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Lebkuchenlauf der TG Kitzingen

„Das wird heute beinahe eine Vereinsmeisterschaft“, kommentierte Georg Will, Organisator und Streckensprecher des 16. Lebkuchenlaufs vom Laufteam in der Turngemeinde Kitzingen (TGK), das Rennen an der Spitze des Hauptlaufs. Denn schon in der ersten Runde setzte sich ein Trio aus der Zuckerstadt an die Spitze. Nach zehn Kilometern landete Patrick Karl den erwarteten Favoritensieg vor seinem Bruder Dominik und dem aufstrebenden Jugendlichen Felix Bauer, was einen Dreifacherfolg des TV Ochsenfurt bedeutete.

Patrick Karl hatte zwar erst am Samstag in Pforzheim einen Wettkampf bestritten und sich dort über sechs Kilometer für die Crosslauf-Europameisterschaft der U 20-Junioren Mitte Dezember in Bulgarien qualifiziert. Deshalb war der 18-Jährige selbst von sich überrascht - was aber nicht für seinen Bruder Dominik galt. „Der Patrick ist der stärkere Läufer von uns beiden“, sagte der 23-Jährige, der mehr auf der Mittelstrecke und den Laufbahnen zuhause ist, während der jüngere Bruder die längeren Hindernis-Distanzen bevorzugt und eben auch den Crosslauf. Hinter ihnen bestätigte Felix Bauer mit nur kleinem Abstand seine gutes Form, die er heuer schon mit Rang drei beim Schwanberglauf und dem Gewinn des unterfränkischen Berglauftitel bewiesen hatte.

Trotz der Klasse der Karl-Brüder wackelte der der Streckenrekord von Oliver Dietz von unter 30 Minuten aus dem Jahr 2002 nicht. Dazu wurden die Spitzenläufer angesichts der 490 Teilnehmer des Hauptlaufs schon zu viel durch Überrundungen aufgehalten. Bei den Frauen setzte Laura Zimmermann vom Triathlonteam des SV 05 Würzburg ihre Siegesserie fort. Ungefährdet erlief sie sich den dritten Lebkuchenlauf-Sieg in Folge. Dabei befindet sie sich mitten im Winter-Grundlagentraining, was sich derart gestaltete, dass sie am Samstag vier Kilometer schwamm und zwei Stunden auf dem Mountainbike powerte.

Zum Aufwärmen schnappte sie sich am Sonntagmorgen noch für eine Stunde das Mountainbike, um dann kurz nach 10 Uhr die zehn Lauf-Kilometer in Angriff zu nehmen. „Es ist immer schön hier zu laufen“, erklärte die Triathletin, der heuer der angenehm weiche Waldboden auffiel.

Weniger die Leistung stand für die Truppe von „Rock Race“ im Vordergrund. Die Gruppierung machte etwas martialisch auf sich aufmerksam, waren die Läufer doch uniformiert wie eine Gruppe US-Soldaten samt Fahne unterwegs. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als die Gruppe vor dem Streckensprecher-Podest Halt machte und ihr Anführer sie im militärischen Ton Richtung Boden befahl, wo die Läufer kurzerhand mehr als ein Dutzend Liegestützen zu machen und dann im Laufschritt wieder in den Wald zu hetzen.

Mit insgesamt 668 Teilnehmern in den drei Distanzen von den Schülern bis zu den Erwachsenen erlebte der Lebkuchenlauf heuer eine hervorragende Resonanz. Wie gewohnt erhielt jeder Teilnehmer ein Lebkuchen-Paket und die Bestplatzierten große Siegerlebkuchen. Der TGK-Läufer Sebastian Apfelbacher aus Dettelbach spendierte zusätzlich noch Bocksbeutel, so dass sich die Sieger aller Zehn-Jahres-Altersklassen noch über einen guten Tropfen freuen durften.

Mit einer schönen Geste wartete der Veranstalter auf. Der Wiesentheider Kirchweihlauf-Organisator Matthias Mann hatte angefragt, ob Asylbewerber aus Wiesentheid mitlaufen dürfen. Das Kitzinger Laufteam stimmte nicht nur zu, sondern erließ den Asylbewerbern das Startgeld, was den Afrikanern ermöglichte, Bewegung und Sport in der großen Gemeinschaft von über 600 Laufsportlern zu erleben.

Ergebnisse im Auszug

Männer: 1. Patrick Karl (TV Ochsenfurt) 32:56 Minuten, 2. Dominik Karl (TV Ochsenfurt) 33:15, 3. Felix Bauer (TV Ochsenfurt) 33:31, 4. Jürgen Wittmann (LAC Quelle Fürth) 34:01, 5. Francisco Javier Oliver Gavalda (DC Sportclub) 34:35.

Frauen: 1. Laura Zimmermann (Fitnessclub SV 05 Würzburg) 38:31, 2. Raphaela Schmitten (Laktatwalze e.V.) 40:02, 3. Selina Weh (ohne Verein) 40:10, 4. Franziska Krull (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) 40:17, 5. Eva Baunach (DJK Schweinfurt) 40:41.

ONLINE-TIPP

Komplette Ergebnisse unter laufteam.tg-kitzingen.de