eigenen Vorbereitungsturnier Anfang September deutlich und bestanden die weiteren Tests gegen die Bayernligisten aus Stadeln und Bayreuth. Am Ende gewannen die Mainfranken den eintägigen Wettbewerb. Es war der gelungene Abschluss einer durchwachsenen Vorbereitungszeit. Denn ständig fehlten Placht aus den üblichen Gründen wie Urlaub, Beruf oder Studium Spielerinnen. „Ich hatte nur ganz selten alle Mädels beim Training. Das ist zwar unschön, aber leider nicht zu ändern.“ Schließlich spiele man in einer Liga zwischen Spaß und Leistungssport. Da gelte es, die Mädels bei Laune zu halten. Dabei spiele der Teamgeist eine große Rolle.
Personelle Änderungen hat es bei der HSG kaum gegeben. Julia Meyer wird bis mindestens Januar, möglicherweise noch länger, nicht zur Verfügung stehen. Denn die Rückraumspielerin erwartet im Dezember ihr erstes Kind. Gabi Moser streift nach einem freiwilligen sozialen Jahr im BLSV-Haus in Inzell zwar wieder regelmäßiger das HSG-Trikot über, aber aufgrund ihres Studiums in Bayreuth wird auch sie nicht immer da sein. Gleiches könnte für Christina Neeser gelten, die mit Zweitspielrecht für die Mainfranken aufläuft. Ständige Veränderungen scheinen also programmiert.
„Ich bin froh, dass die Zusammenarbeit mit der Reserve sehr gut läuft und immer wieder Mädels bei der ersten Mannschaft aushelfen“, freut sich Placht über die funktionierende Kooperation. Deshalb ist die Trainerin auch positiv gestimmt mit Blick auf die neue Spielzeit. „Ich gehe mit einem guten Gefühl in die Runde. Wenn wir komplett sind, sind wir konkurrenzfähig.“ Bereits in der vergangenen Rückrunde haben ihre Schützlinge gezeigt, wozu sie imstande sind: Sie katapultierten sich vom elften auf den vierten Tabellenplatz. Deshalb habe ihre Mannschaft nun sicherlich gute Chancen, oben mitzuspielen.
Auch das Auftaktprogramm spiele den HSG-Mädels in die Karten. Denn ein guter Start sei, wie Placht betont, immens wichtig. Und so liegt der Fokus der Übungsleiterin voll auf der Begegnung mit den Nürnbergerinnen, in der sie wahrscheinlich aus dem Vollen schöpfen kann. Eine Woche später wird Lea Geuder für drei Wochen nicht zur Verfügung stehen. „Es werden immer wieder einige fehlen. Deshalb darf personell nicht viel passieren“, sagt Placht. Sie setzt ganz auf die vom Erfolg des Vorjahres entfachte Euphorie und auf den Zusammenhalt im Team. Damit ist so einiges möglich. Vielleicht sogar der Aufstieg.