Für den FC Geesdorf stimmte gegen den TSV Abtswind wenigstens die Kulisse, im Gegensatz zum Ergebnis. Deutlich mit 0:4 (0:2) verlor der Aufsteiger aus dem Wiesentheider Ortsteil das Derby in der Fußball-Bayernliga gegen Abtswind vor 500 Zuschauenden.
Einer war auch gekommen, aus Geesdorfer Sicht vielleicht zu spät: der Nebel. Gegen eine Absage, oder Verlegung der Partie, hätten die personell derzeit recht gebeutelten Geesdorfer keine Einwände gehabt. Ihnen fehlt derzeit vorne wie hinten Personal. So musste diesmal mit Robert Leipold der nominell dritte Torhüter zwischen die Pfosten.
Mehr Stammspieler neben der Seitenlinie als auf dem Platz
Auf dem Feld fehlte nicht nur Torjäger Vincent Held. "Schau auf die Aufstellung, dann weißt du, was los ist. Heute kannst du mehr Stammspieler neben der Seitenlinie begrüßen, als auf dem Platz", scherzte Geesdorfs Stadionsprecher Horst Wagner vor der Partie. So mussten auf der Bank mit Dominik Kober und Stefan Weiglein zwei Akteure Platz nehmen, die sonst nur noch in der Reserve, in der A-Klasse, gegen den Ball treten.
Allerdings hatte Favorit Abtswind gleich zu Beginn eine brenzlige Situation zu überstehen, als Geesdorfs Not-Angreifer Kai Bäuerlein nach einem noch verlängerten Torwartabschlag auf einmal völlig frei an den Ball kam. Bäuerleins Heber strich jedoch weit über den Querbalken (6.). Ansonsten lief das Spiel über weite Strecken nur in eine Richtung, nämlich auf das FC-Tor.
Eine Standardsituation bringt den Favoriten in Führung
Die Gastgeber versuchten, die Räume engzumachen gegen die zuletzt dreimal siegreichen Abtswinder, die munter anrannten. Zur Führung benötigten sie aber eine Standardsituation. Felix Lehrmann hob einen Freistoß hoch in den FC-Strafraum, wo ihn der vor der Runde ebenso wie Lehrmann nach Abtswind gewechselte Niklas Staudt noch mit dem Kopf zum 1:0 1 ins Tor verlängerte (18.).
Nur drei Minuten später sprang das Spielgerät nach einem Abtswinder Eckball unglücklich dem Geesdorfer Luca Fischer im Fünf-Meter-Raum an das Bein und von da ins Netz zum 0:2 (21.). Damit war das Spiel so gut wie entschieden. In der Folge stürmten die klar überlegenen Gäste oft zu ungestüm, richtig klare Torchancen für sie blieben nahezu aus.
Gäste behalten im immer dichter werdenden Nebel den Überblick
Die zweite Hälfte begann Geesdorf schwungvoll, Spielertrainer Jannik Feidel (48.), wie auch Joel Flores Vega wurden noch abgeblockt. Dem Aufsteiger blieb jedoch ein Treffer verwehrt, auch weil Kai Bäuerlein nach Yasir Adijawi schöner Einzelleistung weit über das Ziel geschossen hatte (64.).
Dagegen behielten die Gäste im immer dichter werdenden Nebel den Überblick. Tom Bretorius nutzte die Verwirrung in der FC-Abwehr im Anschluss an eine Ecke zum 3:0, später gelang dem eingewechselten Tizian Hümmer auf Niklas Staudts Zuspiel Tor Nummer vier.
Ansonsten blieb vieles im Nebel für die Zuschauer: die Spieler sowie Schiedsrichter Thomas Stein und seine Assistenten beeinträchtigte das jedoch anscheinend nicht so sehr. Der Unparteiische hatte die Geesdorfer vor Anpfiff sogar noch einmal die Spielfeld-Markierungen nachziehen lassen.
FC Geesdorf sehnt die Winterpause herbei
Auf Geesdorfer Seite sehnt man die Winterpause herbei. "Die Situation kostet gerade viel Kraft, vor allem mental", bat FC-Spielertrainer Jannik Feidel hinterher um Verständnis, dass er nichts zum Spiel sagen wollte.
Abtswinds Trainer Claudiu Bozesan mochte die bessere personelle Situation nicht als ausschlaggebend für den Sieg gelten lassen. Bei einem Derby wisse man nie. Auch er habe einige zu ersetzen, mancher habe angeschlagen gespielt. Den dritten Sieg in Folge notierte er gerne. "Wir wollen den Elan und das Selbstvertrauen in das nächste Spiel gegen Regensburg mitnehmen."