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Handball-Bayernliga Männer
Ein Trio wandert aus
Handball-Triumvirat: Andreas Kister, Andreas Trabold und Dennis Orf (von links) spielen seit dieser Saison gemeinsam in Rothenburg.
Foto: Verein | Handball-Triumvirat: Andreas Kister, Andreas Trabold und Dennis Orf (von links) spielen seit dieser Saison gemeinsam in Rothenburg.
Von unserem Mitarbeiter Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 07.09.2017 21:56 Uhr

Diesen Sommer mochte es Andreas Trabold noch einmal wissen. Den aus Kitzingen stammenden Handballer, der beim TV Etwashausen erst den Aufstieg in die Landesliga und zwei Runden später den Abstieg mitmachte, reizte die Bayernliga mehr als die Bezirksoberliga. Deshalb spielt Trabold seit kurzem für den TSV Rothenburg, mit dem er an diesem Samstag quasi in „seiner“ Halle im Sickergrund das Spitzenspiel bestreitet.

Beim aktuellen Tabellenführer in Rödelsee hat der 27 Jahre alte Linkshänder ebenso zur Probe trainiert, er entschied sich dann aber doch für die Mittelfranken. „Es hat mich gereizt, etwas ganz Neues kennen zu lernen: neue Strukturen und neue Leute. Ich wollte einfach mal meinen Horizont erweitern“, begründet er den Schritt in die gut fünfzig Kilometer entfernte neue sportliche Heimat. Auch wenn einige seiner Bekannten das nicht begreifen konnten. „Manche meinten, das passe nicht zu mir.“ Außerdem hielt es Trabold selbst für an der Zeit, mit 27 den sportlichen Schritt nach oben zu tun. „Das ist ein Alter, in dem man vielleicht die letzte Chance hat, höherklassig zu spielen. Die wollte ich ergreifen“, nennt er einen weiteren Grund.

Beim TSV Rothenburg ist Trabold Teil eines Spieler-Trios, das aus dem Kitzinger Raum kommt. Mit seinem Mannschaftskollegen aus Etwashäuser Zeiten, dem Ochsenfurter Andreas Kister (23), und dem aus Rödelsee stammenden, aber zuletzt im Badischen spielenden Dennis Orf (24) bildet er eine Fahrgemeinschaft zum Training und zu den Spielen. „Dennis kannte ich von früher. Er hat als Erster in Rothenburg zugesagt. Von Andi Kister wusste ich, dass er hingehen wird“, so Trabold. Kister gehörte zuvor ja auch für zwei Jahre zum Aufgebot des TSV Rödelsee (von 2007 bis 2009).

Für Trabold war es ein Sommer der Veränderung. Denn im Oktober ging der gelernte Bankkaufmann auch beruflich neue Wege – als Vertriebsassistent bei einem Iphöfer Baustoffkonzern. Die ersten Wochen fordern ihn hier wie dort. „Das ist schon ein großer Sprung. In der Vorbereitung habe ich mir nicht leicht getan“, sagt er über seinen sportlichen Wechsel. Beim ersten Saisonspiel gegen Waldbüttelbrunn bewiesen Trabolds neun Tore, dass er dabei ist. „Das war eine kleine Genugtuung, die mir mir geholfen hat. Mit Etwashausen hatten wir zuvor immer gegen sie verloren“, berichtet er.

Weiterer Unterschied zu den vergangenen Jahren: „Du musst in jedem Training Vollgas geben. Das ist schon ein gestandenes Niveau. In Rothenburg sind immer mindestens zwölf Mann da. Du musst nicht mit der Jugend auffüllen, um vernünftig zu trainieren.“ Auch das war neu für ihn im Vergleich zu seiner Zeit beim TVE.

Bei den Mittelfranken teilt er sich seine Position auf Rechtsaußen mit Ilya Ladygin, einem weiteren Ex-Rödelseer. Bislang ist es für den Novizen gut gelaufen, was 23 Tore in sechs Spielen belegen. Was die Spielanteile betrifft, komme er ebenso sehr gut weg. Mindestens eine Halbzeit stand er bislang pro Spiel auf dem Parkett, nicht nur deshalb ist er „sehr zufrieden“. Der Höhenflug seiner Rothenburger, die mit 10:2 Punkten in diese Saison gestartet sind, überrascht ihn etwas. Verloren ging – nach hartem Kampf – nur die Partie in Lohr. Dort vor rund 800 Zuschauern anzutreten bezeichnet Andreas Trabold als „einmalig. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Eine ähnlich große Kulisse dürfte ihn nun beim Gastspiel in Rödelsee erwarten. Für Hobbykoch Trabold ist das „kein besonderes Spiel, ich habe nie in Rödelsee gespielt und auch keine großen Berührungspunkte. Für uns als Mannschaft ist es eine schöne Konstellation: Erster gegen Zweiter, das hätte keiner bei uns gedacht.“ Die Rödelseer sieht er als Favorit – für das Spiel und auch für den Titel in der Bayernliga. Das habe ihr 37:35-Sieg zuletzt in Fürstenfeldbruck bestätigt. „Wir dürfen uns nicht viele Fehler erlauben im Spiel, das wird sofort bestraft.“ Auf dem vierten Platz möchte er mit seinen Rothenburgern in der Endabrechnung einlaufen, Rödelsee werde sicher vor ihnen landen. Und doch möchte nicht nur Trabold die noch unbesiegten Mannen von Trainer Dusan Suchy allzu gern ein wenig ärgern.

 
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