Fußball: Bayernliga Nord, Männer
ASV Neumarkt – FC Geesdorf 1:2 (0:0)
Der FC Geesdorf liefert aktuell den besten Beweis dafür, dass Fußball nicht nur eine Sache von Taktik, Technik und Toren ist, sondern auch der Kopf, das Mentale, eine große Rolle spielt. Ganze zwölf Spieltage war das Team um Spielertrainer Jannik Feidel in der Fußball-Bayernliga einem echten Erfolgserlebnis, einem Sieg nämlich, nachgelaufen. Vor Wochenfrist gegen die U 23 von Jahn Regensburg (2:0) gelang der dann endlich. Eine Erlösung für die Geesdorfer, die offensichtlich etwas auslöste. Denn der FC legte nun beim ASV Neumarkt nach und ließ beim 2:1-Erfolg am Samstagnachmittag sogleich den ersten Auswärtsdreier der Spielzeit folgen.
"Den ersten Heimsieg zu landen, war okay. Aber das auswärts dann direkt zu bestätigen, ist noch mal ein etwas größeres Ausrufezeichen", freute sich Feidel nach der Partie besonders über den von ihm erwünschten nachhaltigen Effekt. Inzwischen scheint der Aufsteiger in der Bayernliga seine Erfolgsstrategie gefunden zu haben. Die fußt auf zwei Säulen: Kompaktheit hinten und Effizienz im Torabschluss vorne.
"Wir haben jetzt defensiv zuletzt zwei gute Spiele gemacht. Das ist die Basis", bestätigt Feidel, der zudem einräumt, dass seine Mannschaft ihren Spielstil im Vergleich zur letztjährigen Landesliga-Meistersaison umstellen musste und dafür einige Anlaufzeit benötigte.
Die nun eher reaktive Herangehensweise setzte die Elf in Neumarkt gut um, postierte sich bei gegnerischem Ballbesitz meist mit allen Mann in der eigenen Hälfte und machte so die Räume für den Gegner eng. Keine nennenswerte Torchance habe sein Team dem Gastgeber vor der Pause gestattet, aber selbst im Umschaltspiel bereits Nadelstiche nach vorne gesetzt, sah Feidel die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive.
Vincent Held bringt den Gast in Führung
Entscheidende Wirkung entfalteten die aber erst nach dem Wechsel, als sich zwischen der 61. und 65. Minute die Ereignisse überschlugen. Zunächst drückte Torjäger Vincent Held die Kugel nach punktgenauer Hereingabe Feidels am Fünfmeterraum in bester Mittelstürmermanier zum Geesdorfer 1:0 über die Linie (61.), dann erhöhte Yasir Aldijawi, von Held steil geschickt, frei vor dem Tor nur kurz darauf den Vorsprung (63.).
Dass Selim Mjaki wiederum nur zwei Minuten darauf für die Oberpfälzer verkürzte, hätte die Geesdorfer vor kurzem wahrscheinlich noch aus der Bahn geworfen. Dank gesteigertem Selbstbewusstsein blieben sie diesmal aber ruhig und verteidigten ihre Führung konsequent. Eine dicke Kopfballchance zum Ausgleich besaßen die Neumarkter dennoch noch, die FC-Schlussmann Maximilian Humpenöder aber grandios entschärfte. Bitter allerdings: Bei der Aktion verletzte sich der gerade erst von einer Schulterverletzung genesene Keeper einmal mehr und musste raus.
Als nächstes gibt es ein Unterfranken-Derby
Am Ergebnis änderte das aber nichts mehr. Kommt dem FC Geesdorf, der am 8. Oktober als nächsten Gegner den Würzburger FV 04 empfängt, das nun folgende spielfreie Wochenende nach den jüngsten Erfolgen überhaupt gelegen? Jannik Feidel nimmt es, wie es kommt: "Uns tut es auch gut, im Training weiter Selbstvertrauen zu tanken und an taktischen Dingen zu feilen."
Geesdorf: Humpenöder (87. Weid) – Aldijawi (66. Kuhn), Weiglein, Held, Vailev, Münzberg, Fischer, Jannik Feidel, Fabio Feidel, Schlarb, Flores Vega (80. Lorenz).
Schiedsrichter: Müller (Erding). Zuschauende: 240. Tore: 0:1 Vincent Held (61.), 0:2 Yasir Aldijawi (63.), 1:2 Selim Mjaki (65.).
