Noch vor dem Spitzenspiel bei der HSG Mainfranken in der Handball-Bezirksoberliga der Frauen bekannte Volkachs Trainer Marcus Thalhäuser: "Wir sind natürlich gekommen, um zu gewinnen." Seine Mannschaft setzte ihr Vorhaben in Kitzingen mit 28:24 (16:11) in die Tat um. Die HSG Volkach behauptete dadurch mit 14:0 Punkten den ersten Platz.
Das Spielgeschehen ist schnell erzählt, denn aufseiten der Gastgeberinnen ragte Melanie Meyer nicht zuletzt wegen ihrer neun Tore heraus, während Volkach um seine erfolgreichste Torschützin Sandra Hämmerlein mit sieben Treffern als eine mannschaftlich geschlossene Einheit auftrat, in der die Unterschiede nicht so stark ausgeprägt waren. "Wir haben eine Konstanz im Spiel. Daran arbeiten wir dreimal pro Woche im Training", erklärte Thalhäuser.
Leichte Fehler gegen einen cleveren Gegner
Mainfranken-Trainerin Steffi Placht sah zwar einen guten Beginn ihres Teams, das mit Volkach bis zum 5:5 mitzog. Doch als Meyer pausierte, zog Volkach auf 9:5 davon (17.) und behielt diesen Vorsprung kontinuierlich bei. Nur beim 18:21 kamen die Gastgeberinnen noch einmal etwas näher heran (42.). "Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht", nannte Placht als Grund für die Niederlage und attestierte den Volkacherinnen, "clever gespielt" zu haben.
Dass die HSG Mainfranken überhaupt ein Spitzenspiel bestreiten konnte, verwunderte. Denn nach der vorherigen Saison musste der Klub einige Abgänge verkraften: Julia Flohr und Jana Hackenbroich spielen nun in der Regionalliga beim HSV Bergtheim, Lisa Ebner in der Oberliga beim TV Marktsteft. Dazu fehlen die verletzten Selina Geißler und Nina Markert.
Nach einem schwachen Saisonstart mit einer Niederlage in Mellrichstadt berappelte sich das Team, zudem stehen mit Selina Golm und Melanie Meyer zwei erfahrene Spielerinnen wieder zur Verfügung. "Melle spielt jetzt in der Mitte und ist mein verlängerter Arm auf dem Feld", erklärte Placht die neue Rolle ihrer Spielgestalterin. Mitspielerinnen seien dadurch aus ihrem Schatten getreten. Zudem stellte Meyer mit Lena Strohmer einen guten Mittelblock.
Volkacherinnen trotzen Abgängen und Ausfällen
Marcus Thalhäuser trainiert die Volkacherinnen in seiner zweiten Saison, hat diesmal aber weniger erfahrene Spielerinnen als zuvor, nachdem ein paar aufgehört hätten und Antonia Hirt ebenfalls zum HSV Bergtheim gewechselt sei. "Mir fehlen vier Spielerinnen aus der ehemaligen Startsieben", beschrieb er die aktuelle Lage. Doch die HSG betreibt erfolgreich Nachwuchsarbeit. In Kitzingen lobte der Trainer stellvertretend die Leistung von Carlotta Müller.
Dennoch läuft es bei der HSG Volkach sportlich prächtig. In der vergangenen Saison wurden die Volkacherinnen bereits Meister, entschieden sich dann aber gegen den Aufstieg. Wie sieht es diesmal aus? "Ein Aufstiegsverzicht ist für einen Trainer nicht die Erfüllung. Aber darüber unterhalten wir uns erst am Ende der Saison", schaute Thalhäuser voraus.
Handball: Bezirksoberliga, Frauen
HSG Mainfranken – HSG Volkach 24:28 (11:16)
Mainfranken: Schuller, Schneeberger – Strohmer, Sirdea, Sperlich, Tröbacher, 4, Ettinger 6, Wegmann, Meyer 9/1, Dietz 1, Scheller, Fröhler 1, Schmidt 3, Endrich.
Volkach: Klöckner, Scherpf – Scheller 6/1, Liebenstein 4, Menz 2, Langer 2, Hämmerlein 7, Müller 4, Baumann 2, Wagner, Schuster, Höhn 1.
Schiedsrichter: Thomas Klement (Ochsenfurt). Zeitstrafen: keine. Siebenmeter: 3/2 – 1/1. Zuschauende: 50. Spielfilm: 4:4 (11.), 5:9 (17.), 8:11 (22.), 11:16 (Halbzeit), 13:19 (37.), 18:21 (42.), 20:25 (54.), 24:28 (Endstand).