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FUSSBALL: CP-WM
Warum Philipp Freudinger zufrieden heimkehrt
Der Obernbreiter Philipp Freudinger hat mit der deutschen CP-Nationalmannschaft bei der WM Rang zehn erreicht. Weshalb dieses Ergebnis für das Team ein Erfolg ist.
Konzentriert: Philipp Freudinger aus Obernbreit (links), im Duell mit seinem Teamkollegen Christian Eidenhardt, landete mit dem deutschen Team bei der CP-WM auf Rang zehn.
Foto: Ralf Neumann | Konzentriert: Philipp Freudinger aus Obernbreit (links), im Duell mit seinem Teamkollegen Christian Eidenhardt, landete mit dem deutschen Team bei der CP-WM auf Rang zehn.
Dominik Großpietsch
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:31 Uhr

Ein WM-Rekordhalter aus dem doch recht beschaulichen Obernbreit. Fake News? Mitnichten. Philipp Freudinger war im Kader, als der deutschen Nationalmannschaft der Fußballer mit Cerebralparese (CP) bei der Weltmeisterschaft im spanischen Sevilla ein denkwürdiger Sieg gelang: Mit 16:1 schlug das Team von Trainer Conny Fritsch in einem Endrundenspiel die finnische Auswahl – und sicherte sich Rang zehn. Es war der höchste Sieg bei einem Weltelite-Kräftemessen der Kicker, die mit Bewegungsstörungen – meist verursacht durch frühkindliche Hirnschädigungen oder Schlaganfälle – leben. 

"Wir sind Freizeitfußballer und fast jeder unserer Gegner hatte ein Sixpack."
Philipp Freudinger über die Kräfteverhältnisse bei der CP-WM

"Mehr als dieser zehnte Rang war mit unseren Mitteln einfach nicht drin." Ein Satz, der nicht unbedingt Freude ausdrückt – in diesem Fall allerdings schon. Die Deutschen, zuvor auf Weltranglistenplatz 21, überraschten bei dem Turnier. Auch, weil hierzulande der Kleinfeld-Fußball ohne Abseits nicht gerade intensiv trainiert wird. Freudinger, der für den Kreisklassisten FG Marktbreit-Martinsheim II dem Ball hinterherjagt, muss sich wie seine Kollegen im herkömmlichen Vereinsfußball auf die Länderspiele vorbereiten, eben mit 22 Mann auf dem Feld – und der Abseitsregel. 

Der Coach sieht noch Steigerungspotenzial 

"In anderen Ländern gibt es Ligen für die CP-Fußballer, auch das Training wird eher auf das Kleinfeld-Spiel abgestimmt. Da sind uns die anderen Nationen einfach voraus", erklärt der 21-Jährige. Sein Coach war trotz der Niederlagen gegen England (2:5), Brasilien (1:7) und Irland (3:7) zufrieden, schließlich sprangen neben dem Rekord-Erfolg gegen Finnland noch zwei weitere Siege gegen Japan (3:2) und Australien (2:1) heraus. "Wir haben nach dem Turnier viel Lob von allen Seiten bekommen. Auch die anderen Nationen nehmen wahr, dass sich bei uns etwas entwickelt“, resümierte Fritsch auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbands nach dem Turnier, das Russland nach einem 3:1 gegen die Ukraine für sich entschied. Der 36-Jährige, seit 2017 im Amt, sieht noch Steigerungspotenzial, was auch Freudinger mit einem etwas außergewöhnlichen Vergleich unterstreicht: "Wir sind halt Freizeitfußballer. Fast jeder unserer Gegner hatte ein Sixpack, da können wir noch nicht mithalten." Wer Freudinger kennt, der weiß allerdings: Der Obernbreiter wird sich weiter reinhängen. 

 
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