
Sechs Rennen, sechs verschiedene Sieger – das Deutsche Tourenwagen-Masters DTM ist in dieser Saison spannender denn je. Und jetzt stehen die Rennen auf dem Programm, auf die sich Fahrer und Fans wohl am meisten freuen: das Speedwochenende am Norisring rund um die historische Steintribüne am Dutzendteich in Nürnberg. Vor zwei Wochen kampierten hier noch Rockfans beim Festival Rock im Park, parallel zum Abbau der Bühne baute der Nürnberger Motorsport-Club mit rund 500 Helfern die Rennstrecke auf, errichtete die Tribünen für die erwarteten rund 100 000 Besucher, schraubte die Leitplanken an.
Eigener Charakter
2,3 Kilometer ist der einzige Stadtkurs in der DTM-Saison lang und hat nicht nur wegen der Tatsache, dass er an 362 Tagen im Jahr eine ganz normale Straße mit Tempo 50 ist, seine ganz eigene Charakteristik. So richtig abstimmen kann man einen Rennwagen für diese Strecke nämlich nicht: Zwei Geraden mit Vollgas bis zu 250 km/h, zwei Spitzkehren, wo man brachial runterbremsen muss – im Rennsport ist das diametral zueinander, die richtige Mischung bei der Abstimmung des Fahrzeugs macht es aus. Gerade weil es ein welliger Kurs ist und man teilweise nur Zentimeter an der Steinwand vorbeirast, macht der Kurs den Fahrern so viel Spaß.
Lokalmatadoren freuen sich
Ganz besonders natürlich den beiden Lokalmatadoren. Der Fürther BMW-Fahrer Marco Wittmann, der keine halbe Stunde zum Norisring braucht, und der Uffenheimer Maximilian Götz, der nur rund 70 Kilometer entfernt aufwuchs, freuen sich schon sehr. „Der Norisring“, so Götz, „ist meine Heimat.“ Immer wieder gerne erzählt er die Geschichte, wie er als Bub mit seinem Vater 1994 zum ersten Mal in der Noris war, in seinem Album Autogramme von DTM-Größen wie Klaus Ludwig oder Bernd Schneider sammelte. Jetzt als Fahrer hier starten zu dürfen, sei ein Traum.
Doch Träumen allein bringt keinen Erfolg, das weiß vor allem Maximilian Götz, der erst seine zweite Saison in der DTM fährt. Für den 30-Jährigen, der vor der Saison ins HWA-Team wechselte – dort startet auch der DTM-Führende Robert Wickens – läuft es diese Saison noch nicht. Nur er und zwei weitere Fahrer aus dem 24er Feld haben noch gar keine Punkte in sechs Rennen. „Wir haben erst ein wenig gebraucht im Team, um uns aufeinander einzustellen“, so Götz, der aber auch darauf hinweist, dass er zwei Mal in den Punkten liegend wegen technischer Defekte ausfiel.
Für das Wochenende setzt Götz seine Ziele hoch: „Ich will auf jeden Fall in die Punkte. Außerdem bin ich letztes Jahr einmal durch einen Defekt und einmal durch einen Unfall hier ausgefallen. Das will ich jetzt besser machen.“
Die Voraussetzungen sind nicht so schlecht, vor allem Mercedes ist ja ein ausgewiesener Norisring-Experte, die vergangenen 13 Rennen gewannen die Autos mit dem Stern am Kühler. BMW-Pilot Marco Wittmann will sich nicht kampflos geschlagen geben: „Aufs Podium zu kommen, wäre klasse.“
Norisring-Zeitplan
Samstag, 25. Juni
9.15 Uhr: Training DTM
11.05 Uhr: DTM-Qualifying für Rennen 1
13.28 Uhr: DTM-Rennen 1
18.15 Uhr: Porsche Carrera Cup, Rennen 1
18.50 Uhr: Norisring-Classics mit historischen Rennwagen
Sonntag, 26. Juni
9 Uhr: Training DTM
10.50 Uhr: DTM-Qualifying für Rennen 2
13.13 Uhr: DTM-Rennen 2
Restkarten für alle Renntage gibt es unter www.dtm.com