Für ein paar Tage wird der TSV Abtswind dem Winter entfliehen. Der aktuelle Tabellen-Fünfte der Fußball-Bayernliga Nord macht sich von 9. Februar an für fünf Tage auf einen Kurztrip nach Malaga im Süden Spaniens – aber nicht nur, um sich im Warmen und bei Sonnenschein auf den Ende Februar mit einem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg II beginnenden zweiten Teil der Saison vorzubereiten.
Für den Abtswinder Trainer Claudiu Bozesan zählt bei diesem Aufenthalt neben dem sportlichen Wert auch die Teambildung, um die Zusammenarbeit seiner Mannschaft zu fördern.
Die Effizienz vor dem gegnerischen Tor muss sich verbessern
Was das Sportliche betrifft, sehen sich Trainer und Verantwortliche auf einem guten Weg. So weit vorne in der Tabelle wie in diesem Jahr überwinterte der Klub in seinen vorherigen drei Bayernliga-Jahren schließlich noch nicht. Macht ihnen das Lust etwa auf mehr? "Wir hatten eine sehr gute Entwicklung über die Saison gesehen, haben uns immer weiter gesteigert", bilanziert Bozesan. "Wir wollen da weitermachen."
Auf die Frage, ob es für die Abtswinder Fußballer sogar noch weiter nach vorne gehen könne, antwortete der 56-Jährige gewohnt zurückhaltend. Die Liga sei recht ausgeglichen, das Spitzenduo ziemlich konstant und zudem betrage der Abstand auf Platz drei bereits acht Zähler. Vor dem TSV stehen nur noch die vier Teams, die wohl den ersten und zweiten Platz unter sich ausmachen: Gebenbach, Eintracht Bamberg, Eltersdorf und Donaustauf.
Der seit Dezember 2019 in Abtswind tätige Bozesan gibt bei aller Freude über die aktuelle Platzierung ebenso zu bedenken: "Mit zwei, drei Niederlagen bist du schnell wieder nur Zehnter." Im Vordergrund stehe für ihn daher, dass die Mannschaft weiter reife. Verbessern will er vor allem die Effizienz vor dem gegnerischen Tor, denn: "Wir haben sehr viele Chancen gebraucht, um ein Tor zu erzielen."
Sportleiter Götzelmann will mehr Konstanz und weniger Wechsel
Eher perspektivisch denkt auch Sportleiter Thorsten Götzelmann. "Anstatt am Ende Dritter oder Vierter zu werden, ist es mir wichtiger, dass wir die Situation nutzen, um die jungen Spieler, den Kader, weiter zu entwickeln." Damit Abtswind vielleicht auch einmal ganz vorne angreifen könne, "müsste man an der einen oder anderen Schraube drehen", gesteht er ein.
Im Winter hatte der Kader der ersten Mannschaft weder Zu- noch Abgänge. Dafür stehen nun fast alle zuletzt Verletzten wieder zur Verfügung. Das gilt für Max Hillenbrand, Tom Bretorius und Frank Wildeis. Andreas Bauer und Nicolas John beginnen dagegen erst wieder.
Auch über die laufende Runde hinaus will Götzelmann den eingeschlagenen Weg mit jungen, talentierten Fußballern fortsetzen. Konstanz, nicht mehr so viel Kommen und Gehen, sei der Schlüssel für die Zukunft. Dazu möchte der Verein das eine oder andere Talent aus der direkten Umgebung einbinden – wie Matthias Wächter oder Tizian Hümmer.
Kapitän Michael Herrmann geht in Gochsheim den nächsten Schritt
Mit Blick auf die nächste Saison plant Götzelmann, den momentanen Kader möglichst zusammenzuhalten. Nur einer hat bereits seinen Abschied zum Sommer verkündet: Kapitän Michael Herrmann wird dann als Spielertrainer zum TSV Gochsheim wechseln. Dass der 31-Jährige nun diesen Schritt wage, deswegen sei ihm keiner im Verein böse. Ähnlich sieht es Bozesan: "Michael ist das Gesicht des Vereins, ein Urgestein, ein Spielführer, wie ihn sich ein Trainer wünscht. Er hat sich entschieden, den nächsten Schritt zu machen, das müssen wir akzeptieren."
Noch nicht ganz geklärt ist es, ob Claudiu Bozesan in Abtswind über die Saison hinaus als Trainer weitermachen werde. Bei ihm stehe eine berufliche Veränderung an, deswegen könne er noch nicht zusagen, erklärt er. "Generell passt alles für mich in Abtswind. Man kennt sich, obwohl es natürlich auch immer ein paar Sachen zu verbessern gibt." Es könnte also auch manches darauf hindeuten, dass der frühere rumänische Nationalspieler ein weiteres Jahr beim TSV sein wird.
In der Fußball-Bayernliga geht es für den TSV Abtswind nach dem nachzuholenden Heimspiel gegen Jahn Regensburg II am Samstag, 4. März, mit dem Duell gegen den benachbarten FV 04 Würzburg. Auch hier haben die Abtswinder Heimrecht.